MINSK, 29. April (BelTA) – Dank dem Potential, das in der Zeit der Unabhängigkeit im Landwirtschaftsbereich geschaffen wurde, konnte im letzten Jahr das Produktionswachstum der wichtigsten Produktarten gesichert werden. Das erklärte der belarussische Präsident, Alexander Lukaschenko, heute in der Beratung zur laufenden Situation im Agrar-Industrie-Komplex, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.
Der Staatschef stellte fest, dass das vergangene Jahr ein echter Test für das System der globalen Wirtschaftsbeziehungen war: Grenzen wurden geschlossen, langjährige Handelsbeziehungen brachen zusammen, und Staaten und Wirtschaftsunionen weigerten sich, ihre Verpflichtungen zur gegenseitigen Unterstützung zu erfüllen. „Ich schließe nicht aus, dass jemand es gebraucht hat. Aber dass viele davon Gebrauch gemacht haben, ist wohl kein Geheimnis für die hier Anwesenden“, sagte der Präsident.
Die nationalen Interessen hätten in diesem Test gesiegt, vor allem in einem so grundlegenden Bereich der Staatssicherheit wie Sicherstellung der vorrangigen Bedürfnisse der Bevölkerung, sagte Alexander Lukaschenko.
„In diesem Zusammenhang rückte die Frage der Ernährungssicherheit in den Vordergrund. Im letzten Frühjahr gab es beinahe Panik in der Welt: Man wusste nicht, wie man säen und anbauen sollte und sagte eine Nahrungsmittelknappheit voraus. Und so geschah es in der Welt. Heute überstieg das Wachstum der Lebensmittelpreise weltweit 10%. Aber genau in diesem Moment zeigten die sogenannte Diktatur und Ordnung, für die wir nicht nur kritisiert, sondern auch getadelt werden, ihre Wirksamkeit. Dank dem Potential, das wir in der Zeit der Unabhängigkeit im Landwirtschaftsbereich geschaffen haben, wurde im letzten Jahr das Produktionswachstum der wichtigsten Produktarten gesichert“, erklärte das Staatsoberhaupt.
Die Informationen der Aufsichtsbehörden über den aktuellen Stand der Dinge in der Rinderzucht seien jedoch etwas alarmierend. Die Produktion von Vieh und Geflügel in Lebendgewicht sei leicht reduziert. Gleichzeitig habe die Zahl der Sterbe zugenommen und der Viehbestand sei zurückgegangen, so das Staatsoberhaupt. „Ich denke, der Generalstaatsanwalt ist sich sehr wohl bewusst, dass dies der Verantwortungsbereich der Staatsanwaltschaft ist. Die Sterbe von Vieh ist unzulässig, wenn wir wollen, dass die landwirtschaftliche Produktion wächst. Wenn zwei oder drei Betriebe damit nicht zurechtkommen, sollten die Jungrinder aus diesen Betrieben entfernt und zu den Betrieben geschickt werden, die sich um sie kümmern können“, sagte Alexander Lukaschenko.
Er stellte fest, dass es nicht nur technologische Fragen sind, die Fachspezialisten im Voraus planen und lösen müssen. Von der Produktion hängt der Verkauf der Produkte und damit die wirtschaftliche Lage des Dorfes ab, die jetzt nicht die einfachste ist.
Ihm zufolge ist die Situation in der Branche nach Regionen und noch mehr nach Kreisen recht unterschiedlich. „Wenn es problemlose Betriebe gibt, warum gibt es dann so auffällige Ergebnisse bei gleichen Wetter-, Finanz- und anderen Faktoren. Die Disziplin und die Organisation sind das Problem. Außerdem scheint es manchmal so zu sein, dass je mehr Unterstützung und Vertrauen eine Region genießt, desto schlechter schneidet sie ab. Wir werden es in naher Zukunft am Beispiel des Gebiets Witebsk sehen“, so Alexander Lukaschenko.
Um diese Probleme zu lösen, beschloss das Staatsoberhaupt, die Beratung im erweiterten Kreis abzuhalten und die Berichte der Vorsitzenden der Gebietsregierungen entgegenzunehmen. Zunächst erkundigte er sich nach den Gründen, die eine dynamische Entwicklung des Agrar-Industrie-Komplexes behinderten und welche Maßnahmen zu deren Beseitigung ergriffen werden.
„Die Landwirtschaft ist insofern spezifisch, weil die Schlüsselfaktoren für den Erfolg nicht in Minsk, sondern auf lokaler Ebene zu finden sind: effiziente Nutzung von Material- und Arbeitsressourcen, Beseitigung von wirtschaftlicher Nachlässigkeit, optimale Einbeziehung des vollen Potenzials der Branche. Heute müssen wir Entscheidungen treffen, die den Leitern auf allen Ebenen konkrete Aufgaben vorgeben und Parameter festlegen, die als Grundlage für die Bewertung der Arbeitsergebnisse dienen“, betonte der Präsident.
Alexander Lukaschenko wies den Vorsitzenden des Komitees für Staatskontrolle Wassili Gerassimow an, die Kontrolle über die Situation zu übernehmen.
Das Staatsoberhaupt ging auch auf den Fortschritt der Feldarbeiten im Frühjahr ein. Er bemerkte, dass die Betriebe immer noch hinter dem Zeitplan zurückbleiben. Der Präsident stellte die Aufgabe, bis zum 9. Mai Rüben, Flachs, Mais und die Hälfte der Kartoffeln zu säen.