MINSK, 23. Mai (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich mit einer Botschaft an António Guterres gewandt. Der Ständige Vertreter der Republik Belarus bei der UNO, Walentin Rybakow, hat dieses Schreiben bei einem persönlichen Treffen mit dem UN-Generalsekretär am 18. Mai überreicht, wie der Pressedienst des Außenministeriums mitteilt.
In der Botschaft geht der belarussische Präsident generell auf die Fragen der europäischen und internationalen Sicherheit und auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine ein.
Der Staatschef hat aus der historischen Perspektive darauf aufmerksam gemacht, dass Belarus oft von verheerenden Kriegen heimgesucht war. Auf dem belarussischen Boden haben diese Kriege Verwüstungen hinterlassen und enorme Opfer gefordert. Diese tragische historische Erfahrung hat die friedfertige Außenpolitik des belarussischen Staates weitgehend geprägt.
Belarus hat sich stets für die Stärkung der globalen und regionalen Sicherheit eingesetzt, wie zahlreiche belarussische Initiativen zeigen, z.B. die Initiative „Helsinki 2“ über die Notwendigkeit eines breit angelegten internationalen Sicherheitsdialogs.
Viel Raum in der Botschaft wurde der Analyse der Ereignisse in der Ukraine gewidmet. So erinnert das Staatsoberhaupt an die belarussischen Bemühungen um eine Lösung des Konflikts in der Ostukraine in den Jahren 2014-2015 sowie an die Anfangsphase der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, die bereits in diesem Jahr auf dem Territorium unseres Landes stattgefunden haben.
„Der Präsident macht in der Botschaft deutlich, dass Belarus kein Aggressor ist. Ausgerechnet dieses Bild will der Westen allen vermitteln. Wir sind aber auch keine Verräter. Ehrlichkeit und Anstand sind wichtig für unser Land“, betonte das Außenministerium.
Das Staatsoberhaupt skizziert die konkreten Schritte, die jeder in seiner Rolle heute unternehmen kann, um den Konflikt zu beenden und ihn in einen neuen Weltkrieg nicht ausarten zu lassen. An erster Stelle steht dabei der Verzicht auf Waffen, Informationskriege und verschiedene Provokationen.
Natürlich konnte der belarussische Präsident die Rolle der Vereinten Nationen bei der Beilegung des Konflikts nicht ignorieren. Er begrüßte insbesondere die jüngsten Treffen des UN-Generalsekretärs in Kiew und Moskau und forderte den UN-Generalsekretär auf, sinnvolle Kontakte mit anderen Konfliktparteien - den USA und anderen westlichen Ländern – zu pflegen. Der belarussische Staatschef betonte erneut, wie wichtig es ist, einen globalen und entscheidenden Prozess zu Sicherheitsfragen zu organisieren, der alle führenden internationalen Akteure im Geiste von San Francisco einbezieht, und zog damit Parallelen zu dem Ort, an dem 1945 die UN-Charta unterzeichnet wurde.
In seiner Botschaft versicherte der belarussische Präsident, dass Belarus zu direkten Gesprächen und anderen Schritten bereit sei, um den Frieden und die Lebens- und Entwicklungschancen künftiger Generationen zu gewährleisten.
António Guterres informierte Walentin Rybakow über die Bemühungen der Vereinten Nationen im Hinblick auf die Ernährungssicherheit und die potenzielle Bedrohung durch den weltweiten Hunger.
Es ist bekannt, dass der UN-Generalsekretär bereits aktiv in diesen Prozess eingebunden ist. So sprach António Guterres Anfang Mai vor dem UN-Sicherheitsrat über die Notwendigkeit, Lebensmittel und Düngemittel aus Belarus und Russland wieder in die Weltmärkte zu integrieren, um das wachsende Problem der Ernährungsunsicherheit in der Welt zu verringern. Auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Thema Ernährungsunsicherheit machte der UN-Generalsekretär die internationale Gemeinschaft erneut auf dieses Problem aufmerksam und forderte die Aufhebung der Beschränkungen für Düngemittel aus Belarus und Russland.