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25 Februar 2024, 16:28

Lukaschenko über seine Wahl, nächste Präsidentschaftswahlen und Zukunft der Ukraine 

 MINSK, 25. Februar (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat heute an den Parlaments- und Kommunalwahlen in Minsk teilgenommen. Zum ersten Mal hat sein jüngster Sohn Nikolai, der in diesem Jahr wahlberechtigt wurde, die Stimme für Kandidaten abgegeben. 

Nach der Stimmabgabe trat Alexander Lukaschenko vor die Presse und beantwortete mehrere Fragen belarussischer und ausländischer Journalisten. Wir haben hier seine Antworten zusammengefasst.   

Über die Kriterien bei der Wahl von Abgeordneten

„Ich habe heute meine Wahl getroffen, indem ich vor allem auf Professionalität und Zuverlässigkeit der Kandidaten geschaut habe. Schwere Zeiten kommen auf uns zu, deshalb brauchen wir heute nicht nur Menschen, die ihre Arbeit professionell machen. Wir brauchen Menschen, die ihrem Volk treu bleiben“
Über die Rolle des Parlaments und Modernisierung der Macht

Mit Blick auf den Wettbewerb bei den aktuellen Wahlen stellte der Präsident fest, dass „die Zeiten, als man in grauer Menschenmasse wählen ging, vorbei sind.“

„Die Menschen in Belarus begreifen ja, was es für ein Job ist, Präsident zu sein. Präsident ist kein Zar und kein Gott. Er macht eine schwere Arbeit. Nicht jeder wird in der heutigen Situation es wagen, die gesamte Last aufzubürden. Das Gleiche gilt für das Parlament“, sagte Alexander Lukaschenko. „Die Rolle des Parlaments wird wachsen, mit jedem Monat, mit jedem Jahr. Wir sind bereits dabei, das Parlament und Staatsbehörden mit neuen Befugnissen auszustatten. Eine gewisse Umstrukturierung ist im Gange. Eine neue Generation der Parlamentarier kommt.“

Der Staatschef verwies auf die jüngste Aussage von Igor Karpenko, Leiter der Zentralen Wahlkommission: „Wenn jemand aus Wahlen eine Show machen will, der solle in den Zirkus gehen.“
„Die Wahlen sind eine ernsthafte Angelegenheit. Besonders wenn die Staatsmacht modernisiert wird. Man wird uns vielleicht kritisieren: eine schwache Modernisierung. Aber wir haben immer gesagt, dass alle Prozesse einen evolutionären Charakter haben sollten. Wenn man zu rapide eingreift, ist das eine Revolution. Wir haben mit Russland das Limit an Revolutionen ausgeschöpft. Wie Revolutionen enden können, kann man am Beispiel der Ukraine sehr gut erkennen. Die Ukraine hat auch das Limit ausgeschöpft, aber sie wollten einen neuen Maidan organisieren. Wie der Maidan von 2014-2015 endete, sehen wir. Deshalb gehen wir in aller Ruhe weiter und modernisieren unser System. Aber wir müssen dafür sorgen, dass es ein Gleichgewicht gibt“

Über die Einmaligkeit der Wahlen in Belarus 
„Wahlen wie in Belarus gibt es nirgendwo auf der Welt. Unsere Wahlen sind ehrlich, offen und prinzipiell. Dies ist ein Festtag. Das war schon immer so. Wir führen eine aufrichtige, ehrliche Politik durch. Und unsere Wahlen sind auch so.“
Über die Folgen der westlichen "Demokratie"

Ein türkischer Journalist sagte, dass die Menschen in den Wahllokalen frei wählen, aber die westlichen Länder die Wahlen in Ländern wie Belarus, die Türkei, Russland und Iran immer noch als undemokratisch ansehen und dies als Waffe einsetzen.

Der Präsident betonte daraufhin, dass jedes Land Wahlen für sein Volk abhalte, sei es die Türkei, Belarus, Russland oder China. „Und wir werden das tun, was für unser Volk gut ist. Die Wahlen werden es zeigen. Alle Wahlen, auch unsere "undemokratischen", werden viele Fragen beantworten“, bemerkte er.

Das Staatsoberhaupt wies auf die ruhige Lage während der Wahlen in Belarus hin. Es gibt keine Zusammenstöße und Aufstände oder auch nur Versuche, dies zu tun. „Wir haben nichts dergleichen gesehen. Denn wir wissen, wie man aus eigenen Fehlern richtige Konsequenzen ziehen kann“, sagte der belarussische Staatschef. 
Über die nächsten Präsidentschaftswahlen

Der Präsident wurde gefragt, ob er bei den nächsten Präsidentschaftswahlen in Belarus antreten will.

„Sicher, sicher werde ich antreten, keine Frage! Und sagen Sie das den Flüchtigen (Opposition im Ausland) weiter! Und je schwieriger die Situation sein wird, je mehr sie unsere Gesellschaft destabilisieren und uns selbst strapazieren – und ich kann als verantwortungsbewusster Präsident das eigene Volk nie im Stich lassen - je mehr sie uns alle unter Druck setzen werden, desto schneller werde ich bei den nächsten Wahlen antreten. Machen Sie sich keine Sorgen, wir werden alles so organisieren, wie es für Belarus notwendig sein wird“, sagte der Staatschef.

Auf die Frage, ob man das als Versprechen und Beginn der Präsidentschaftswahlen verstehen kann, erwiderte das Staatsoberhaupt: „Ich habe oft gesagt, dass der nächste Wahlzyklus begonnen hat und dass man uns bis zu den Wahlen nicht in Ruhe lassen wird. Die Präsidentschaftswahlen werden den Höhepunkt dieser langen Wahlperiode markieren. Und meine Worte sind Antwort auf Ihre Frage. Wollen Sie eine konkrete Antwort, so sage ich ehrlich: Im Moment kann ich nichts Neues sagen.“
„Die Präsidentschaftswahlen finden in einem Jahr statt. Vieles kann sich noch ändern. Natürlich werden wir alle auf alle Veränderungen reagieren müssen“, fügte Alexander Lukaschenko hinzu.

Der Präsident sagte, dass er heute eher darüber nachdenkt, wie man das Jahr der Qualität mit Würde gestalten kann. „Auch wenn der derzeitige Präsident bei den nächsten Wahlen nicht antreten wird, sollen Sie ihn gut in Erinnerung behalten. Dieses Jahr wird sehr aktiv sein. Darauf stimme ich die Machtbehörden und die Gesellschaft ein“, sagte der belarussische Staatschef.

Über die wichtigsten Eigenschaften eines Präsidenten 

"Ich weiß, dass viele Beamte mich nicht mögen, denn ich verlange strikt die Erfüllung zumindest unserer Vereinbarungen und Entscheidungen, die der Präsident getroffen hat. Wenn sie nicht erfüllt werden, wird die gesamte Machtstruktur zusammenbrechen und die Gesellschaft untergehen. Ja, das ist mir klar. Wahrscheinlich mögen mich Journalisten nicht wegen meines Charakters und so weiter. Aber das Gute ist, dass die Journalisten und dann die Gesellschaft dank der Journalisten anfangen zu begreifen, dass Lukaschenko etwas gesagt und hart gefordert hat - es hat sich herausgestellt, dass er Recht hatte", sagte Alexander Lukaschenko.

Als Beispiel nannte der Präsident die Bekämpfung von COVID: Das belarussische Vorgehen sei nicht sofort gutgeheißen worden, aber es habe sich gezeigt, dass die Entscheidungen des Staatsoberhauptes inmitten der Pandemie die besten waren. Das Land verhängte keine Ausgangssperren, schloss keine Fabriken und Unternehmen. Die maßvollen Maßnahmen zeigten Wirkung. "Die ganze Welt bewegte sich in die andere Richtung. Wer hatte Recht?" - fragte der belarussische Staatschef rhetorisch.

"Das ist meine Aufgabe: mich hinzusetzen, nachzudenken und aufgrund meiner Erfahrung und meines Wissens eine Prognose abzugeben. Wenn der Präsident das nicht kann, dann soll er es lassen. Das ist also die wichtigste Eigenschaft des Präsidenten. Natürlich braucht man eine eiserne Intuition. Und das Wichtigste ist, dass man immer daran denkt, wo man herkommt, dass man ein Erdenmensch ist. Man muss immer daran denken, dass 10 Millionen Einwohner und drei Millionen, die hierher zum Urlaub kommen, Menschen sind, denen man etwas schuldet. Du bist ihnen etwas schuldig", sagte Alexander Lukaschenko.

Über die fehlenden OSZE-Wahlbeobachter

"Alle, die uns darum gebeten haben, zu uns zu kommen, haben wir meiner Meinung nach nicht abgewiesen. Hätte die OSZE (Beobachter dieser Organisation - Anm. v. BelTA) zu uns kommen wollen und eine solche Anfrage gestellt, hätten wir sie berücksichtigt. Höchstwahrscheinlich sogar positiv. Aber sie haben nicht darum gebeten. Warum sollten wir zu ihnen kriechen? Es sind unsere Wahlen", sagte der Staatschef.

Alexander Lukaschenko erinnerte sich daran, wie die OSZE-Beobachter zu den letzten Wahlen gekommen waren und welche Schlussfolgerungen sie gezogen hatten: "Sie hatten das Protokoll - die Schlussfolgerung - im Voraus vorbereitet. Und sie haben es verloren. Unsere Leute fanden es, fotografierten es und legten es auf meinen Schreibtisch. Wissen Sie, zwei Tage vor den Wahlen, es läuft noch die vorzeitige Abstimmung – und sie haben unsere Wahlen bereits durchgestrichen. Warum sollten wir sie dann hier holen?" Und nach den Wahlen, so der Staatschef weiter, sei das vorbereitete Protokoll veröffentlicht worden.

"Was bringt es, sie einzuladen? Deshalb laden weder die Russen noch wir sie ein. Aber wenn sie uns bei den Wahlen besuchen wollen und um ein entsprechendes Mandat bitten, werden wir das in Betracht ziehen und ich bin sicher, dass wir ihrer Bitte nachkommen werden", sagte der Präsident.- Es ist noch nicht zu spät. Die Hauptsache ist, dass es gezählt wird, sagen sie. Sollen sie doch noch vor dem Abend kommen. Ich werde sie alle ohne Visum nach Belarus einreisen lassen. Sollen sie doch kommen, wenn sie wollen. Nach den Wahlen sollen sie kommen. Erfahrene Leute werden sich ein Bild von der Lage machen und können die Wahlergebnisse mit der Realität, die sich nach den Wahlen herausbilden wird, in Beziehung setzen."

Über die Regime-Change-Szenarien der "Flüchtigen" 

Auf die Frage der Journalisten wies der Staatschef darauf hin, dass das Endziel der Flüchtigen in jedem ihrer Szenarien dasselbe sei - ein Staatsstreich und die Machtergreifung. "Es spielt keine Rolle, ob sie lang oder kurz spielen, das Ziel ist das gleiche - Belarus muss umgedreht werden. Und um es umzudrehen, ist es notwendig, die derzeitige Regierung zu stürzen. Das wird sehr schwierig sein, da bin ich mir sicher. Vor allem nach einem einheitlichen Wahltag. Denn wir werden absolut zuverlässige, intelligente Menschen wählen, die verstehen, vor welchen Aufgaben unser Volk steht. Deshalb wird keine der Optionen, auch nicht die radikalste, in Belarus realisiert werden", sagte Alexander Lukaschenko.

Das Land hat bereits seine Schlüsse aus den Ereignissen der letzten Jahre gezogen, so dass es keinen Grund zur Hoffnung gibt, die geplanten Szenarien jetzt zu realisieren, ist der Präsident überzeugt. "Aber sie werden es versuchen, die Situation zu destabilisieren", so der Staatschef. - Sie halten sich für stark, blasen die Backen auf: "Wir sind so groß. Und hier ist irgendein Belarus, wir sollten es niedertrampeln und näher an den Osten, an die Ressourcen, näher an Moskau heranrücken. Wir verstehen das."
Dem Präsidenten zufolge erwägt Belarus gemeinsam mit Russland verschiedene Szenarien und steuert ihnen entgegen. "Wir werden immer mit Russland geeint sein. In einer solchen Situation können wir jedem Gegner widerstehen", sagte Alexander Lukaschenko. - Denn die heutige Welt braucht Starke, nur Stärke wird verstanden. Wenn wir, verzeihen Sie, Rotz und Wasser schreien und für die Demokratie und irgendeine ephemere Freiheit kämpfen - Sie haben gesehen, was für eine "Demokratie" das ist. Wir müssen also unsere Ziele, unsere Interessen erkennen, aufrichtig sein und eine Politik der Gerechtigkeit verfolgen. Dann wird es die Einigkeit unseres Volkes sein. Nicht ohne die Tatsache, dass jemand unter dem Sockel hervorkriechen und schreien wird, aber das passiert in jeder Gesellschaft. Deshalb sind all diese Szenarien unrealisierbar. Wir alle sehen das sehr wohl. Sie müssen sich nicht einmal Sorgen darum machen."

Über die Provokationen 

In Bezug auf die Zunahme von Provokationen in der letzten Zeit und die wachsende Aktivität an den Grenzen zu Belarus von Seiten der westlichen Nachbarn fragten die Journalisten, ob es etwas gebe, das der breiten Öffentlichkeit noch nicht bekannt sei. "Damit wir gegensteuern können, müssen wir die Menschen informieren. Unsere Gesellschaft muss absolut informiert sein", erklärte das Staatsoberhaupt. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass es nicht das Ziel sei, Spannungen zu erzeugen und die Gesellschaft aufzuregen, sondern dass die Behörden die Menschen auf diese Weise warnen, aufmerksam zu sein, Provokationen nicht nachzugeben und ihnen zu widerstehen. "Wenn wir uns vor euch verstecken, werden wir keinen Erfolg haben (in Bezug auf die gemeinsame Konfrontation und die Erhaltung des Friedens und der Ruhe auf dem belarussischen Boden. - Anmerkung v. BelTA). Deshalb informieren wir Sie auch über extreme Optionen", sagte der belarussische Staatschef.

Als Beispiel nannte er eine Geschichte aus jüngster Zeit, als er die Pläne von Flüchtigen publik machte, Russland zu "besiegen", die westlichen Gebiete von Belarus und der Ukraine an Polen abzutreten, während Belarus auf Kosten der russischen Gebiete vergrößert würde. "Es waren unsere Tichanowskaja, Latuschko und andere, die mit den Amerikanern im Gespräch waren, und ich habe das Zitat direkt aus diesem Material übernommen. Ich fand es notwendig, die Gesellschaft darüber zu informieren, um zu zeigen, was Flüchtige wert sind", sagte Alexander Lukaschenko. Ein weiteres Beispiel sind die bekannt gewordenen Pläne deren, eine kleine Siedlung zu besetzen, wobei insbesondere Kobrin und Malorita genannt wurden. "Eine kleine Stadt einnehmen, die Macht erklären, alle werden diese Macht anerkennen, die Behörden werden sich an die NATO wenden, Truppen werden eingeführt", erinnerte der Präsident an die Pläne der Flüchtigen. - Das ist kein Bluff. Solche Pläne werden diskutiert. Wir halten Sie auf dem Laufenden".

Über die Beilegung des Ukraine-Konflikts 

Der Staatschef wurde gefragt, ob er irgendwelche Aussichten für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts sieht und ob es dafür neue Gründe gibt. „Es gibt mehr als genug Gründe. Sie sehen, wie sich die Ereignisse in der Ukraine entwickeln – alles ist schlecht“, sagte der Präsident. Dabei gehe es nicht nur um die Situation bei Awdejewka. „Mit Awdejewka wäre längst alles gelöst, wenn die Russen wie im Großen Vaterländischen Krieg gekämpft hätten. Aber sie hätten sonst Hunderttausende von Menschen im Stich gelassen und noch mehr ließen sie sterben. Ich weiß genau, wie sorgfältig und behutsam das russische Militär und Präsident Putin vorgehen müssen“, sagte Alexander Lukaschenko. „Putin sagt mir immer: Es wäre schade, wenn Menschen sterben würden. Wir könnten schneller sein, aber in diesem Fall werden Zivilisten sterben, und zwar sehr viele.“

„Ich sehe, dass die Russen einen sehr ernsthaften Kurs auffriedliche Lösung dieses Konfliktseingeschlagenhaben. Besonders jetzt. Man möchte in dieser Situation nicht die eigenen Menschenleben riskieren“, betonte er.

Die Ukraine und ihre Verbündeten seien jedoch der Meinung, dass sie „groß“ seien und über ein hohes BIP verfügten, also sollten sie den Krieg auf keinen Fall verlieren. „Aber das sollte man anders betrachten und bewerten. Es geht um die Entschlossenheit der Menschen und materielle Ressourcen, um Reserven“, sagte der Staatschef. „Wer hat mehr? Russland hat mehr. Es ist im Boden. Amerika und Europa drucken US-Dollar und Euro, aber das wird alles zusammenbrechen, es ist alles Papier. Russland hat dagegen seine Militärindustrie hoch gefahren, sie produzieren eine riesige Menge an Waffen.“

„In diesem Zusammenhang sollte die NATO darüber nachdenken, wie Russland diese riesige Menge an modernster Munition und anderen Waffen, die jetzt produziert werden, verwenden wird“, sagte Lukaschenko. „Sie sollten den Kopf einschalten. Und jetzt Halt machen. Es gibt eine Möglichkeit zu verhandeln. Entnazifizierung, Entmilitarisierung und so weiter sind Begriffe. Das alles wird am Verhandlungstisch entschieden. Das ist Politik. Aber wenn der Westen der Ukraine so helfen wird, wie er es im Moment macht, sind die Tage der Ukraine gezählt. Das soll Wolodmyr Selenskyj wie „Vaterunser“ verstehen“, betonte der Staatschef.

Das ukrainische Militär habe dies verstanden. Dort wisse man, wie viele Menschen sterben würden. „Man wirft unvorbereitete Menschen in diese Knochenmühle rein. Die Leute werden geschlachtet, es ist ein One-Way-Ticket“, so Lukaschenko.

„Wenn die Ukrainer jetzt nicht mit Russland verhandeln werden, werden sie ihr Land komplett verlieren“, sagte der belarussische Staatschef. „Wenn die ukrainischen Soldaten jetzt weglaufen oder einfach aufhören zu kämpfen, werden die Polen den westlichen Teil der Ukraine einnehmen (was für uns inakzeptabel ist, wir werden hier auf der Seite der Ukrainer stehen), und Russland wird den südlichen Teil bis nach Transnistrien abschneiden. Was wird übrig bleiben, nur Kiew?“

Alexander Lukaschenko ist davon überzeugt, dass jetzt Verhandlungen notwendig sind, um die Ukraine zu retten. „Und dann... Es wurde bereits gesagt, viele Leute wissen, auch im Westen, dass Russland den zukünftigen Generationen das Recht gibt, über das Schicksal östlicher Gebiete zu entscheiden. Sollte es ein Referendum geben, so soll die Frage nach territorialer Zugehörigkeit dieser Gebiete beschlossen werden. Sie sollen selbst entscheiden, ob sie in der Ukraine oder in Russland bleiben wollen. Das ist ein Schritt zurück“, sagte der Staatschef. „Die Krim bleibt russisches Territorium, so haben die Russen beschlossen. Auch der Westen ist damit einverstanden.“

Über die gemeinsame Sicherheit von Belarus und Russland

Zwischen Belarus und Russland hat sich eine tiefere Integration entwickelt. „Wir haben dieses Projekt bewahrt und schreiten in dieser Hinsicht ruhig voran“, sagte Alexander Lukaschenko.

Zugleich betonte der Präsident, dass Belarus und Russland zwei souveräne und unabhängige Staaten bleiben sollen. Sie können eine einzigartige und starke Union bilden. „Wer heute behauptet, dass Belarus vor Russland „kniet“ oder „morgen der Russischen Föderation angegliedert wird“, der liegt falsch. Wenn Russland das wollen würde, würde kein russischer Bürger dafür seine Stimme abgeben“, wandte sich das Staatsoberhaupt an die Vertreter der russischen Medien.

Alexander Lukaschenko betonte: Weder Russland noch Belarus würden die Verschmelzung der beiden Staaten unterstützen. Ein solcher Schritt würde nichts Gutes bewirken und die Dinge nur noch schlimmer machen. „Wir müssen die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, Schritt für Schritt, in aller Ruhe und evolutionär lösen“, sagte der belarussische Staatschef.

Der Präsident erinnerte daran, dass sich viele Probleme in den belarussisch-russischen Beziehungen mit den Sanktionen von selbst erledigt haben. Belarus ist auf dem benachbarten Markt aktiver geworden, und seine Produkte haben sich als genau richtig für den östlichen Nachbarn erwiesen. „Die Welt hat sich verändert, und wir haben uns gegenseitig nachgefragt gefühlt. Probleme entstehen und werden gelöst. Es gibt keinen Grund, so weit in die Zukunft zu schauen“, sagte Alexander Lukaschenko.

"Wenn jemand in Russland oder in Belarus denkt, dass der Unionsstaat heißt „morgen vereinigt, Sitz im Kreml“, dem sage ich Folgendes: Ich bin der „scheidende" Präsident, aber wer auch immer nach mir kommt, diese Position wird unerschütterlich bleiben. Belarus und Russland sind zwei souveräne, unabhängige Staaten. Wir sind kluge, gebildete Leute, die eine solche Union souveräner, unabhängiger Staaten schaffen wollen, damit wir stärker werden. Wir müssen ruhig weitermachen und Probleme lösen, die ab und zu entstehen“, sagte Alexander Lukaschenko.
Das Staatsoberhaupt erinnerte daran, dass es verschiedene Phasen in den Beziehungen zwischen Belarus und Russland gab. Manchmal gab es ernsthafte Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ländern. Der belarussische Präsident sagte jedoch schon vor dem Konflikt in der Ukraine, dass in Wirtschaft und Politik alles möglich ist. Die gemeinsame Sicherheit für Belarus und Russland ist jedoch heilig. „Es wird die Zeit kommen, wenn wir uns Rücken an Rücken verteidigen werden“, warnte Alexander Lukaschenko.

Russland nahm diese Äußerungen des belarussischen Staatschefs damals jedoch nicht ernst. Man sagte, dass man über genügend Langstreckenraketen verfügte, um sich ohne die Unterstützung von Belarus zu verteidigen. „Das wurde mir direkt gesagt. Ich habe es gelassen hingenommen. Als Historiker sage ich Ihnen: Die akutesten Probleme wurden hier gelöst, mit Belarus im Epizentrum. Was hat sich geändert? Nichts. Und damals habe ich die russischen Politiker davor gewarnt. Das war vielleicht vor fünf, vielleicht vor sieben Jahren“, fügte Alexander Lukaschenko hinzu.

Über das "Einfrieren" der OVKS-Mitgliedschaft durch Armenien 

„Wir reagieren darauf absolut gelassen. Wenn Armenien nicht in der OVKS sein will, wird die Organisation nicht zusammenbrechen, sie wird nicht zerstört“, sagte das Staatsoberhaupt.

Allerdings gebe es diesbezüglich noch keine offiziellen Mitteilungen aus Jerewan, fügte der belarussische Staatschef hinzu.

Alexander Lukaschenko riet der armenischen Seite, nichts zu überstürzen und keine plötzlichen Schritte zu unternehmen: „Austritt kostet nichts. Aber der anschließende Beitritt wird sehr schwierig sein. Es ist nicht ratsam, auszutreten oder etwas aufs Eis zu legen.“

Was kann EAWU vom Unionsstaat übernehmen

"Was die Freihandelszonen und die EAWU betrifft, so prüfen wir alle Anträge und Vorschläge", betonte das Staatsoberhaupt. - Sie sehen, dass sowohl der Iran als auch die arabischen Länder sehr daran interessiert sind, Freihandelszonen mit uns einzurichten, um den Handel freier zu gestalten. Wir sind also offen dafür. Manchmal kommt es vor, dass man einige Ambitionen hat, absolut faire Ambitionen…"

"Nehmen wir China. Warum sollte man dort eine Freihandelszone einrichten, wenn es die SOZ gibt - eine größere Organisation, in der man eine Freihandelszone wie die EAWU einrichten könnte", sagte Alexander Lukaschenko.

Der Präsident äußerte auch seine Meinung: "Die EAWU sollte sich ihrerseits von uns etwas abschauen - die Öffnung der Grenzen und die volle Freiheit für die Freizügigkeit von Menschen und Arbeitskräften. Wir haben hier heute keine Beschränkungen, wir tun alles für die Menschen in dieser Hinsicht.
"Ich denke, die EAWU sollte diesen Weg gehen", meint Alexander Lukaschenko.

"Außerdem haben wir im Unionsstaat politische, diplomatische und militärische Komponenten, die die EAWU nicht hat", sagte er.

"Ich denke, das sind die wichtigsten Punkte, die die EAWU sehen und vom Unionsstaat übernehmen sollte", fasste der Staatschef zusammen.
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