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10 April 2025, 18:56

Lukaschenko wirft Deutschland und Polen Geschichtsvergessenheit vor

MINSK, 10. April (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat im Interview mit der Internationalen Rundfunk- und Fernsehgesellschaft Mir erzählt, warum Deutschland und Polen die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg vergessen haben.
 
„Heute haben sie in Deutschland alles vergessen (in Deutschland). Die Angst ist verschwunden, zusammen mit der Generation, die hier den Krieg gegen uns führte. Die Zeitzeugen sind nicht mehr am Leben. Eine neue Generation ist gekommen. Und sie führen eine Politik durch, die ihnen von den westlich gelegenen Staaten aufgezwungen wird. Großbritannien, die USA. Die Deutschen sind aufgeweicht, milde gesagt. Sie haben ihre Geschichte vergessen. Auch wenn dort manchmal Stimmen zu hören sind: „Nein, wir gehören nicht in den Osten. Wir sollen dort nicht kämpfen. Nein, wir werden nicht zu den Russen gehen“. Irgendwie schimmert es ihren Enkeln und Urenkeln, nicht alles ist vergessen. Aber solche Stimmen sind Einzelfälle, einzelne Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Alexander Lukaschenko.
 
Etwas Ähnliches tun auch die baltischen Länder und Polen, sagte der Staatschef. „Dort fielen sowjetische Soldaten, zu Hunderttausenden. Allein in Polen waren es 600 Tausend. Alles ist vergessen. Scheinbar vergessen, denn das ist ihre Politik. Wir haben es nicht vergessen, weil wir es nicht vergessen wollten, und sie wollten es vergessen. Und sie vergessen das. Gut, dass die Menschen dank der Wirtschaft endlich den Wert dieser östlichen Richtung erkennen. Ich denke, mit der Zeit werden sie alles einsehen. Uns soll das in letzter Linie beschäftigen. Wir müssen uns um unsere eigenen Probleme, unsere eigenen Angelegenheiten kümmern“, ist der Staatschef überzeugt.
 
Der Interviewer bat Alexander Lukaschenko, eines seiner früheren Zitate zu kommentieren: „Man kann die Erinnerung stehlen, aber nicht die Wahrheit.“ Das sagte Alexander Lukaschenko auf dem GUS-Gipfel in Moskau, als er die Ansprache der GUS-Staatschefs zum 80. Jahrestag des Sieges vorstellte.

Das Staatsoberhaupt erklärte, dass die Erinnerung getrübt, verunstaltet oder in jede beliebige Richtung gedreht werden kann. Die Wahrheit aber nicht, denn das sind lebendige Tatsachen. „Wie kann man die Wahrheit stehlen? Ja, man kann versuchen, sie zu entstellen, aber das ist sehr schwierig. Das kann für irgendeinen Moment gelingen, für kurze Zeit, eine Art Modetrend. Aber früher oder später rückt die Zeit alles an seinen Platz. Deshalb kann die Wahrheit nicht gestohlen werden, weil sie auf Fakten beruht“, betonte der Präsident.
 
Er erinnerte an den Genozid am  belarussischen Volk während des Großen Vaterländischen Krieges. „Ich bezweifle schon, dass es Orte gibt, wo es keine Gräber gibt. Wenn man ein neues Grab entdeckt, kann man allen zeigen – seht selbst, wie viele Tote es hier gibt. Das ist die Wahrheit. Wie kann man sie stehlen? Das ist unmöglich: Sie basiert auf konkreten historischen Fakten, die man nicht verzerren kann“, fügte Alexander Lukaschenko hinzu.
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