MINSK, 6. September (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat heute eine Besprechung einberufen, um sich mit dem baulichen Konzept des kulturhistorischen Komplexes „Nationales Historisches Museum“ vertraut zu machen.
Wie das Staatsoberhaupt zu Beginn des Treffens sagte, soll heute ein grundlegendes und wichtiges Thema für den belarussischen Staat erörtert werden - der Bau eines neuen, modernen Nationalen Historischen Museums von Belarus. „Es soll ein normales Museum sein, das vor allem junge Menschen besuchen können und mit der Überzeugung verlassen, dass wir das Recht auf unsere Staatlichkeit haben, dass wir sie erreicht haben, dass wir sie durch harte Arbeit, Schweiß und Blut verdient haben, dass wir nicht einmal ein Jahrhundert, sondern ein Jahrtausend gelebt haben. Und jetzt ist sie da, die Geschichte liegt vor unseren Augen“, so der Präsident.
„Egal, was im Lande passiert, egal, wie sehr wir mit aktuellen Themen beschäftigt sind, die Fragen des Staatsaufbaus werden immer im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stehen“, sagte Alexander Lukaschenko.
Dem Präsidenten zufolge hat Belarus in den 30 Jahren seiner Unabhängigkeit viel in dieser Richtung getan. „Wir haben uns auf die Herangehensweise an die Geschichte der belarussischen Staatlichkeit, die staatliche Politik im Bereich der Geschichte im Wesentlichen festgelegt. Wir haben aufgehört, uns für einige Perioden unserer Geschichte zu schämen. Wir sprechen darüber ehrlich, offen und so, wie wir sie verstehen. Das klingt aktuell am Vorabend des Tages der Volkseinheit. Das Museum ist also eine weitere Etappe in diesem Bestreben“, so der Präsident.
Das Hauptziel ist es, den schwierigen tausendjährigen Weg der Belarussen zur Erlangung der Staatlichkeit aufzuzeigen. „Trotz aller politischen Wirbelstürme, die über unser Land hinweggefegt sind, ist es dem belarussischen Volk gelungen, seine besondere Identität, Sprache und Kultur zu bewahren und weiterzuentwickeln, es verfügt über ein einzigartiges Talent und zeichnet sich durch eine besondere Eigenschaft aus – durch die Friedfertigkeit. Wir haben einen schwierigen Weg zurückgelegt und große Erfolge erzielt. Darauf sollten wir stolz sein, vor allem unsere Jugend“, betonte das Staatsoberhaupt.
Alexander Lukaschenko wies darauf hin, dass es in Bezug auf den Inhalt der Exposition keinen Nationalismus oder Hurrapatriotismus geben darf. „Sie sollte eine objektive Sicht auf unsere Geschichte widerspiegeln, so dass nicht nur Belarussen, sondern auch andere Völker mit ihrer Interpretation einverstanden sind oder sie zumindest nicht ablehnen und verleugnen können. Mein Hauptanliegen ist es, die historischen Fakten so wahrheitsgetreu wie möglich darzustellen“, sagte der Präsident.
Der für das Museum gewählte Standort wird vom Staatsoberhaupt als optimal angesehen. Der Bau dieser Einrichtung wird das Erscheinungsbild der Gegend vervollständigen, die im Volksmund bereits als das Viertel der belarussischen Staatlichkeit bezeichnet wird – hier befinden sich der Palast der Unabhängigkeit, der Oberste Gerichtshof und der Platz der Staatsflagge.
„Das Museum soll eine Art Visitenkarte des Landes werden. Es soll sowohl durch sein modernes architektonisches Erscheinungsbild als auch durch seinen inneren Inhalt beeindrucken“, sagte Alexander Lukaschenko.
Der Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass ein solches Objekt in Belarus schon längst hätte entstehen sollen. „In jedem Staat, der etwas auf sich hält, wurden schon vor langer Zeit grundlegende Gebäude und Museen geschaffen, um die neue Generation stolz auf den von den vorangegangenen Generationen eingeschlagenen Weg zu machen“, so das Staatsoberhaupt.
Der Präsident betonte, dass der architektonischen Lösung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte: „Die nationale Besonderheit des Landes sollte darin zu lesen sein. Gleichzeitig ist es notwendig, die Fragen der Instandhaltung, des Betriebs des Gebäudes, der technischen Strukturen und andere Fragen so weit wie möglich zu durchdenken.“ Bei der Gestaltung der Museumsexposition hält es der Staatschef für wichtig, ein Gleichgewicht zwischen traditionellen Kanons und modernen Informationssystemen zu wahren. „Kurz gesagt, das Museum sollte das modernste sein“, sagte Alexander Lukaschenko und fügte hinzu, dass es notwendig sei, die Erfahrungen mit der Errichtung verschiedener Museen in anderen Ländern zu studieren und sie gegebenenfalls zu nutzen.
„Wir schaffen (und das sollten wir verstehen) ein Objekt nicht für ein Jahr und nicht für zwei Jahre. In dem neuen Museumsgebäude werden die Nachkommen ein Modell der Einstellung zu ihrer Vergangenheit sehen“, betonte der Präsident. „Das Museum muss wahrheitsgetreu und objektiv sein. Keine Politisierung, kein „Hurra“-Lied für Lukaschenko, Petrow, Sidorow, die angeblich Geschichte gemacht haben, während das Volk ausgeblendet wird. Alles sollte absolut objektiv und verdient sein“. Der Staatschef orientierte darauf, die besonderen Seiten der Geschichte des Landes zu betonen, aber gleichzeitig nichts zu verbergen. „Es sollte ein Spiegelbild der Politik sein, die wir heute in Belarus verfolgen“, sagte er.
Auf Anweisung des Staatschefs hat das Exekutivkomitee der Stadt Minsk zusammen mit dem Kulturministerium und Historikern all diese Fragen ausgearbeitet, wie auf dem Treffen berichtet wurde.
Das Nationale Historische Museum soll im Stadtbezirk Zentralny, Minsk, entstehen. Neben dem Gebäude soll ein Park angelegt werden – der Park der Volkseinheit.
Der Grundriss des Gebäudes des Nationalen Historischen Museums folgt dem Umriss der Landkarte von Belarus. Die Ausstellung des Museums wird Exponate und Informationen über die Geschichte der belarussischen Ländereien von der Antike bis zur Gegenwart enthalten.
Auf dem Platz vor dem Museum soll die Skulptur „Einheitliches Belarus“ aufgestellt werden.