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08 August 2025, 14:18

Lukaschenko erzählte Details zu Gesprächen mit offiziellen US-Vertretern  

MINSK, 8. August (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat im Interview mit dem US-Magazin Time Details zu Gesprächen mit offiziellen Vertretern der USA bekannt gegeben.

Was das Zusammenwirken zwischen Belarus und den USA betrifft, machte der Staatschef darauf aufmerksam, dass die bilateralen Beziehungen positiv waren und es auch Zeiten gab, als er mit dem US-Botschafter in einem Team Eishockey spielte. Aber als Russland die militärische Spezialoperation begann, verschlechterten sich die Beziehungen zu den USA ernsthaft.
Die Kommunikationskanäle zwischen den Ländern existierten jedoch immer weiter, hauptsächlich auf der Ebene der Geheimdienste. Sie waren nicht öffentlich. „Ich habe diesen Prozess kontrolliert. Unsere Sicherheitsdienste pflegten Kontakte. Wenn nötig, habe ich das Außenministerium oder die Regierung in gewisse Themen eingeweiht, zum Beispiel bei Sanktionen“, sagte Alexander Lukaschenko. „Wenn wir über weitere Schritte sprechen oder ein Konzept entwickeln, um einen Dokumentenentwurf zu Papier zu bringen, schließe ich das Außenministerium an. Aber hauptsächlich bestanden die Kontakte zwischen den Geheimdiensten. Die Kontaktperson in den USA war Christopher Smith, ein anständiger Mensch, den ich immer scherzhaft als einen CIA-Agenten bezeichne, wenn er kommt. Bereits fünf Mal haben wir uns mit ihm getroffen.“
Der Staatschef sagte, dass Herr Smith in den USA eine Schlüsselrolle bei der Organisation von Besuchen offizieller US-Vertreter in Belarus spielte. Er war es, der den Besuch des US-Sondergesandten für die Ukraine Keith Kellogg vermittelte. Anfang Juni hat sich Kellogg mit Alexander Lukaschenko getroffen. 
„Das war bereits die fünfte Delegation der Vereinigten Staaten von Amerika“, enthüllte der belarussische Staatschef einige Details. „Die USA haben dieses Treffen initiiert. Und man muss sagen, Smith spielte dabei die Schlüsselrolle.“ Donald Trump wisse über diesen Besuch, sagte Lukaschenko, aber er sei kaum in die Einzelheiten der Gespräche eingeweiht. 
Die Amerikaner haben die belarussischen Diplomaten in New York kontaktiert und die Idee ausgesprochen, ein Treffen mit Präsident Lukaschenko zu arrangieren. „Wir haben aus den USA die Information bekommen: Sie möchten mit uns reden, über regionale Probleme, über globale Probleme. Wenn sie möchten – bitte, wir sind dafür offen“, sagte Alexander Lukaschenko. Belarus sei zwar an einem solchen Dialog interessiert gewesen, sagte Lukaschenko, habe aber nicht geplant, ihn an die Öffentlichkeit zu bringen.

„Ich brauche nicht zu sagen, welche Rolle Amerika heute spielt. Eine führende Staatsmacht. Ja, etwas geschwächt, mit eigenen Marotten. Ihr Präsident sagt morgens A und abends B, tut aber C. Es gibt genug solcher Dinge. Aber Amerika ist Amerika, und wir haben nicht die besten Beziehungen. Und Sanktionen… was ist gut daran?“ fragte das Staatsoberhaupt. „Wir sind abhängig von Amerika, und nicht nur wir, sondern auch viele Staaten sind aufgrund der aktuellen Situation abhängig, obwohl sie sich ändert. Daher haben wir viele Probleme. Aber die USA wollen mit uns reden – das ist gut.“
Der Status der US-Vertreter sei ihm nicht so wichtig gewesen, gab der Präsident zu. „Das ist mein Credo, das ist mein Prinzip: Man muss mit allen reden, wenn man eine normale Beziehung will. Wenn man nicht miteinander redet, bewegt man sich langsam in den Krieg. Das brauchen wir nicht. Das Angebot war auf dem Tisch, sie sind angekommen, haben sich sehr korrekt verhalten“, führte er aus. 

Dabei hat Belarus immer die getroffenen Vereinbarungen eingehalten und blieb dem Prinzip Vertraulichkeit treu. „Die Amerikaner selbst haben uns darum gebeten, über dieses Treffen nicht zu berichten. Außerdem kamen sie nicht wie Sie mit einem Bus an. Sie kamen als Vertreter der Geheimdienste an. Okay, sagten wir, wie dem auch sei – wir werden Sie empfangen. Aber wir haben gewarnt: Die Litauer sehen, dass Sie gekommen sind. „Ja, ja, die Litauer sind ja unsere Freunde, sagten sie. Wenige Stunden nach der Abreise hören wir die Statements der Amerikaner: Belarus hat den und den freigelassen. Rubio hat auch eine Erklärung gemacht... Ich dachte, vielleicht müssen die amerikanischen Führer solche Statements machen. Hier erkenne ich Trumps Stil: „Ich habe das getan“

Ganz zu Beginn des Dialogs mit den USA habe Belarus kein Ziel gesetzt, konkrete Ergebnisse zu erzielen, einschließlich der Aufhebung der Sanktionen, sagte der Staatschef. Er glaube nicht wirklich daran, dass die Amerikaner ernsthaft entschlossen seien, die Beziehungen zu normalisieren. Zum Beispiel gebe es in Belarus immer noch keinen US-Botschafter. Aber natürlich würde die Aufhebung der Sanktionen, wenn so etwas geschehen würde, von der belarussischen Seite als großer Schritt bei der Normalisierung der Beziehungen angesehen werden.

Der Journalist bemerkte, dass die Trump-Regierung konkrete Ergebnisse von den Beamten sehen möchte, die man den Wählern als Erfolg präsentieren könnte. Nach dem Besuch der Amerikaner in Belarus wurde eben die Freilassung einiger Gefangenen als großer Erfolg dargestellt. 

Alexander Lukaschenko bestätigte, dass diese Freilassungen das Ergebnis von Vereinbarungen mit Vertretern der USA waren, betonte aber, dass es kein Verdienst der ins Exil Geflüchteten gewesen war. „Sie waren nie Teilnehmer solcher Verhandlungen, wo es um die Freilassung von Gefangenen ging. Sie haben nie eine Frage der Freilassung gestellt. Die Ausnahme bildete Posnjak und die alten Oppositionellen, die im Westen für die Aufhebung der Sanktionen kämpften und für die politischen Gefangenen. Und diese Schwindler, all diese Tichanowskis und Latuschkos, sie haben nichts mit diesen Freilassungen zu tun gehabt. Das waren unsere Vereinbarungen mit den Amerikanern. Ernste Vereinbarungen. Und ich habe sie gewarnt: „Wenn Sie nur irgendwo das sagen, werde ich gezwungen sein, alle unsere Positionen bekanntzugeben. Die Amerikaner halten sich daran.“

Das heißt, in Belarus wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, jene Gefangenen zu begnadigen, um die die Amerikaner den Staatschef gebeten haben. Und das sind keine politischen Gefangenen, sondern Menschen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt wurden. Ein deutscher Staatsbürger wurde zum Tode verurteilt, und seine Freilassung war ein Stolperstein beim Austausch zwischen Russland und dem Westen. „Ich sagte damals: Wenn der Austausch nicht gelingt, weil dieser Mensch hier zum Tode verurteilt wurde, werde ich ihn begnadigen und freilassen. Das habe ich getan. Das heißt, es gab konkrete Ziele“, erklärte der Präsident seine Motive.

Gleichzeitig hält Alexander Lukaschenko es nicht für richtig, sich auf einzelne Personen zu konzentrieren. Einige Medien tun das, sie nennen nur einen oder zwei Namen. „Sie schreiben „Tichanowski“. Aber es wurden 13 weitere Personen begnadigt und freigelassen. Ich mache keinen Unterschied zwischen Tichanowski und dem Rest. Aber das war meine Entscheidung. Die Amerikaner baten mich nicht darum, ihn zu befreien. Und ich sagte: Swetlana weint und möchte ihren Mann wieder haben. Sie sind doch eine Familie, zwei Kinder. Okay, ich werde eine Entscheidung über die Freilassung von Tichanowski treffen. Das war also meine Entscheidung. Aber jetzt sehe ich, dass der Westen unzufrieden ist. Besonders unzufrieden sind die ins Exil Geflüchteten, dass ich ihn freigelassen habe.“
  
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