
MINSK, 8. August (BelTA) - Der Präsident von Belarus Alexander Lukaschenko bestätigte in einem Interview mit dem amerikanischen Magazin Time seine Bereitschaft, trilaterale Verhandlungen zwischen Wladimir Putin, Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj zu organisieren.
Alexander Lukaschenko ist der Meinung, dass solche Verhandlungen nicht spontan durchgeführt werden können, sondern dass sie im Vorfeld ausgearbeitet und vorbereitet werden müssen.
„Lassen wir uns im Voraus entscheiden: zum Beispiel, die Heldenstadt Minsk, Istanbul, Genf, wir haben uns entschieden, dass wir dieses Treffen in einem Monat haben. Am ersten Tag besprechen wir zum Beispiel die Beziehungen zwischen den USA und Russland. Am zweiten Tag, wenn wir uns auf einen Dokumententwurf einigen, werden wir Selenskyj, Lukaschenko, Petrow, Sidorow einladen. Es wird anständig aussehen“, versicherte das Staatsoberhaupt.
Gleichzeitig gab der Präsident zu, dass solche Verhandlungen in Minsk organisiert werden könnten. Ihm zufolge würde sich Wladimir Putin über ein Treffen mit Donald Trump in der belarussischen Hauptstadt freuen. Der amerikanische Staatschef wird mit dem Treffen zufrieden sein, meinte Alexander Lukaschenko.
„Machen wir kleine Schritte. Und die Worte „50 Tage, wenn Sie es nicht tun, werden wir noch was tun“ sind meiner Aussicht nach gar nicht ernst“, so das Staatsoberhaupt.
Der Journalist bezweifelte, dass das Treffen so einfach vor dem Waffenstillstand organisiert werden könne.
„Das ist richtig, es sollte im Voraus vorbereitet werden“, antwortete Alexander Lukaschenko. „Es ist notwendig, diesen Besuch vorzubereiten. Wenn Sie wollen, werde ich das selbst tun. Die Amerikaner und die Russen. Ich bin bereit, diese Aufgabe zu übernehmen und dieses Treffen vorzubereiten. Um des Friedens willen. Und jetzt lassen wir uns vorbereiten - und sehen, was Selenkyj tun wird. Er wird sagen: „Ich bin strikt dagegen.“
Der Time-Korrespondent stimmte auch zu, dass Vladimir Zelensky nicht zu Verhandlungen nach Minsk kommen würde.
Der Präsident bemerkte jedoch: „Wieso will er nicht nach Minsk kommen? In Minsk wünscht man ihm mehr Glück als woanders.“
Der Staatschef erinnerte daran, dass die belarussische Seite jetzt an der Gestaltung des Austausches von Gefangenen und Toten zwischen Russland und der Ukraine beteiligt ist. Darin sind Soldaten der Sondereinheit „Alpha“ involviert, die die Leichen im wahrsten Sinne in den Händen halten.
„Warum hat er Sorgen um Belarus? Belarus sollte im Gegenteil in diesen Prozess einbezogen werden“, betonte Alexander Lukaschenko.
Der Präsident wies auch auf bestimmte Verwerfungen in den amerikanischen Medien hin: Putin sei schlecht, Selenskyj sei gut, Trump sei noch besser.
„Bleiben wir objektiv. Ist Trump ein Quasselkopf? Ein Quasselkopf. Zum Beispiel: morgens sagt er das eine, abends macht er das andere. Das ist es. Bisher sieht man keine Ergebnisse. Fängt an, mit Drohungen zu schrecken. Wenn man eine Führungsrolle übernehmen wollt, dann sollte man etwas tun. Man versteht darunter die Verhinderung von Auseinandersetzungen und Kriegen“, bemerkte das Staatsoberhaupt.
„Wenn Sie objektiv sind, warum werfen Sie Putin dann nicht auf die gleiche Weise seine Handlungen, seine Aggression vor?“ - fragte der Journalist.
„Putin werfe ich auch vor. Nur weil ich es Ihnen nicht sage, heißt das nicht, dass ich ihn nicht kritisiere“, sagte Alexander Lukaschenko. „Putin hat auch gewisse Fehler gemacht. Ich bin sicher, dass er viele Dinge bedauert, wirklich viele Dinge. Aber Realität ist Realität, und von dieser Realität sollten wir ausgehen. Weder ich, noch Sie, noch Putin, noch Trump - wir sind nicht ewig. Alles wird sich in den nächsten zwei, fünf oder zehn Jahren ändern. Wir sollten aber das Problem heute auf der Grundlage der heutigen Realität lösen.“