
MINSK, 8. August (BelTA) - Der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko sagte in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Time, dass die Mobilisierung der Ressourcen von Russland und Belarus für den Westen und die Ukraine gefährlich sein könnte.
„Krieg bedeutet immer Mobilisierung. Ob wir es wollen oder nicht - es ist eine Mobilisierung von Menschen, eine Mobilisierung aller Kräfte. Das ist Spannung. Wir sind keine Kriegsteilnehmer. Wir haben keinen mobilisiert und wir haben uns nicht überanstrengt. Aber es ist eine große Gefahr, die vor allem Trump und Amerika unterschätzen. Es besteht eine große Gefahr, dass Sie uns an einen Punkt führen, an dem wir gezwungen sind, uns als Kriegspartei zu mobilisieren“, sagte Alexander Lukaschenko.
Der belarussische Staatschef nannte den Zweiten Weltkrieg als Beispiel. Als die gesamte Sowjetunion mobilisiert wurde, war der Ausgang des Krieges vorbestimmt.
Dem Präsidenten zufolge verfügen Russland und Belarus über genügend Ressourcen zur Mobilisierung. Bei Kampfhandlungen handelt es sich in erster Linie um den militärisch-industriellen Komplex. „Wir haben genug Ressourcen, und wir können auch viel tun. Ja, in gewissem Maße haben Sie vielleicht modernere Raketen oder etwas anderes. Aber was wir haben, reicht aus, um einen modernen Krieg in der Ukraine zu führen - das ist sicher“, so Alexander Lukaschenko. - Das ist nicht der Fall und wird auch nie passieren. Sie können uns und Russland zur Mobilisierung zwingen. Machen Sie das nicht. Es geht um 150 Millionen Menschen. Niemand braucht das.

Gleichzeitig wies der Staatschef darauf hin, dass nicht nur die Wirtschaft mobilisieren kann, sondern auch das Bewusstsein der Menschen, was viel wichtiger ist. „Wenn das passiert - dann ist es Schluss. Dann riecht es nicht nur nach Krieg in der Ukraine. Denn wir nehmen uns viel Zeit zum Einspannen, aber wenn wir schon einmal eingespannt sind, geht es schnell. Wir sollten es nicht so weit kommen lassen. Deshalb habe ich den Amerikanern gesagt, als wir dieses Thema besprachen: Leute, lasst uns jetzt vereinbaren, lasst uns aufhören, ein Theater zu machen, lassen wir uns treffen (und ihr, die Amerikaner, könnt den Prozess dazu vorantreiben) und uns nicht nur auf einen Waffenstillstand einigen, sondern auf Frieden“, betonte der belarussische Staatschef.
„Ich sehe das Verhalten von Selenskyj. Ich glaube nicht, dass er ein so mutiger Held ist. Er hat einen Platz, zu dem er fliehen kann. Und wohin werden die Ukrainer fliehen, wenn wir unsere Kräfte mobilisieren? Dies ist der Moment, und die Situation ist so, dass sie sich in jede Richtung entwickeln kann. Und wenn sie sich in die Richtung einer Intensivierung der russischen Frontmaßnahmen entwickelt? So entwickelt sich sie Situation schon, das wissen Sie“, erklärte der belarussische Präsident.