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02 Juli 2024, 23:30

Lukaschenko: Ich habe keine Absicht, Grenzsoldaten den Schutz der EU vor Migranten zu befehlen

MINSK, 2. Juli (BelTA) – Der Westen wird nicht in der Lage sein, die Migrationskrise gegen Belarus auszuspielen. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einer Feierstunde zum Unabhängigkeitstag.
 
In seiner Rede ging Alexander Lukaschenko auf die Situation mit den Migranten an der EU-Grenze ein. „Warum ich dieses Problem anspreche... Der Westen will uns damit in die Enge treiben. Besonders eifrig sind in diesem Vorgehen unsere „Freunde“ aus dem Nachbarstaat Polen. Sie haben sich sogar blamiert… Präsident Duda war zu Xi Jinping gefahren und hat sich bei ihm über Lukaschenko beschwert. Er bat den chinesischen Staatschef darum, seinen Einfluss auf Lukaschenko und Putin zu nutzen, um die Migration stoppen“, sagte der Staatschef. 

In diesem Zusammenhang schlug der Präsident vor, zunächst einmal die wichtigsten Fragen zu den Ursachen der Migration zu beantworten: Woher fliehen die Menschen, wohin und warum. „Woher fliehen die Menschen? Aus den Ländern, die die Amerikaner und ihre Verbündeten ruiniert haben. Wir wissen es, wir sehen es. Wer flieht über Belarus? In erster Linie Afghanen. Sie verkaufen dort alles, sammeln ein paar Tausend Dollar ein und fliehen“, sagte Alexander Lukaschenko. Ihm zufolge brauchen diese armen Menschen das Geld vor allem, um in Polen diejenigen zu bezahlen, die ihre Überfahrt nach Deutschland organisieren. Diese Tatsache ist bekannt. Die Migranten wollen unbedingt nach Deutschland kommen, das sie einst eingeladen hat. „Ihr habt sie eingeladen, dann nehmt sie auf. Sie fliehen doch zu euch“, wandte sich der Staatschef an den Westen. 

Der Präsident erinnerte daran, dass unser Land vor der Verhängung westlicher Sanktionen mit dem Westen zusammengearbeitet hat. Ein Rückübernahmeabkommen war unterzeichnungsreif. „Dann hat der Westen alles abgelehnt. „Wir brauchen das nicht“, sagte sie. Na gut, wie dem auch sei. Wir brauchen das auch nicht. Wir werden die Migranten nicht stoppen“, so Lukaschenko.  

Darüber hinaus hat der Ukraine-Konflikt die Migrantenströme stark beeinflusst. „So kam es, dass sich alles entlang der Landgrenze nach Belarus bewegte. Und ich habe direkt gesagt: Wir werden sie nicht auffangen. Unsere Aufgabe ist es, die Sicherheit unserer Leute zu gewährleisten“, sagte der belarussische Staatschef.

Wenn die polnische Seite früher in der kalten Jahreszeit Wasserwerfer gegen Migranten einsetzte und sie verprügelte, kommt es jetzt zum direkten Töten und Werfen von Leichen an der belarussischen Grenze. „Wir zeigen diese Bilder ständig. Und wo sind die europäischen Demokratien? Und wo sind die Amerikaner, die sich so sehr für die Menschenrechte einsetzen?“ fragte der Präsident rhetorisch. 

„Die Hauptsache ist, dass ich nicht vorhabe, Grenzsoldaten, Militärs und andere Zivilisten zu befehlen, die Europäische Union an der Grenze zwischen Belarus und Polen zu schützen. Sie legen uns eine Schlinge um den Hals und zwingen uns, Sie vor diesen armen Menschen zu schützen“, sagte der Staatschef.

In einer solchen Situation wird der Bau eines Grenzzauns Polen nicht helfen, den Migrantenstrom einzudämmen. Wenn sie es wollen, werden die Migranten diesen Zaun überwinden.  Und auf der anderen Seite wird auf sie geschossen.

Der Staatschef warnte davor, die Migrationsfrage zu manipulieren, um Druck auf Belarus auszuüben: „Es wird nicht funktionieren, die Migrationsströme gegen uns auszuspielen. Unsere Journalisten sollten die Wahrheit über die Migrationsströme noch mehr in die Öffentlichkeit tragen.“
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