MINSK, 20. November (BelTA) – Einige Rektoren, insbesondere junge, haben sich zu sehr engagiert und sind zu einer staatsfeindlichen Politik übergegangen, sie sind zu „kleinen Zaren“ geworden. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko am 20. November bei der Bekanntgabe von Personalentscheidungen.
Der Staatschef hat die Ernennung neuer Rektoren an zwei Hochschulen des Landes genehmigt. Das Amt des Rektors der Belarussischen Staatlichen Technologischen Universität wird Sergej Kasperowitsch übernehmen. Bislang war er Rektor der Brester Staatlichen Technischen Universität.
Für das Amt des Rektors der Mogiljower Staatlichen Kuleschow-Universität wurde Juri Maschin bestätigt. Zuvor war er als erster Prorektor der Belarussisch-Russischen Universität tätig.
In seiner Ansprache an die neuen Hochschulleiter forderte der Präsident sie vor allem dazu auf, konkrete Ergebnisse zu erzielen, zumal sie gebildete, fortschrittliche Menschen sind und selbst verstehen müssen, welche Anforderungen an sie gestellt werden. „Rektor ist das höchste Amt. Von einer solchen Arbeit kann man nur träumen. Der Rektor arbeitet mit jungen Menschen, intelligenten, gebildeten Mitarbeitern. Es sind nur Ergebnisse gefragt“, sagte Alexander Lukaschenko.
Gleichzeitig äußerte sich der Präsident kritisch über das Verhalten einzelner Hochschulleiter. „Einige haben sich hinreißen lassen. Vor allem junge Rektoren. Sie sind bereits zu einer staatsfeindlichen Politik übergegangen. Sie sind dort, an der Universität, zu „kleinen Zaren“ geworden. Gott bewahre Sie vor diesem Rausch des Erfolgs. Es muss eine bestimmte Politik geben. Sonst sagen einige bei uns: „Im Westen ist das so, bei uns aber nicht.“ Dabei haben doch alle, von denen ich spreche (entschuldigen Sie, dass ich heute keine Namen nenne), hier ihre Ausbildung erhalten und sind hier groß geworden. Arbeiten Sie also ehrlich und sorgfältig“, stellte er fest.
Eine weitere Forderung, die der Staatschef an alle Leiter von Hochschulen stellte, betraf die Gewährleistung der Kontinuität und die Ausbildung einer neuen Generation von Lehrkräften. „Sie müssen normale Nachfolger haben, Sie müssen Schüler haben“, betonte der Präsident.
Gleichzeitig muss die Personalarbeit auch in Bezug auf ältere Lehrkräfte und Mitarbeiter kompetent organisiert werden. „Niemand darf davonkommen. Wenn ein Dozent mit alten Konspekten zur Vorlesung kommt, muss man ihn auf einen anderen Posten versetzen. Lieber auf einen anderen Posten, als dass er die Schicksale dieser jungen Menschen ruiniert“, sagte Alexander Lukaschenko.
„Sergej Antonowitsch, sind Sie bereit, an Ihrem neuen Arbeitsplatz mehr zu leisten?“, fragte der Staatschef den neuen Rektor der BGTU.
„Ja“, antwortete Sergej Kasperowitsch an den Präsidenten.
