MINSK, 22. November (BelTA) – Die Massenmedien spielen heute eine sehr große Rolle. Die Arbeit der Journalisten wird sehr ernsthaft wahrgenommen. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko während des „Offenen Mikrofons“ mit den Studenten belarussischer Hochschulen des geisteswissenschaftlichen Profils. Das Treffen fand in der Auls des Minsker Staatlichen Linguistischen Universität statt.
Das Staatsoberhaupt wurde nach der Rolle der Medien in der modernen Gesellschaft gefragt. Man wollte wissen, ob er Honore de Balzac zustimme, dass die Medien die vierte Gewalt seien, oder ob er glaube, dass sie bereits die erste Gewalt seien. „Ich möchte noch einmal betonen: Die Journalisten müssen nicht vergessen – die Medien sind die vierte Gewalt, nicht die erste, nicht die zweite, nicht die dritte. Sie sind die vierte Gewalt“, sagte Alexander Lukaschenko.
Der Präsident machte darauf aufmerksam, dass es derzeit einen Informationskrieg gebe und die Gefahr bestehe, dass ein echter, heißer Krieg entfacht werde. In einer solchen Situation werde die Rolle der Massenmedien und der Journalisten nicht an Bedeutung verlieren, sondern im Gegenteil noch zunehmen. Das zeigten die Ereignisse in der Ukraine, wo informationspsychologische Operationen aktiv betrieben würden, wo alles durcheinander geraten sei: Fakes, Wahrheit und Voreingenommenheit. Ein Beispiel dafür waren die Ereignisse in Butscha. Das, was man den russischen Truppen vorgeworfen hat, wurde in der Wahrheit von den britischen Geheimdiensten inszeniert. Beweise gibt es mehr als genug. Es war nichts anderes als eine mediale und psychologische Operation. Und zu gegebener Zeit meisterhaft, wenn ich so sagen darf, geplant“, erklärte das Staatsoberhaupt. „Es handelte sich also um einen mächtigen Informations- und psychologischen Angriff auf die Russische Föderation.“
Alexander Lukaschenko verhehlte nicht, dass Belarus notfalls auch auf solche psychologischen Methoden in den Medien zurückgreifen könne. Andernfalls sei es schlicht unmöglich, im aktuellen Informationskrieg zu bestehen. „Mediale und psychologische Operationen sind nicht unsere Erfindung. Wir werden darauf reagieren müssen. Aber die Grundlage muss die Wahrheit sein. Die Wahrheit ist über alles“, betonte der Präsident.
„Die Rolle der Massenmedien ist heute groß. Die Journalisten stehen an vorderster Front“, sagte der Präsident. Er empfahl all jenen, die sich zuverlässig über die Vorgänge informieren wollen: „Wenn ihr die Wahrheit wissen wollt, lest und seht die staatlichen Massenmedien“.
Ihm zufolge vertraue mehr als die Hälfte der belarussischen Bevölkerung den staatlichen Medien. „Das war früher nicht so. Die Menschen sehen heute, wo die Wahrheit ist. Deshalb vertrauen die Menschen in erster Linie den staatlichen Medien“, fügte Alexander Lukaschenko hinzu. „Und ich rate euch, darüber ernsthaft nachzudenken.“
„Ich sage nicht, dass man keine alternativen Informationsquellen konsumieren darf. Oder andere Meinungen hören. Man muss sie hören. Aber man muss dabei in der Lage sein, die Informationen zu analysieren und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen“, sagte der Staatschef. „In diesem Informationskrieg sollte man sehr aufmerksam, vorsichtig sein, man sollte lernen, den Dingen auf den Grund zugehen. Und die Aufgabe der Journalisten ist es, der Gesellschaft dabei zu helfen.“
Alexander Lukaschenko erklärte noch einmal seine Haltung zur „Propaganda“, die manchmal als vermeintlich negatives Phänomen dargestellt wird. „Was ist daran schlecht? Nichts. Alle Journalisten, alle Politiker betreiben Propaganda, Gegenpropaganda und Agitation. Sie alle sind damit beschäftigt. Manche Leute im Ausland sagen heute: „Ach was, das ist doch ein Propagandist!“ Und wer seid ihr dann? Wir machen Propaganda für unsere Lebensweise, unsere Kultur und so weiter. Und ihr? Von wem lasst ihr euch finanzieren?“, sagte das Staatsoberhaupt.
„Die Rolle der Medien ist heute groß und wichtig. Und natürlich nehmen wir die Arbeit der Journalisten sehr ernst“, betonte der Präsident. „Deshalb habe ich der Arbeit mit den Journalisten viel Aufmerksamkeit gewidmet und bin mir auch bewusst, dass jetzt viel von ihnen abhängt. Sie prägen nicht nur das Bild der Gegenwart, sondern auch das der Zukunft unserer Gesellschaft. Ich will Sie nicht übermäßig loben, aber so ist es“.