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04 November 2022, 15:33

Lukaschenko: Ich wiederhole zum tausendsten Mal - ich werde keine Truppen in die Ukraine schicken

PUCHOWITSCHI, 4. November (BelTA) – Belarus hat keine Absicht, seine Soldaten in den Krieg in der Ukraine zu schicken. Das sagte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einem Treffen mit den Mitarbeitern der Belarussischen Nationalen Biotechnologie-Korporation.

„Heute hört man einige rufen „Lukaschenko will seine Militärs in die Ukraine schicken!“ Ich habe schon tausendmal Mal gesagt, dass ich das nicht vorhabe“, sagte Alexander Lukaschenko.

Der Präsident machte aber darauf aufmerksam, dass es ausgerechnet Flüchtige* sind, die die Belarussen in den Tod schicken.

„Dort (in der Ukraine) sterben unsere Jungs, die jemandes Kinder sind. Aber ihre Eltern können sich nicht beschweren. Denn ich war es nicht, der sie dorthin geschickt hat. Wir haben dort in der Ukraine nichts zu suchen. Und wir haben keinen Grund, Menschen in den Kampf zu schicken. Warum wird mir das vorgeworfen? Weil die anderen es sind, die unsere Jungs in den Tod schicken“, betonte der Staatschef.

Alexander Lukaschenko gab im Gespräch mit den BNBK-Mitarbeitern zu, er wäre froh, wenn die Ukrainer aus seiner Heimat, wo er auch Verwandte habe, nicht fliehen würden. Vor kurzem seien täglich bis zu 500 Menschen aus den Kriegsgebieten in Belarus eingetroffen. „Mit Kindern. Manche kamen mit Fahrrädern, die anderen mit Autos. Erschöpft, schmutzig. Wir mussten sie mit Dusche, Wasser, Essen versorgen. Viele waren auf die medizinische Hilfe sehr angewiesen. Und es waren nicht nur Tabletten und Spritzen. Wir haben die Menschen in Krankenhäuser gebracht. Das sind schließlich unsere Menschen, ein Volk, was soll man dazu sagen...“

„Und nun will mir die ukrainische Staatsführung vorwerfen, ich führe dort Krieg in der Ukraine. Natürlich werden die Ukrainer und Russen bei uns medizinisch behandelt. Wir retten Menschenleben, wie wir es schon immer gemacht haben. Wir töten niemanden. Aber wir wurden getötet“, erklärte das Staatsoberhaupt.

In diesem Zusammenhang erinnerte er an die Sonderaktion der Sicherheitsbehörden, die aus der ukrainischen Gefangenschaft belarussische Lkw-Fahrer befreit haben. „Etwa 80 Personen wurden festgenommen, ihr gesamtes Eigentum und ihre Autos wurden ihnen weggenommen. Manche Fahrer wurden in den Keller gesteckt. Einige von ihnen wurden umgebracht“, sagte Alexander Lukaschenko.

Die ukrainische Staatsführung habe kein Recht, ihm etwas vorzuwerfen, sagte Lukaschenko. „Sie wissen, welche Position ich in Bezug auf die Ereignisse in der Ukraine habe. Ich habe mich da sehr viel engagiert! Und einer der Ersten, die die Sanktionen gegen uns verhängten, war Wolodja Selenskyj, den ich wie mein eigenes Kind behandelte. Ich habe so viel getan, Russland um vieles gebeten… Ich will hier gar nicht darüber reden. Aber sie haben Sanktionen gegen uns verhängt! Warum? Weil sie nicht selbstständig sind. Die Amerikaner gaben ihnen einen Befehl und die Ukraine führte Sanktionen ein. Sie haben den Himmel für uns geschlossen. Und nun dieser Vorwurf, ich würde gegen die Ukraine einen Krieg führen. Niemand sollte es mir übel nehmen, wenn Belarus seine Verpflichtungen im Rahmen der Unionsverträge mit Russland wahrnimmt“, sagte der belarussische Präsident.

Dennoch warnte Alexander Lukaschenko die Ukrainer davor, das belarussische Gebiet mit Waffen anzugreifen. „Wer mit friedlichen Absichten zu uns kommt, bekommt alles. Aber wer mit Waffen kommt… der wird es bereuen.“

* „Flüchtige“ sind ein Sammelbegriff für die nach den Protesten 2020 ins Ausland geflohenen Belarussen, darunter Teile der sogenannten Opposition.

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