MINSK, 20. Juni (BelTA) – Für viele Belarussen, die das Leid und Elend des Krieges erlebt haben, war das ein echtes Trauma, das das Leben der Nachkriegsgeneration weitgehend prägte. Das erklärte Präsident Alexander Lukaschenko heute bei der feierlichen Eröffnung der Gedenkstätte zu Ehren der verbrannten Dörfer der Region Mogiljow im Dorf Borki (Kirowsk).
In diesem Jahr feiere Belarus 75 Jahre Sieg. Das sei ein großes und für allen Menschen heiliges Fest, so Lukaschenko. „Der Große Sieg brachte uns 75 Jahre Frieden. Für diesen Frieden haben unsere Landsleute einen viel zu hohen Preis zahlen müssen“, sagte er.
Eine der unsinnigen Folgen des Zweiten Weltkrieges sei der Völkermord an der Zivilbevölkerung gewesen. „Unser Volk hat viel Leid und Elend erlebt und einen unersetzlichen Verlust erlitten – für die Nachkriegsgenerationen war das ein großes Trauma“, sagte der Staatschef.
„Aus Augenzeugenberichten und zahlreichen Foto- und Videodokumenten erfahren wir über die ungeheuerlichen Verbrechen der Hitler-Armee, aber wir werden nie begreifen, wie aus Soldaten, die eine Mutter haben und vielleicht auch eigene Kinder, Mörder wurden. Wir werden nie begreifen, wie man auf unbewaffnete Menschen schießen kann – auf Alte, Frauen und Kinder. Sie töteten kaltblütig und methodisch, erstachen sogar Säuglinge mit Bajonetten, um Patronen zu sparen ...“, sagte das Staatsoberhaupt.
„Das mag wild und abstoßend klingen. Aber wir müssen die Wahrheit über die Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges unverblümt sagen, ohne Euphemismen. Denn: Vergessene Emotionen sind der erste Schritt zum Vergessen der Ereignisse, die sie verursacht haben“, betonte er.