
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat am 27. September eine Arbeitsreise in den Osten des Landes unternommen. Dort befinden sich Regionen, die eine besondere Aufmerksamkeit der Staatsführung erfordern. Nach intensiven Gesprächen mit Wladimir Putin in Moskau kam das Staatsoberhaupt in den Kreis Schklow, Gebiet Mogiljow. Hier befindet sich der landwirtschaftliche Betrieb Gorodez, wo Alexander Lukaschenko vor vielen Jahren die Leitung innehatte. Damals war es ihm gelungen, den Verlustbetrieb zu einem erfolgreichen und stabilen Betrieb zu machen. Manches, was der Präsident vor Ort sah, hat ihn unangenehm überrascht. Es gab aber einige Dinge, die ihn erfreuten. Alexander Lukaschenko erteilte wichtige Aufgaben für die regionalen Beamten. Sie gelten aber auch für das ganze Land. In diesem Bericht sind alle Details der Arbeitsreise des Präsidenten zusammengefasst.
Erste Eindrücke und unerwartete Enthüllungen über Träume
Die erste Station seiner Arbeitsreise war der Maschinenhof der AG ASB Agro Gorodez. Er beschaute kritisch das Gelände und die Innenräume. Die Lagerung der Technik, der Ersatzteile und des Zubehörs charakterisierte das Staatsoberhaupt als mangelhaft. Misswirtschaft und fehlende Ordnung charakterisieren negativ die Arbeit des landwirtschaftlichen Betriebs, der Leitung des Kreises Schklow und der Geschäftsführung des Präsidenten. Sie haben den Betrieb quasi heruntergewirtschaftet. „Das ist traurig. Das ist die schlimmste Wirtschaft, die ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe“, bemerkte der Präsident.


In größerem Maße bezogen sich diese Worte jedoch auf die Organisation der Arbeit, banale Misswirtschaft, die man schon lange loswerden musste. „Das sollte noch vor langer Zeit geschehen. Und man brauchte nicht auf den Besuch des Präsidenten zu warten. Der Betrieb Agro Gorodez hat Entwicklungspotenzial. Und jetzt ist es wichtig, dass man das vorhandene Potential mobilisiert, um die Situation zu korrigieren“, sagte Alexander Lukaschenko. Darauf hat er während der Arbeitsreise sowohl in Gesprächen mit Beamten als auch beim Treffen mit den Einwohnern hingewiesen.


Die Einwohner der Siedlung und die Mitarbeiter des landwirtschaftlichen Betriebs versammelten sich unweit des Maschinenhofs in der Hoffnung, sich mit Alexander Lukaschenko zu treffen. Das Staatsoberhaupt begrüßte sie warm und erkannte sogar manche Personen, mit denen er früher in der Kolchose Gorodez arbeitete. In einem offenen Gespräch erzählte der Präsident, dass er sich oft an diese Zeiten erinnert und sogar in der Nacht Träume sieht, in denen er in der Kolchose arbeitet. Er wollte schon lange persönlich hierher kommen, um sich mit dem Stand der Dinge vertraut zu machen. „Im letzten Jahr und in der ersten Hälfte dieses Jahres war es mir nicht gelungen. Und gestern kehre ich aus Moskau nach Hause zurück und denke mir. Wenn ich lande, schaue ich dort vorbei. Wer weiß, vielleicht werde ich den Betrieb nicht mehr in meinen Nachtträumen sehen“, sagte Alexander Lukaschenko mit Humor.



Erfolgsformel für Gorodez und nicht nur
Das Staatsoberhaupt hat sofort darauf aufmerksam gemacht, dass dem Betrieb die ordentliche Disziplin fehlt. Das fängt bereits mit der Betriebsleitung. „Disziplin ist wichtig. Sie haben hier heute keine Disziplin. Der Leiter muss willensstark und beharrlich sein“, sagte der Staatschef. Der Hauptgrund für die Probleme liegt in der fehlenden Erfüllungsdisziplin. In dieser Hinsicht sagte er dem jungen Leiter des Betriebs, er solle von seinen Untergesetzten mehr fordern. Wer schnell und zügig arbeitet, soll belohnt werden. Wer zu lange wartet und mit der Erfüllung hinauszögert, der soll finanziell bestraft werden. „Jeder soll wissen, wo er für welche Aufgaben zuständig ist und Verantwortung übernimmt. Niemand soll einfach herumsitzen“, betonte Alexander Lukaschenko.
„Ohne Disziplin wird es nichts geben“, resümierte der Staatschef.
Das Staatsoberhaupt hat den Leiter des landwirtschaftlichen Betriebs Gorodez, die regionalen Behörden und die Geschäftsführung des Präsidenten angewiesen, bis Frühjahr hier ideale Ordnung zu schaffen. „Hier gibt es alles für eine gute Landwirtschaft“, sagte Alexander Lukaschenko.
Man kann natürlich die Bodenqualität für verschiedene Probleme verantwortlich machen, aber die moderne Landwirtschaft besitzt alle Mittel dafür, um bei einer richtigen Erfüllungsdisziplin und Einhaltung aller Technologien hohe Ernteerträge zu erzielen. Darüber hinaus verfügt Belarus über enorme Erfahrungen in der Agrarindustrie und exportiert die Agrarprodukte bereits ins Ausland. Das jüngste Beispiel ist Simbabwe, wo es dank der belarussischen Landmaschinen und dem Technologietransfer zum ersten Mal seit vielen Jahren gelungen ist, die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und eine mehr als ausreichende Weizenernte für den eigenen Bedarf zu bekommen. Die simbabwische Führung bedankt sich jetzt regelmäßig bei der belarussischen Seite: "Danke, wir haben unser Volk ernährt.“
„Wir in Belarus sind nicht superreich, aber hier kann jeder Geld verdienen. Und wer das will, der verdient Geld. Nicht nur auf dem Lande. Deshalb ist die Arbeit das Wichtigste“, betonte der belarussische Staatschef.
Die Einwohner und die Mitarbeiter des Agrarbetriebs machten im Gespräch mit Alexander Lukaschenko darauf aufmerksam, wie sich die Arbeitsbedingungen in der letzten Zeit zum Besten verändert haben. Früher war es nach Meinung vieler viel schwieriger, aber die Leute arbeiteten und versuchten etwas zu verbessern.

"Als ich diese Wirtschaft übernahm, war sie die schlechteste in der Sowjetunion. Niemand hat uns geholfen, niemand hat es uns bequem gemacht. Wir mussten uns selbst hocharbeiten“, bemerkte der Präsident. „Und die heutige junge Generation rechnet sogar bei Kindergeburt nicht in erster Linie auf sich selbst, sondern auf den Staat.“
Der Präsident wies darauf hin, dass der Staat seit der Erlangung der Unabhängigkeit viel getan hat. Er hat menschenwürdige Lebensbedingungen und eine starke soziale Infrastruktur geschaffen. „Und wie würden Sie leben, wenn der Staat nicht geholfen hätte? In diesem Sinne sind Sie dem Staat viel schuldig“, fügte der belarussische Staatschef hinzu.

„Landwirtschaft betreiben ist besser als Kriege führen“, sagte das Staatsoberhaupt. „Deshalb lasst uns lieber arbeiten, für eine bessere Wirtschaftlichkeit. Harte Arbeit und eiserne Disziplin."