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09 Juni 2025, 11:30

Lukaschenko sprach über das Verantwortungsgefühl für das Gebiet Kaliningrad und die Bereitschaft zum Aufbau der Zusammenarbeit 

MINSK, 9. Juni (BelTA) – Am 9. Juni hat der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko beim Treffen mit dem Gouverneur des russischen Gebiets Kaliningrad Alexej Besproswannych, über das besondere Verantwortungsgefühl für diese Region erzählt und die Bereitschaft betont, die Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Bereichen zu entwickeln.

Der Staatschef begrüßte das Oberhaupt der Region mit der Bemerkung, dass er ihn zum ersten Mal trifft, obwohl dies bereits der zweite Besuch von Alexej Besproswannych in Belarus ist und er das Land und seine Möglichkeiten bereits mehr oder weniger gut kennt. 

Über ein besonderes Verantwortungsgefühl

Der Staatschef erinnerte daran, dass Belarus zu Sowjetzeiten - bildlich gesprochen - für das Gebiet Kaliningrad verantwortlich war, und dass das Land seit dieser Zeit eine besondere Haltung gegenüber dieser Region beibehalten hat. „Wir sind immer bereit, Ihnen den Rücken zu stärken. Wir leben in souveränen, unabhängigen Staaten, aber ich habe immer dieses Gefühl, wenn ich vor langer Zeit das Gebiet Kaliningrad besucht habe und wenn Menschen aus dem Gebiet Kaliningrad zu mir kommen... Glauben Sie mir, ich fühle mich genauso wie die Belarussen für diesen Teil unseres gemeinsamen Vaterlandes verantwortlich. Deshalb können Sie sich auf das verlassen, was wir in Belarus zu leisten imstande sind“, versicherte Alexander Lukaschenko.
Über die komplizierte Logistik und das Niveau des Handels

In seiner Rede über den Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Gebiet Kaliningrad stellte Alexander Lukaschenko einen gewissen Rückgang des gegenseitigen Handels fest, einschließlich der Exportlieferungen aus Belarus. Dies sei in erster Linie die Schuld der belarussischen Seite, so er. „Soweit ich weiß, sind Sie ein guter Industrieller (Alexej Besproswannych war seit langem im Industriesektor tätig, unter anderem als stellvertretender Minister für Industrie und Handel Russlands. -Anm. BelTA). Sie verstehen, wovon wir sprechen, und Sie werden sich bemühen, helfen und beraten, damit wir, Belarus und das Gebiet Kaliningrad, in unserem Handelsumsatz nicht zurückfallen, sondern ein Beispiel für andere in Bezug auf das Wachstum des Handelsumsatzes geben. Wir werden uns auch bemühen, mindestens das zu erreichen, was wir hatten“, sagte der Präsident.

Das Staatsoberhaupt wies darauf hin, dass es einige Schwierigkeiten mit der Logistik der Lieferungen in diese russische Region gibt, weshalb belarussische Waren und Produkte lange Wege zurücklegen müssen: zuerst in den Norden und dann in den Südwesten. „Aber das ist keine Entschuldigung dafür, dass wir in letzter Zeit etwas zurückgefallen sind“, zeigte sich Alexander Lukaschenko zuversichtlich und nannte eine Reihe von Bereichen, in denen die Seiten ihre Zusammenarbeit verstärken könnten.
Alexej Besproswannyсh wies darauf hin, dass sich die Seiten ein ehrgeiziges Ziel gesetzt haben - die Wiederherstellung des Handelsumsatzes auf dem Niveau vor den Sanktionen. „Sie sagen, dass es an Belarus liegt (das Handelsvolumen ist gesunken — Anm. BelTA). Das ist absolut nicht der Fall. Wir sehen sehr wohl, dass die Beschränkungen, die unsere unfreundlichen Nachbarn schaffen, genau der Grund sind, der es uns nicht erlaubt, das vorhandene Potenzial voll auszuschöpfen. Wir sind durch den Schienen- und Straßenverkehr eingeschränkt. Wir stellen einen Rückgang dieser Verkehrsströme fest, der allein auf die künstliche Errichtung von Hindernissen durch unfreundliche Nachbarn zurückzuführen ist. Aber die Wirtschaft hat sich bereits darauf eingestellt und angepasst. Wenn wir diese Kanäle nicht nutzen, dann werden wir andere Kanäle für den Transport unserer Produkte nutzen. Heute sind wir auf den Seetransport umgestiegen“, sagte der Leiter der Region. 

Über das Potenzial im Bauwesen und in der Industrie

Das Bauwesen wurde als einer der Bereiche genannt, in denen die Zusammenarbeit verstärkt werden sollte. Belarus ist bereit, seine Fähigkeiten und Fachleute für die Planung und den Bau verschiedener Objekte, einschließlich großer und komplexer Objekte, anzubieten. Als Beispiel nannte der Präsident die gemeinsame Arbeit beim Bau eines Wärmekraftwerks. „Ich führe dies oft als Beispiel an: Sogar Anatoli Tschubais war überrascht, dass die Belarussen eine seriöse Anlage wie das Wärmekraftwerk bauen konnten, das wir damals gemeinsam mit Ihnen errichtet haben“, sagte er.

Ein traditionell vielversprechender Bereich der Zusammenarbeit ist die Bereitstellung von Personenverkehrsmitteln verschiedener Klassen: Busse, Elektrobusse, Straßenbahnen, Oberleitungsbusse. „Wir wissen, wie man das macht. Wir haben uns die Kompetenzen aus der Sowjetzeit bewahrt“, sagte Alexander Lukaschenko.

Der Präsident wies darauf hin, dass Alexej Besproswannych, der mehrere Jahre als stellvertretender Minister für Industrie und Handel Russlands tätig war, diesen Wirtschaftssektor und seine Bedeutung für die Entwicklung des Landes kennt.

Der Staatschef hob besonders die Möglichkeiten der Zusammenarbeit in der Werkzeugmaschinenindustrie hervor. „In der Industrie gibt es nichts ohne Werkzeugmaschinen. Wir haben auch unser Niveau der Werkzeugmaschinenproduktion aus der Sowjetzeit bewahrt. Unsere Werkzeugmaschinenindustrie ist anständig. Wir haben in dieser Hinsicht anständig zugelegt. Wir stellen, wie Sie wissen, Dreh-, Fräs-, Schleif- und andere Werkzeugmaschinen her“, umriss der Präsident die Fähigkeiten der heimischen Industrie. Er bemerkte, dass die Frage der Herstellung eigener Werkzeugmaschinen für Russland und Belarus in letzter Zeit sehr akut geworden ist, weshalb ein spezielles gemeinsames Programm für die Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie ausgearbeitet wurde und derzeit umgesetzt wird.

Die Fähigkeiten von Belarus bei der Herstellung von Aufzügen sind weithin bekannt, und auch dieser Bereich kann von den Seiten erfolgreich entwickelt werden. Zumal im Gebiet Kaliningrad, aber auch in anderen Regionen Russlands und in einer Reihe von postsowjetischen Ländern, ein Bedarf an der Erneuerung alter Aufzugsanlagen besteht.

„Viele der zu Sowjetzeiten installierten Aufzüge haben ihre Lebensdauer bereits überschritten, deshalb gibt es in den postsowjetischen Republiken sehr lange Warteschlangen für den Kauf von Aufzügen, es herrschte ein ständiger Mangel an ihnen. Aber seien Sie versichert, dass wir für das Gebiet Kaliningrad, wenn nötig, die erforderliche Anzahl von Aufzügen herstellen werden“, sagte der Staatschef. 

Lebensmittellieferungen, einschließlich Kartoffeln

Alexander Lukaschenko betonte, dass Belarus erhebliche Möglichkeiten hat, eine breite Palette von Lebensmitteln in die russische Region zu exportieren. Außerdem gibt es bereits entsprechende Erfahrungen. In früheren Jahren war die belarussische Landwirtschaft unter anderem auf das Gebiet Kaliningrad ausgerichtet.

„Seien Sie versichert, dass wir trotz gewisser Probleme mit der Logistik die richtige Menge an Lebensmitteln liefern werden. Alle Arten von Lebensmitteln. Auch Kartoffeln. Die Regierung hat mir heute bereits berichtet, dass frische belarussische Jungkartoffeln bereits verkauft werden“, sagte der Präsident.

Über den Handel auf ausländischen Märkten und den Wettbewerb mit der EU

Bei dem Treffen mit dem Gouverneur ging der Staatschef nicht nur auf die bilaterale Agenda ein, sondern betonte auch allgemeine wirtschaftliche Fragen. Insbesondere die Notwendigkeit, die Arbeitsproduktivität zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit auf ausländischen Märkten zu verbessern.

„Wir haben jemanden, von dem wir lernen können. Seien wir ehrlich: die Europäer sind in dieser Hinsicht gut“, sagte der Präsident.

Er merkte an, dass angesichts des Mangels an Arbeitskräften Menschen aus anderen Regionen der Welt nach Belarus zu kommen begannen, was eine gewisse Reaktion in der Gesellschaft hervorrief. „Ich sage: Gut, wir werden niemanden hierher einladen, wir haben eine strenge Kontrolle darüber, aber dann sollte die Arbeitsproduktivität wie in der Europäischen Union sein - drei bis fünf Mal höher. Denn wenn wir nicht mit der Europäischen Union wettbewerbsfähig sind, haben wir dort nichts zu suchen (in Bezug auf den Warenhandel - Anm. BelTA), insbesondere geht es um Kaliningrad und Belarus. Denn wir haben die Wirtschaft, die in der gesamten Europäischen Union vorhanden ist. Und wir müssen mit ihnen konkurrieren. Und das bedeutet in erster Linie, dass es ein arbeitender Mensch ist“, sagte Alexander Lukaschenko.

„Wir sind dabei, diese Probleme zu lösen. Und ich bin sicher, dass wir sie lösen werden. Die Hauptsache ist, dass wir keine zusätzlichen Schwierigkeiten schaffen. Der Leitzins sollte normal sein, damit die Industriellen in erster Linie Kredite aufnehmen und sie nutzen können - um die notwendigen Waren zu produzieren und sie zu verkaufen. In dem riesigen Raum unseres Vaterlandes wird alles gebraucht. Man kann kein einziges Produkt nennen, das unser Volk nicht braucht. Darauf sollten wir uns konzentrieren. Und was wir im Ausland verkaufen, ist ein Plus“, fügte der Präsident hinzu.
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