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17 September 2024, 20:57

Lukaschenko: Westliche Geheimdienste betrachten Belarus als möglichen Ort der Eskalation. Der Grund sind Drohnen

MINSK, 17. September (BelTA) – Westliche Geheimdienste betrachten Belarus als einen möglichen Ort der Eskalation. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko auf dem Patriotischen Forum in Minsk.
Das Staatsoberhaupt erklärte, dass die „Flüchtigen“ und ihre westlichen Mentoren es erneut versuchen, die belarussische Gesellschaft zu destabilisieren und am Vorabend der Präsidentschaftswahlen in Aufruhr zu bringen. Dafür arbeiten sie bestimmte Pläne aus. „Wir haben alles erlebt. Auch einen Angriff auf die Medien. Wir versuchen, darauf mit Würde zu reagieren. Der Beweis dafür ist, dass der Erste Informationskanal ab heute auf Sendung ist. Das ist eine würdige Antwort“, sagte der belarussische Staatschef. 
Die Gegner schließen den bewaffneten Angriff auf Belarus nicht aus. „Wie die westlichen Geheimdienste sagen, werden unsere Leute hier um die Macht kämpfen. Nun, wir wissen, wie das ist: Die „Unseren“ werden vorne wie Irrsinnige laufen, uns hinten die „Nicht-Unseren“. Wir haben das im Jahr 2020 gesehen. Es hat nicht geklappt. Sie schließen es heute nicht aus. Sie rüsten ganze Regimenter auf. Früher hießen sie Wlassow-Einheiten, die übrigens zusammen mit russischen Wlassow-Männern in die Region Kursk kamen. Es sind etwa Hundert Kämpfer, nicht mehr. Aber sie alle träumen davon, mit Waffen in der Hand hierher zu kommen“, sagte der Präsident.

Er betonte, dass es ihm keineswegs darum gehe, am Festtag die Situation zu schüren. „Ich möchte Ihnen nur ein Dokument zitieren: Laut unseren Geheimdiensten haben US-Vertreter bei den nicht öffentlichen Gesprächen mit unseren Flüchtigen in einem der Länder (ich nenne sie aus bestimmten Gründen nicht) folgende Thesen geäußert: Von Mitte September bis Anfang November erwarten die USA eine erhebliche Eskalation der militärischen Situation sowohl  von Moskau als auch von Kiew. An der Front, versteht sich. Ich möchte, dass auch die Russen das hören. Wir haben diese Informationen noch nicht an sie weitergegeben“, sagte der Staatschef. „Westliche Geheimdienste sprechen über Belarus als möglichen Ort der Eskalation. Es scheint alles still zu sein. Das ukrainische Militär wird im Gebiet Kursk nicht lange bleiben, sie werden abziehen müssen. Aber die Amerikaner wollen das nicht. Sie wollen, dass der Krieg bis zum letzten Ukrainer, oder besser noch bis zum letzten Russen weitergeht. Sie brauchen den Krieg. Sie brauchen keine Pausen an der Front. Sie brauchen Eskalation. Deshalb reden sie über Belarus als einen möglichen Ort der Eskalation.“

Was die Eskalation in Richtung Belarus betrifft, so geht es nicht um die Beteiligung belarussischer Streitkräfte an den Kampfhandlungen. „Wir werden es nie tun, solange der fremde Stiefel nicht auf unser Land tritt“, versicherte Alexander Lukaschenko.
Mit der Eskalation wird die Reaktion Kiews auf die Flüge russischer Drohnen über das belarussische Territorium gemeint, auch Angriffe auf die Grenzinfrastruktur. „Das heißt, die Amerikaner haben Kiew angewiesen, unter Umständen unsere Infrastruktur entlang der Südgrenze anzugreifen. Der Grund dafür ist, dass russische Drohnen über das belarussische Territorium fliegen“, sagte er.

„Ich muss Ihnen ganz offen sagen, dass wir über gewisse Kanäle mit den Ukrainern vereinbart haben, dass wir in den Medien nicht auf die Tatsache hinweisen werden, dass russische und ukrainische Drohnen über unser Territorium fliegen“, so der Präsident. „Warum passiert das?  Weil beide Seiten diese Drohnen nicht gut beherrschen. Erstens sind diese Drohnen ganz neu. Und zweitens werden diese Drohnen durch elektronische Kampfführungssysteme vom Kurs abgebracht. Und wir haben eine von ihnen sogar in der Nähe von Bobruisk gefunden - im Zentrum von Belarus. Und es waren ukrainische Drohnen, keine russischen. Obwohl wir auch die russischen Drohnen hier finden. Wir haben uns geeinigt.“

Alexander Lukaschenko sagte, dass die Hintermänner aus Washington die Ukraine dennoch zur Konfrontation mit Belarus drängen. „Und ich möchte die Amerikaner fragen: Wollt ihr Frieden, friedliche Verhandlungen oder eine Eskalation? Ich frage das nicht umsonst. Denn sie haben uns in letzter Zeit sehr oft von Verhandlungen vorgeschwärmt. Und sie haben sogar Bedingungen für diese Verhandlungen gestellt. Wir haben zugestimmt. Wie sollen wir das dann verstehen?“ stellte der belarussische Staatschef die Frage in den Raum.

„Das ist ihre Politik. Sie war immer so. Nach etwa 100 Jahren wiederholt sich das alles. Wir haben das alles durchgemacht. Denn wir leben im Epizentrum, an der Kreuzung aller Wege“, sagte der belarussische Staatschef.

Alexander Lukaschenko erinnerte an den Krieg gegen die Napoleons Armee, an den Ersten Weltkrieg und andere große Konflikte. Sie alle zogen über Belarus hinweg und brachten viel Leid und Zerstörung mit sich.

„Die Geschichte wiederholt sich. Aber ich möchte unsere Gegner, unsere Rivalen in dieser Hinsicht nur warnen. Und diejenigen, die es noch nicht verstanden haben. Lassen sie das! Es wird nicht nur Europa, sondern dem ganzen Planeten nicht gut tun. Ein Angriff auf Belarus würde den Dritten Weltkrieg bedeuten, merken Sie sich das“, betonte der belarussische Staatschef. „Deshalb sollten weder die Ukrainer, noch die Russen, die das sehr gut verstehen, noch die Amerikaner, die hinter dem Ozean aussitzen wollen, das tun“, sagte er.
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