
SCHIROWITSCHI, 19. September (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko setzt auf die Hilfe des Staates bei der Entwicklung religiöser Zentren verschiedener Konfessionen, um Frieden und Ruhe auf belarussischem Boden zu bewahren. Das erklärte er in Schirowitschi, wo sich eines der größten orthodoxen Zentren befindet – das Mariä-Entschlafens-Kloster von Schirowitschi.
„Wir müssen allen nach und nach helfen, um Frieden und Ruhe in Bezug auf die Religion auf belarussischem Boden zu bewahrenю. Denn wenn wir einer Konfession helfen, werden wir andere benachteiligen. Und dann kommt es zu Spannungen. Wollen wir das? Nein, das wollen wir nicht. Deshalb müssen wir davon ausgehen, wo und was wir tun müssen, um Frieden und Ruhe in diesem Land zu bewahren. Und religiöser Frieden und Ruhe sind einer der Bestandteile unseres allgemeinen Friedens“, betonte der belarussische Staatschef.



Alexander Lukaschenko merkte an, dass man der orthodoxen Konfession in Schirowitschi sehr geholfen hat, ebenso wie den Katholiken mit der katholischen Kirche in Budslaw, die der Präsident ebenfalls besuchen will. In ähnlicher Weise wollen auch die Anhänger des Islam und des Judentums sowie andere kleinere Konfessionen ihre religiösen Zentren in Ordnung bringen und weiterentwickeln.
Aber müsse man von der Reihenfolge ausgehen, von dem, was wirklich getan werden müsse, denn der Staat habe auch soziale Aufgaben, darunter den Wohnungsbau und andere Bereiche, betonte Alexander Lukaschenko. „Wir haben eine Menge gesamtstaatlicher Probleme. Eines davon ist der Wohnungsbau. Und auch bei den Straßen gibt es viele Probleme. Die Menschen beschweren sich über das Gesundheitswesen, die Wohnungs- und Kommunalwirtschaft. Es gibt eine Vielzahl von Fragen, die gelöst werden müssen. Aber ich habe noch nie gesehen, dass sich Menschen darüber beschwert haben, dass sie keinen Ort haben, an dem sie beten können“, sagte der Präsident.
Der Staatschef stellte auch fest, dass manche Kirchen verschiedener Konfessionen manchmal überhaupt leer stehen. Das heißt, die Menschen haben einen Ort, an den sie zum Beten gehen können. „Lasst uns herausfinden, wo wir unsere Seele oder unser Herz hinbringen sollen, wo wir uns verneigen sollen. Und die Wohnsituation? In Kirchen werden keine Menschen leben, so unangenehm das für mich auch klingen mag. Die jungen Menschen stellen bereits die Frage nach (zusätzlicher staatlicher – Anm. BelTA) Unterstützung für ein zweites Kind. Überall heißt es „notwendig, notwendig, notwendig!“. Ich habe direkt gesagt, dass wir noch nicht bereit sind, für das zweite Kind zu zahlen. Nun, wahrscheinlich sind wir nicht bereit, alle Kirchen und Kapellen wieder aufzubauen, die es einmal gab. Und zweitens: Ist das notwendig?“, so Alexander Lukaschenko.








„Man muss Prioritäten setzen. Und die Priorität ist, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf haben“, betonte der belarussische Staatschef.
In diesem Sinne sprach Alexander Lukaschenko auch mit Geistlichen, darunter Metropolit Weniamin. Er betonte, dass die orthodoxe Konfession die größte und zahlreichste in Belarus ist, aber es ist wichtig, auch anderen zu helfen. „Lasst uns Kirchen bauen, wenn wir Geld haben. Wenn wir kein Geld haben, helfen wir irgendwo anders. Aber die Grundlage muss das Wohnen sein. Hier werden wir finanzieren. Es gibt noch Straßen, die nicht befahrbar sind. Den Bauern fehlt es an Technik – nicht überall, aber an manchen Orten. Man muss helfen, denn die Menschen müssen ernährt werden. Und so weiter und so fort“, sagte er.