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23 Oktober 2024, 19:23

Lukaschenko: Ich wollte immer normale Beziehungen mit dem Westen haben

KASAN, 23. Oktober (BelTA) – Belarus wollte schon immer normale Beziehungen mit dem Westen haben. Das erklärte der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko in einem Interview mit dem BBC-Journalisten Steve Rosenberg am Rande des BRICS-Gipfels in Kasan.

„Ich wollte schon immer normale Beziehungen mit dem Westen haben“, betonte Alexander Lukaschenko.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die jüngsten Begnadigungen von Personen, die wegen Protestdelikten verurteilt wurden, nichts damit zu tun hätten. Die Menschen wurden aus humanitären Gründen freigelassen, sagte der Präsident. „Das war's. Und das ist kein Schritt, um die Beziehungen zu Ihnen zu verbessern. Wenn Sie keine Beziehungen zu uns haben wollen, dann lassen Sie es. Wir werden ohne Sie auskommen“, sagte der belarussische Staatschef. 

„Ich habe nie gesagt, dass wir an einer Verschlechterung der Beziehungen zum Westen interessiert sind. Sie sind es, die diesen Weg gewählt haben und unter bestimmten Vorwänden Sanktionen gegen uns verhängten“, sagte Alexander Lukaschenko.

„Nicht ohne Grund“, bemerkte der Journalist. 

„Man kann jeden Vorwand nehmen, wenn man will. Wieso nicht ohne Grund?“, empörte sich der Präsident. 

Er erinnerte daran, dass auch gegen seinen jüngsten Sohn - eigentlich noch ein Kind – Sanktionen verhämgt wurden. „Was ist seine Schuld? Übrigens habe ich kürzlich den Leuten aus dem Westen (während der jüngsten Verhandlungen - Anmerkung von BELTA) diese Frage gestellt. Sie senkten nur den Kopf und sagten: „Das ist Wahnsinn“, so der Staatschef. 

Der Westen begann, aktiv Sanktionen gegen Belarus zu verhängen, nachdem das Flugzeug mit Roman Protasewitsch an Bord in Minsk landete. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass belarussische Kampfjets das Flugzeug abgefangen haben. „Sie sind völlig verrückt. Dieses Flugzeug war auf dem Weg nach Vilnius. Warum haben Sie es nicht in Vilnius landen lassen? Immerhin ist es vor Vilnius gedreht und nach Minsk zurückgekehrt. Was ist mit Gesprächen zwischen dem Piloten und den Fluglotsen in Vilnius? Ihre Sanktionen hatten das Ziel, Lukaschenko unter Druck zu setzen, und dann haben Sie den Vorwand gefunden“, betonte der belarussische Staatschef.

Der Präsident wies auch darauf hin, dass, selbst wenn die belarussischen Behörden, wie vom Westen behauptet, das Flugzeug gezwungen hätten, in Minsk zu landen, könnte man dies als eine großartige und filigrane Operation bezeichnen, da kein einziger Punkt des internationalen Luftrechts verletzt worden ist. „Wir wurden erpresst, wir wurden gewarnt, dass sich eine Bombe im Flugzeug befindet. Wir haben die Fakten für Sie auf den Tisch gelegt. Wir haben den Piloten vor diesen Informationen gewarnt. Dann hatte der Pilot die Wahl, in Vilnius oder in Minsk zu landen. Er entschied sich für Minsk. Ich hatte nichts damit zu tun.“
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