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01 Juli 2025, 21:01

Lukaschenko über die Begnadigung von Verurteilten nach dem Gespräch mit Keith Kellogg 

MINSK, 1. Juli (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat sich im Anschluss an seine Rede zum Tag der Unabhängigkeit noch einigen brisanten Themen geäußert. Eines davon war das Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg. Sofort nach den Gesprächen hat Belarus 14 Personen freigelassen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt worden waren. Der Präsident teilte seine Position zu diesem Thema mit und reagierte auch auf kritische Bemerkungen, dass es sich vielleicht nicht gelohnt hätte, diesen Schritt zu machen.

Das Thema „politische Gefangene“ stand groß auf der Tagesordnung des Treffens mit Keith Kellogg. „Darauf reagierte ich sofort mit der Bemerkung, dass wenn ihr noch einmal „politische Gefangene“ sagt, werde ich das Gespräch beenden. Besonders nach den Ereignissen im Nahen Osten, wo die USA mit Bomben dutzend tausende Menschen, Frauen und Kinder getötet haben. Die armen Menschen einfach dem Boden gleichgemacht. Von welchen politischen Gefangenen kann die Rede sein? Wo haben wir falsch gehandelt? Sie stimmten dem zu. Ich habe das nur einmal gesagt. Mehr tauchte dieser Ausdruck im Gespräch nicht auf.“

Alexander Lukaschenko erzählte von seinen Ansätzen und seiner Einstellung zu diesem Problem: „Mag sein, es gibt Menschen, die das bereits vergessen haben. Aber mir schmerzt diese Wunde immer noch. Ich muss dieses Problem lösen. Wie? Nur in Ihrem Interesse. Ich werde niemals gegen den Willen des Volkes handeln, auch nicht gegen den Willen der Sicherheitskräfte, die damals auf der Straße standen und geschlagen wurden. Ich kenne diese Menschen sehr gut.“

Das Staatsoberhaupt bemerke, dass es auch Kritiker gab, die die Freilassung nicht gut fanden. „Mögen die da krepieren in diesem Gefängnis“, so ist ihre Meinung“, sagte er.

"Hören Sie, es war nicht unser Ziel, dass sie dort krepieren. Gott bewahre. Das Regime wird für schuldig erklärt. Das wird man vor allem mir vorwerfen. Deshalb behandeln wir sie normal. Aber das Gefängnis ist kein Ferienort. Drangsalieren ist inakzeptabel“, betonte der belarussische Staatschef. „Das sind schlechte Menschen, Bestien, Kriminelle. Aber es sind immer noch Menschen.“

„Ehe man andere verurteilt, sollte man fragen: Was ist das Ziel? Wenn sie alle dort gestorben wären, wäre es für uns sehr schwer gewesen, man hätte uns die Schuld gegeben. Deshalb ist hier Politik. Sie ist nicht immer direkt. Ich bin selbst oft ein direkter Mensch. Und man sollte etwas ruhiger sein, über die Zukunft nachdenken, über das Ziel, über unseren Staat“, sagte der Präsident.

„Das bedeutet nicht, dass wir diese Banditen freilassen und sie uns morgen das Land in die Luft jagen werden. Das sind Banditen. Wo sind sie? Das wisst ihr. Wer finanziert sie? Das wisst ihr. Hätte man sie nicht finanziert, wären sie alle längst weg vom Radar. Also haben diese Sponsoren ein Interesse an Belarus. Was für ein Interesse, das wisst ihr auch. In dieser politisch prekären Lage muss man bestehen, durchhalten und auf keinen Fall reinfallen, um eigene Interessen nicht zu verraten“, betonte er.

Alexander Lukaschenko wies auch darauf hin, dass die belarussischen Geheimdienste die „Hauptakteure“ beobachten und kontrollieren, nur wird das nicht öffentlich kommuniziert.
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