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08 August 2025, 15:00

Lukaschenko über die Außenpolitik von Belarus: Ich habe nie zwischen zwei Stühlen gesessen 

MINSK, 8. August (BelTA) – Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, hat in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Time über die Prioritäten der Außenpolitik von Belarus gesprochen. 
Alexander Lukaschenko bemerkte, dass im Westen die Meinung vertreten wird, dass Belarus „vom Kreml besetzt ist“. In diesem Zusammenhang verwies der Präsident auf die Situation in den Nachbarländern. Die Ukraine beispielsweise – ein reiches, mächtiges Land, das dreimal so reich ist wie Belarus – ist seit langem vom Westen besetzt. 
 
„Und von wem ist Polen besetzt? Und die baltischen Staaten, die dort nicht einmal vor den Amerikanern kriechen. Die Amerikaner sehen wahrscheinlich schon verächtlich auf sie herab. Die baltischen Staaten kriechen vor den Europäern, zum Beispiel vor Polen. Wenn dort Krümel vom Tisch fallen, schnappen sie sich diese wie Spatzen, um sie zu picken. Sind sie nicht besetzt?“, fragte der Staatschef.
„Wir alle sind von jemandem abhängig, insbesondere mittelgroße und kleine Staaten. Und wir alle streben danach, uns an jemanden anzulehnen, in einem Bündnis zu sein, um unter anderem unsere Sicherheit zu gewährleisten. Das nennt man Politik des Gleichgewichts. Ich wurde oft dafür kritisiert, dass ich quasi zwischen zwei Stühlen sitzen möchte. Ich habe nie zwischen zwei Stühlen gesessen“, erklärte Alexander Lukaschenko.

Er betonte, dass Belarus immer strebte, freundschaftliche Beziehungen zu seinen Nachbarn zu pflegen. Denn sie seien, wie der Staatschef oft sagt, von Gott gegeben, man könne sie sich nicht aussuchen.

„Ich muss Beziehungen zu ihnen unterhalten. Das sage ich auch den Russen. Außerdem habe ich ja auch Interessen in diesen Staaten. In der Europäischen Union zum Beispiel. Und sogar im fernen Amerika habe ich Interessen. Vor allem wirtschaftliche. Diplomatischer Natur. Was ist daran schlecht? Das ist doch ganz natürlich“, stellte der Präsident fest.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Russland und China die wichtigsten Verbündeten für Belarus bleiben. Zu den Prioritäten zählen auch die Länder des weiten Bogens. 
„Das ist doch ganz natürlich. Die Welt verändert sich schließlich. Man kann sich nicht einfach ein für alle Mal in den Wagen setzen, wie es vor 100 Jahren oder zu Sowjetzeiten der Fall war, und darauf herumreiten. Die Welt hat sich verändert, und wir müssen uns ebenfalls verändern. Wenn wir uns nicht verändern, werden wir zermalmt, zerquetscht und vernichtet“, so der belarussische Staatschef.
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