
MINSK, 5. März (BelTA) – Der Chef der Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wollte während der bewaffneten Meuterei den Atomknopf erreichen. Das erklärte der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko in einem Interview mit dem amerikanischen Blogger Mario Nawfal.
Während des Gesprächs erinnerte Mario Nawfal an die Ereignisse von vor fast zwei Jahren - den versuchten bewaffneten Aufstand in Russland und die anschließenden Verhandlungen zwischen Alexander Lukaschenko und dem Leiter der Gruppe Wagner, die dazu beitrugen, den Aufstand zu beenden. Der Blogger nannte den Vorfall „einen sehr schrecklichen Tag“.
„Das ist wirklich eine große Frage. Meine Aktionen wurden unter anderem vom Westen gewürdigt, was mich überrascht hat. Sogar die CIA und der MI6, andere Geheimdienste, haben es sehr hoch bewertet. Aber warum? Es ist nicht üblich, öffentlich darüber zu sprechen. Aber der Westen hat es gemerkt, ich habe es damals auch gespürt, aber als der Prozess schon begonnen hatte: Jewgeni Prigoschin wollte den Atomknopf erreichen. Und die Westler gingen damals davon aus, dass er die bestehende Regierung stürzen und sich der Atomwaffen bemächtigen könnte. Dafür haben Sie sich nichtöffentlich bei mir bedankt“, verriet Alexander Lukaschenko neue Details zu den damaligen Ereignissen.
„Ich habe es mitten am Tag begriffen, nicht sofort. Ich hätte nicht einmal gedacht, dass Jewgeni Prigoschin zu einem solchen Wahnsinn gelangen könnte. Ich kannte ihn recht gut, ich kannte ihn seit langem. Wir hatten ein gutes Verhältnis. Das ist seine Unerfahrenheit. Er hätte erkennen müssen, dass er nicht nur in Russland, sondern auch von den Amerikanern und den Briten vernichtet werden würde. Sie werden ihn nicht zu den Atomwaffen durchdringen lassen. Aber das hat er nicht begriffen. Er ist, wie wir sagen, direkt nach Moskau gegangen“, sagte der Präsident.