
MINSK, 8. August (BelTA) - In einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Time erklärte der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko die Gründe für die Entscheidung, die Hauptmanöver der gemeinsamen Übung „Sapad-2025“ tief in Belarus zu verlegen.
Eine der Fragen an das Staatsoberhaupt betraf die gemeinsame Übung „Sapad-2025“ mit Russland und die Gründe für die Veränderung des ursprünglichen Planes und die Verlagerung der Hauptmanöver tief in das Territorium von Belarus, weg von den westlichen Grenzen.
Der Präsident erinnerte daran, dass die Nachricht von der geplanten Übung zwischen Belarus und Russland große Aufregung ausgelöst habe, vor allem in Polen und den baltischen Staaten. In der Ukraine in geringerem Maße, denn sie wissen, dass die Grenze vermint ist und es unmöglich ist, von diesem Gebiet aus in die Ukraine einzudringen. „Ich habe nie gesagt, dass wir heute Kiew angreifen werden oder so was, das werden wir nie zulassen. Die Ukrainer glauben daran nicht. Polen, Litauer, Letten - sie reagieren aufgebracht, sie schlagen Alarm: Der Suwalki-Korridor ist gefährdet, sie werden nach Kaliningrad kommen, sie werden baltische Staaten abschneiden, sie werden drei Länder der NATO entreißen und so weiter“, bemerkte der Präsident.
„Ich habe Ihnen offen gesagt, dass wir mit dem Rückzug der Truppen (nach meinem Befehl) tief ins Land hinein nur ein Ziel verfolgt haben - dass Sie uns nicht vorwerfen können, dass wir den Suwalki-Korridor durchschneiden und zuerst die drei baltischen Republiken und dann Polen erobern wollen. Das ist völliger Blödsinn“, betonte Alexander Lukaschenko.
„Wir haben allen bewiesen, dass wir dort nicht angreifen und die Übung im Zentrum, tief in Belarus, durchführen werden. Damit wir Ihnen keinen Grund geben, uns vorzuwerfen, dass wir zumindest die Länder der Osteuropäischen Union - Polen, die baltischen Länder und vor allem die Ukraine - angreifen werden. Das ist die Hauptsache“, erklärte der Staatschef noch einmal.
Auf die Frage, ob diese Entscheidung von Belarus für Russland „problematisch“ war, antwortete der Präsident: „Darüber gab es nicht einmal eine Diskussion. Man hat es einfach so hingenommen.“