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27 November 2025, 12:04

Lukaschenko: Trumps Friedensplan muss bis ins kleinste Detail ausgearbeitet werden

BISCHKEK, 27. November (BelTA) – Der Friedensplan der USA zur Beilegung des Konflikts in der Ukraine muss bis ins kleinste Detail ausgearbeitet werden. Dies erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko gegenüber Journalisten in Bischkek.

„Gestern haben wir sehr lange mit Putin über dieses Thema gesprochen. Soweit ich weiß, sieht man derzeit eine vorläufige und, wenn man so sagen kann, inoffizielle Version. Über konkrete Dinge kann man später sprechen“, erklärte der belarussische Staatschef. „Aber der Plan ist umsetzbar. Und Wladimir Wladimirowitsch anerkennt, dass dies eine gute Grundlage für Verhandlungen ist“, sagte der belarussische Staatschef. 

Gleichzeitig wies der Staatschef darauf hin, dass dieser Plan in Eile erstellt worden sei. „Ich will nicht sagen, dass der Plan improvisiert wurde, jedoch erfolgte seine Erstellung unter erheblichem Zeitdruck. Ohne weitreichende Interpretationen, damit alles konkret ist. Wenn dort territoriale Fragen geklärt werden, muss alles bis auf den Meter, bis auf den Kilometer genau festgelegt werden. Welche Truppen, wo die Truppen, wer dabei sein soll, wer nicht.“

„Alles muss bis ins kleinste Detail festgelegt werden. Eine weit gefasste Auslegung würde es später in einem bestimmten Zeitraum ermöglichen, dass jeder die einzelnen Punkte auf seine Weise auslegt. Deshalb muss absolut alles konkret sein“, betonte der belarussische Staatschef.

Seinen Worten zufolge haben die Amerikaner insgesamt eine enorme Arbeit geleistet. Dabei kommentierte Alexander Lukaschenko eine Reihe von Äußerungen von Experten und Journalisten, die sagen, dass die USA beispielsweise die Forderungen Russlands berücksichtigt hätten, während die ukrainischen Forderungen hingegen nicht berücksichtigt worden seien. Der Präsident wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Donald Trump sich nicht nur mit Wladimir Putin in Anchorage getroffen habe, sondern auch viele Treffen mit Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs gehabt habe. 

„Trump und sein Team haben gründliche Arbeit geleistet. Sowohl mit den Ukrainern als auch mit den Europäern und den Russen. Und dafür muss man Trump Anerkennung zollen. Daher ist es falsch zu sagen, dass die Meinung und Position Russlands berücksichtigt wurden, die der Ukraine jedoch nicht“, sagte der Präsident.

Er merkte an, dass das Problem woanders liege: Russland habe sich als verhandlungsbereiter erwiesen als die Ukraine. „Das muss man anerkennen. Und dann kann man tiefer in die Materie einsteigen“, riet der Staatschef.

In Bezug auf Wolodymyr Selenskyj bemerkte Alexander Lukaschenko, dass es gar nicht zu der aktuellen Situation gekommen wäre, wenn er zu Beginn der Kriegshandlungen den Ratschlägen gefolgt wäre. „Und wenn die Ukraine die Minsker Vereinbarungen erfüllt hätte, gäbe es keinen Krieg. Und die Ukraine hätte die Grenzen von 1991, wie sie es wollen. Aber wenn Wolodymyr Selenskyj die Realität sehen will, möchte ich ihm jetzt, da ich damals Recht hatte, einfach nur sagen, was ich sehe. Wenn du willst, dass die Ukraine innerhalb der Grenzen bleibt, die sie heute hat (unter Berücksichtigung der Realitäten an der Front), musst du dich einigen, du darfst den Verhandlungsprozess nicht vereiteln“, forderte der belarussische Staatschef.

„Wenn ihr euch derzeit irgendwo nicht einigen könnt... Nun, verschiebt das auf später, aber beendet den Krieg, in dem fremde Kinder sterben. Das ist das Hauptproblem von Selenskyj. Das muss man im Auge behalten. Und das Wichtigste ist, dass du dein Land verlieren wirst", sagte Alexander Lukaschenko.

Der Präsident schloss nicht aus, dass Wladimir Selenskyj auch in dieser Situation einen Platz in der Welt finden könnte, an dem er und seine Angehörigen leben können. "Und was werden die Ukrainer tun? Millionen von Menschen. Überlege dir also auf der Grundlage der realen Situation, wie du alles bewahren kannst. Sie haben alles: Zugang zum Meer, Odessa und Mykolajiw. Das alles könnte in einem Augenblick verloren gehen. Deshalb muss man alles abwägen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen. Und Trump hat Recht, wenn er beide Seiten unter Druck setzt“, sagte der belarussische Staatschef.

Alexander Lukaschenko wies auch darauf hin, dass die Europäische Union derzeit eine negative Rolle spiele. „Dieser Krieg muss beendet werden. Ich befürchte, dass es in diesem Krieg keinen Sieger geben wird. Das ist eine Katastrophe“, sagte der Staatschef.

„Wir werden noch über diese Fragen nachdenken. Vor uns liegt eine große, schwere Arbeit. Alles wurde berücksichtigt: das Kernkraftwerk Saporoschje, die Gold- und Devisenreserven Russlands... Nicht ohne die Interessen der USA. Trump hat dort seine Spuren als Unternehmer hintelassen“, fasste der Präsident zusammen.

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