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16 Februar 2024, 14:51

Lukaschenko nennt Probleme der Verbrauchergenossenschaft und fordert ihre Beseitigung 

MINSK, 16. Februar (BelTA) – Der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko hat am 16. Februar in der Mitgliederversammlung der Belarussischen Verbrauchergenossenschaft Belkoopsojus auf die Probleme dieser Organisation aufmerksam gemacht und ihre möglichst schnelle Lösung gefordert.


Die Exporttätigkeit der Verbrauchergenossenschaft charakterisierte Lukaschenko kurz und prägnant: „Lückenhaft.“

Im vergangenen Jahr hat Belarus auf den ausländischen Märkten fast 50 Milliarden Dollar verdient, doch der Beitrag der Verbrauchergenossenschaft zum Gesamtexportvolumen liegt auf der Ebene eines Rechenfehlers, eines Hundertstelprozentes.

Im Jahr 2022 exportierte Belkoopsojus Waren in Höhe von knapp über $41 Mio. Das sind 13 Prozent weniger als 2020.

„Im Jahr 2023 haben sich die negativen Trends leider noch verstärkt“, sagte Alexander Lukaschenko. In diesem Zeitraum beliefen sich die Warenausfuhren auf insgesamt 33 Millionen Dollar, was einem 20-Prozent-Rückgang gegenüber 2022 entspricht.

Gleichzeitig gibt es keine Diversifizierung der Waren, sagte der Präsident. Die Grundlage bilden nach wie vor zwei Waren: Rindfleisch (41,5 % des Exportwerts) und Pelze und Pelzrohstoffe (40 %). Die Lieferungen gehen hauptsächlich nach Russland.

„Ja, Russland ist unser wichtigster Handelspartner. Aber der Aufbau einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit anderen Ländern (China, Länder des weiten Bogens) ist nicht weniger wichtig“, betonte der Staatschef. „Man kann nicht alle Eier in einen Korb legen. Jeder steht vor der Aufgabe, seine Exporte und Deviseneinnahmen zu steigern. Und Sie sind da keine Ausnahme.“

Löhne und Personalpolitik

Für eine effizientere Arbeit der Verbrauchergenossenschaft sei eine korrekte Personalpolitik erforderlich: Fachkräfte sollten nicht nur gefunden werden. Man müsse für sie Anreize schaffen, damit sie nicht abwanderten. Das betreffe nicht zuletzt einen würdigen Lohn für angehende Spezialisten.

Trotz der Tatsache, dass Belkoopsojus keine Lohnrückstände hat, bleiben die Löhne nach wie vor die niedrigsten im Land. Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Monatslohn bei knapp über Br1.000. Das ist nicht einmal die Hälfte des landesweiten Durchschnitts.


Finanzielle Lage

Nach Ansicht des Präsidenten sei die finanzielle Lage von Belkoopsojus besonders besorgniserregend: „Die defizitäre Arbeit und die hohe Schuldenlast haben dazu geführt, dass die Verbrauchergenossenschaften über kein eigenes Betriebskapital verfügen. Und die Situation wird von Jahr zu Jahr schlimmer.“ Alexander Lukaschenko warnte die Entscheidungsträger vor Augenwischerei.

Ende 2023 betrug der Reingewinn der Belarussischen Verbrauchergenossenschaft laut den Buchhaltungsunterlagen Br800.000. Nur sind diese Zahlen falsch, weil sie Subventionen beinhalten, mit denen die Genossenschaft eigene Schulden kompensieren wollte. In Wirklichkeit mussten die betriebe der Belkoopsojus Reinverluste in Höhe von Br6,6 Mio. vorweisen, doppelt so viel wie m Jahr 2022.

Gleichzeitig, so der Präsident, stiegen die Schulden aus Darlehen und Anleihen für 2023 um mehr als 3% und betrugen Anfang Januar 2024 rund Br417 Mio. Die überfälligen Schulden bei Banken haben sich auf fast Br43 Mio. mehr als verdoppelt.

„Kredite müssen zurückgezahlt werden. Deshalb ist das Kriterium für die Beurteilung Ihrer Arbeit das folgende: Wachsende Gewinne, mit oder ohne unsere Hilfe“, betonte der Staatschef. „In der Zwischenzeit sind, wenn wir nach den wahren, nicht gezeichneten Ergebnissen urteilen, keine richtigen Schlüsse aus unserem letzten Gespräch gezogen worden. Und Sie haben immer noch keine finanzielle Sicherheitsmarge. Und das sind nur die grundlegendsten Aufgaben.“

Der Präsident wies die Leitung von Belkoopsojus an, gemeinsam mit der Regierung, den Gouverneuren und dem Bürgermeister von Minsk so schnell wie möglich tätig zu werden und alle Tätigkeitsbereiche in Ordnung zu bringen. „Alle Probleme liegen in der Effizienz der Verwaltungsprozesse. Es gibt genügend Reserven - von der Vermögensverwaltung, dem rationellen Einsatz der materiellen und technischen Basis bis hin zur Automatisierung, tiefgreifenden Analyse und interner Kontrolle. Wenn man mit Verlusten arbeitet, gibt es keine zweitrangigen Probleme und kann es auch nicht geben“, betonte Alexander Lukaschenko. Um eine effizientere Arbeit, auch in abgelegenen kleinen Siedlungen, zu ermöglichen, wies der Präsident die großen Einzelhandelsketten an, sich an dieser Tätigkeit zu beteiligen.

Alexander Lukaschenko erinnerte daran, dass es ein genehmigtes Programm für die Entwicklung der Verbraucherkooperation gibt, das übrigens nach dem aktuellen Treffen fertiggestellt werden soll. „Alle Kader sollten sich einfach mobilisieren, um die im Programm festgelegten Ziele zu erreichen“, betonte das Staatsoberhaupt.

Darüber hinaus erinnerte der Präsident an den Erlass Nr. 42, der auf die Entwicklung der ländlichen Gebiete und die Schaffung möglichst komfortabler Bedingungen für die dort lebenden Menschen abzielt. Bei der Ausarbeitung des Dokuments wurden vor allem folgende Punkte berücksichtigt: die Infrastruktur des Handels, die öffentliche Versorgung und die Verbraucherdienstleistungen.

Dem Dekret zufolge kommen Einzelunternehmer und Unternehmen, die in diesen Gebieten tätig sind, darunter auch die Organisationen von Belkoopsojus, bis Ende 2028 in den Genuss besonderer ermäßigter Stromtarife und solider Steuervergünstigungen bis hin zur Befreiung von bestimmten Steuerarten.


Das Recht, die Liste der Siedlungen festzulegen, in denen die Präferenzen gewährt werden, liegt bei den regionalen Abgeordnetenräten. „Wie Sie sehen können, handelt es sich um eine solide staatliche Unterstützung“, sagte Alexander Lukaschenko.

„Belkoopsojus hat ein starkes Potenzial und alle Ressourcen - materielle und technische Basis, Menschen und Technologie“, sagte der Staatschef. Für die neue Vorsitzende von Belkoopsojus, die heute gewählt wurde, nannte der Präsident als erste vorrangige Aufgabe, die Dinge unter Berücksichtigung der auf der Sitzung gefassten Beschlüsse in Ordnung zu bringen. Die Kontrolle bleibt beim Komitee für Staatskontrolle, der Regierung und den Gouverneuren.

„Ich bin überzeugt, dass von diesem Tag an ein einfacher Satz zum Motto der neuen Arbeit der Genossenschafter hinzugefügt werden sollte, neben der Botschaft über das Wohl des Menschen: Qualität über alles. Das ist es, was unsere guten, einfachen Dorfbewohner dem Handel, der Gesundheitsfürsorge und der Bildung stets zu verdanken haben“, betonte das Staatsoberhaupt.

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