WITEBSK, 24. Oktober (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat heute in Witebsk eine Besprechung zur Entwicklung des Gebiets Witebsk einberufen. Sein wichtigstes Anliegen ist die Erhaltung und Entwicklung ländlicher Gebiete und Produktionsbetriebe.
„Sie haben wahrscheinlich bemerkt, dass ich in letzter Zeit sehr oft ländliche Territorien besuche. Wenn jemand denkt, dass es mit der Produktion, der Agrarindustrie, unseren Kolchosen, Staatsbetrieben, Bauernhöfen zu tun hat, hat er nur zur Hälfte Recht. Die landwirtschaftliche Produktion interessiert mich nicht so sehr wie in der Mitte der 90er Jahre“, sagte das Staatsoberhaupt. „Das Wichtigste ist, warum ich ständig auf Feldern und Bauernhöfen zu sehen bin: mein Ziel ist es, das Dorf zu retten, das Dorf zu erhalten. Ich hoffe, dass Sie auch dieses Ziel haben. Ohne Dorf wird es keinen Staat geben. Wir werden zum Scheitern verurteilt sein.“
Alexander Lukaschenko erinnerte daran, dass in den letzten 15 Jahren zahlreiche Initiativen umgesetzt wurden.
Seit 4 Jahren ist Alexander Subbotin im Amt des Gebietsgouverneurs. „Diese Frist reicht, um das organisatorische Talent an den Tag zu legen und irgendwelche Ergebnisse sicherzustellen. Heute fassen wir die Entwicklungsergebnisse in der Region Witebsk zusammen. Wir müssen auch Fehler und Mängel benennen, um Lösungen zu erarbeiten und Probleme zu beheben“, sagte Alexander Lukaschenko.
Über positive Ergebnisse und „Ja, aber...“ vom Staatschef
Zu den positiven Ergebnissen in der Entwicklung der Region gehört unter anderem das wachsende Einkommen der Bevölkerung. Gleichzeitig wird im Gebiet ein Produktionsrückgang beobachtet. „Wie ist das möglich?“, fragte der Präsident. „Wie kann bei wachenden Einkommen der Bevölkerung ein Rückgang der Produktion stattfinden?“
Ein weiterer positiver Moment sind wachsende Warenexporte. „Das betrifft zwar einzelne Waren“, bemerkte der Staatschef. „Der Export ist für uns jetzt ein sehr ernstes Problem.“
Die Wohnsituation im Gebiet Witebsk ist die beste im Land. Die Versorgung mit Wohnraum liegt bei mehr als 30 Quadratmeter pro Person. „Bei schlechten Arbeitsergebnissen weist die Region sehr gute Zahlen im Hinblick auf das Einkommen und Versorgung mit Wohnraum auf. Etwas stimmt hier nicht“, bemerkte der Staatschef.
In diesem Fünfjahreszeitraum wurden in der Region 103 Produktionsinvestitionen im Wert von mehr als Br2 Milliarden umgesetzt. Ganz vorne sind die Pharmaindustrie, die Produktion von elektrischen Geräten und die Petrochemie.
„Trägheit“ im Handeln und mangelnde Nachhaltigkeit in der Wirtschaft
In der Entwicklung der Region gibt es auch viele negative Punkte und Mängel. Das Potential der Tourismusbranche wird zu weniger als 20 Prozent genutzt. Dabei soll diese Branche besonders gewinnbringend sein.
Alexander Lukaschenko sagte, dass in den arabischen Staaten das Interesse für Reiseziel Belarus wächst. „Urlaub an belarussischen Seen und in den Wäldern ist besonders attraktiv. Sogar die Arabischen Emirate setzen heute auf Tourismus und verdienen damit mehr als mit der Ölförderung. Das Gebiet Witebsk hat in dieser Hinsicht großes Potenzial“, ist der belarussische Staatschef überzeugt.
„Ein frisches Beispiel für Ihre „Trägheit“: Wenn der Oman kein Interesse am Bau eines zweiten Zellstoffwerks in Belarus hätte und wenn er dafür den Standort in einem anderen Gebiet gewählt hätte, wäre Ihr Gebiet das einzige im Land ohne große Holzverarbeitungsbetriebe geblieben“, sagte der Präsident.
