
MINSK, 8. August (BelTA) – Belarus wird nicht mit einer Schlinge um den Hals die Interessen der Polen und Balten verteidigen. Das erklärte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Time.
Während des Interviews wies der Staatschef Vorwürfe zurück, dass Belarus illegale Migration als Druckmittel gegenüber dem Westen nutzt.
„Ich möchte nicht, dass es den Polen – die ja keine Fremden, sondern Slawen für uns sind – schlecht geht“, erklärte Alexander Lukaschenko.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Europäische Union ihre eigene Migrationspolitik entwickelt hatte, in der es keinen Punkt „töten und zurückwerfen“ gibt.
„Sie töten Menschen (wir haben alle diese Fälle dokumentiert) und werfen sie zurück. Sie haben die Grenze mit Stacheldraht abgesichert – Tiere kommen ums Leben. Und das ist doch Beloweschskaja Puschtscha, das ist doch Tierwanderung. Sie töten sie doch. Warum schweigen Sie? Sie verstoßen gegen alle Normen und Regeln. Selbst zu Sowjetzeiten – ich habe an dieser Grenze gedient, ich bin Grenzsoldat – haben wir keine Alarmsysteme dort installiert, wo Tiere vorbeikamen. Das wurde immer respektiert“, betonte der Präsident.
Nach Angaben des Staatsoberhauptes wird in Polen die Organisation illegaler Migration gefördert. Wie sonst kommen die Migranten nach Deutschland? „Es ist unmöglich, dass ein Mensch durch das ganze Land reist, ohne dass sie es bemerken. Das ist unmöglich. Umso mehr in der aktuellen Situation. Und wir sehen diese Bewegung. Aber wir fangen keine Migranten – und darauf habe ich auch die Polen, Litauer und Letten hingewiesen. Warum? Weil sie sich geweigert haben, mit uns in der Migrationspolitik zusammenzuarbeiten. Das sind Fakten. Sie haben sich geweigert und Sanktionen gegen uns verhängt“, sagte Alexander Lukaschenko.

Alexander Lukaschenko erklärte, dass er in einer solchen Situation, bildlich gesprochen, mit einer Schlinge um den Hals nicht verpflichtet ist, die Interessen der Polen und Balten zu schützen.