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09 Januar 2020, 18:58

Lukaschenko zum Ölproblem: „Wo gibt es denn so was?“

MINSK, 9. Januar (BelTA) - Der belarussische Präsident, Alexander Lukaschenko, hat bei der feierlichen Verleihung der Prämien „Für geistige Erneuerung“, Sonderpreise an Künstler und Kulturschaffende und Prämien „Belarussischer Sportolymp“ einige Aspekte der Gespräche mit Russland über Erdöl- und Gaspreise verraten, wie ein BelTA-Korrespondent bekanntgab.

„Warum sind wir mit dem russischen Präsidenten nicht zum Verständnis gekommen? Russland will, dass wir Erdöl zu Preisen kaufen, die über Weltwerte liegen. Wo gibt es denn so was?“, empörte sich Alexander Lukaschenko. Der Präsident sagte, dass Belarus Erdöl in anderen Staaten finden wird.

Der Staatschef kommentierte auch die Gespräche über Gaspreise für Belarus. „Bald kommt der 75. Siegestag. Der russische Konzern Gazprom verdient in Belarus um das Dreifache mehr als in Deutschland. Ist es etwa in Ordnung? Nein“, hob der Präsident hervor.

Einstweilen werden die Gaslieferungen innerhalb einer bestimmten Zeit zu alten Bedingungen vorgenommen. „Als wir 2011 den belarussischen Pipelinebetreiber Beltransgas verkaufen wollten, haben wir vereinbart, dass wir nach fünf Jahren Gas zum Preis kaufen können, der innerhalb Russlands gilt. Ich beharre auf der Befolgung von Vereinbarungen“.

Er wies darauf hin, dass manche Leute in Belarus vom Verlust der Souveränität schreien. Ihnen zufolge hätten wir schon seit langem auf enge Beziehungen mit Russland verzichten müssen. Russland sei aber nicht einfach ein riesiges Land, wo unser Brudervolk wohne. Dort hätten wir Rohstoffe gekauft. Das Wichtigste sei aber unser gemeinsamer Markt. Der Präsident schlug vor, die Lage in der Ukraine zu verfolgen.

Trotz schwieriger Verhandlungen mit Russland unterstrich der Staatschef, dass es in der Welt kein anderes Volk außer Russen gibt, die den Belarussen gegenüber mit größerer Achtung stehen. Der Präsident unterstrich, dass wir festen Boden unter den Füßen nur dank unserer Arbeit haben.

Er erzählte auch über ihm kürzlich vorgelegte Geheimberichte, wo die belarussische Politik beschrieben wird. Belarussen werden dem Präsidenten zufolge gebildete und arbeitsame Menschen genannt, die nur das nehmen, was ihnen gehört. „Diese Worte kosten viel. Wir müssen diese Eigenschaften bewahren. Wir müssen in unserem Land leben und verstehen, wozu wir leben“, so der Präsident.

Alexander Lukaschenko führte die Beziehungen zwischen Belarus und Russland als Beispiel für die Zusammenarbeit nicht nur zwischen Nachbarn, sondern auch im Allgemeinen zwischen den USA und Iran an. „Sie dürfen darauf nicht verlassen, dass jemand im Westen oder Osten uns Glück bringt. Das Glück ist in unseren Händen“, resümierte der belarussische Präsident.

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