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24 Oktober 2022, 11:54

Sanktionen, "giftiger" Dollar und Euro, Kreditvergabe und Inflation. Lukaschenko beginngt Arbeitswoche mit Diskussion über Bankensektor

MINSK, 24. Oktober (BelTA) - Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko begann die Arbeitswoche mit einer Diskussion über die Situation im Bankensektor.

Zum Bericht sind eingeladen: Vorstandsvorsitzender der Nationalbank Pawel Kallaur, Erster Stellvertretender Ministerpräsident Nikolai Snopkow, Stellvertretender Leiter der Präsidialverwaltung Maksim Jermolowitsch und Assistent des Präsidenten von Belarus Waleri Belski.

Das Staatsoberhaupt richtete eine Reihe von Fragen an die Teilnehmenden und schlug vor, eine breite Palette von Themen zu erörtern. Sie betreffen das Funktionieren des Bankensystems inmitten der Sanktionen, die Bereitstellung von Abrechnungen für Unternehmen im Außenhandel und Zusammenarbeit mit Banken in Asien, einer Region, die sich derzeit aktiv entwickelt und in der Welt an Bedeutung gewinnt. Die Themen betreffen auch die Unterstützung der Realwirtschaft, den Zugang zu Krediten, die Inflation und Beteiligung des Bankensystems an Integrationsprojekten mit der Russischen Föderation.

Zu Sanktionen

Alexander Lukaschenko ermahnt, dass gegen Belarus prezedänzlose Sanktionen verhängt worden sind. Das Staatsoberhaupt erkundigte sich: "Wir arbeiten bereits seit einem Jahr unter den Sanktionen. Man muss vor der Wirtschaft und insbesondere dem Bankensystem alle Achtung haben, dass sie diesen Sanktionen standgehalten haben. Aber, wie man sagt, man sollte sich keineswegs entspannen. Die erste Frage heißt es: Wie reagierte das Bankensystem auf diesen beispiellosen aggressiven Sanktionsdruck? Wie konnte man das Bankensystem mobilisieren?“

Zu Außenhandelsgeschäften und den „toxischen“ Dollar und Euro

Das zweite und sehr wichtige Thema, auf das der Staatschef hinwies, betrifft Maßnahmen zur Sicherung der Abrechnungen von Wirtschaftssubjekten im Außenhandel: "Es sieht so aus, als würden wir auch das überwinden", machte er aufmerksam.

Alexander Lukaschenko stellte fest, dass die Lage in dieser Hinsicht komplizierter geworden sei und stärker von den Partnern - den ausländischen Banken - abhänge. "Dennoch scheinen wir zurechtzukommen. Aber es gibt bestimmte Sachen. Ich spüre es, wenn ich Unternehmen besuche, falls sie um Hilfe bitten. Deshalb würde ich gerne Antworten auf die Frage hören, wie wir vorankommen", sagte der Präsident.

Er wies darauf hin, dass 75 % oder mehr der Export- und Importgeschäfte in der Welt in Dollar und Euro abgewickelt werden. "In für uns toxischen Währungen", sagte Alexander Lukaschenko.

Zu Realwirtschaft und Verfügbarkeit von Krediten

Ein weiterer, nicht weniger wichtiger Punkt wäre die Gewährleistung des Funktionierens des realen Wirtschaftssektors. "Das ewige Problem: Die Nationalbank versucht, eine strengere Politik zu betreiben, während die Regierung und die Unternehmen um eine weichere Politik bitten", sagte der belarussische Staatsschef.

"Die Frage, wie weit Kredite verfügbar sind, ist das zentrale Thema, das wir mit Ihnen zu diskutieren haben. Es geht um die Unterstützung der Realwirtschaft", kündigte Alexander Lukaschenko an.

Er wies unter anderem darauf hin, dass in Belarus eine Reihe von Innovationen bei der Entwicklung des Bankensystems eingeführt sind: “BELCART, ERIP, Finanzinformationsübermittlungssystem, dann Sofortzahlungsdienste. Wie läuft es?" - fragte das Staatsoberhaupt.

Zu Zusammenarbeit mit Banken in Asien und Integrationsprojekte mit Russland

"Es ist klar, dass die Zukunft Asien gehört. Asien ist heute für die Agenda der globalen Entwicklung ausschlaggebend", merkte der belarussische Staatschef an.

Er betonte, dass diese Richtung im Auge behalten werden sollte. Das Staatsoberhaupt stellte eine ganze Reihe von Fragen in diesem Zusammenhang: "Wie entwickelt sich die Zusammenarbeit mit asiatischen Banken, asiatischen Wirtschaftseinheiten? Welche Maßnahmen werden von der Nationalbank im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der gesamten Weltwirtschaft für Asien ergriffen? Es liegt an der Zeit. Mögen wir hier die Zeit verpassen?"

Eine weitere Frage betrifft die Integrationsprojekte mit der Russischen Föderation und lautet, ob alles im Einklang mit den bestehenden Vereinbarungen geschieht.

Zu Inflation "nicht nur aus der Fibel, sondern aus dem Leben"

"Die Inflation hängt stark von der Nationalbank ab. Aber nicht in allem. Sei es nach der Wirtschafts- oder Finanzfibel eine Angelegenheit für die Nationalbank, bin ich dann ganz anderer Meinung. Die Inflation ist eine Angelegenheit, die alle Regierungsebenen betrifft", betonte Alexander Lukaschenko.

Er stellte dabei fest, dass der Nationalbank traditionell in dieser Angelegenheit eine ausschlaggebende Rolle zugewiesen ist. "Wir dürfen nicht aufgeben", sagte der belarussische Staatschef.

Der Präsident interessierte sich für die Bewertung der Inflation und des Preisanstiegs durch die Nationalbank. "Es gibt nur ein Kriterium: Es ist nicht nur eine Wirtschaftsfibel, die wir alle sorgfältig studiert haben, sondern auch das Leben. Alle hier sind erfahrene Leute. Deshalb würde ich gerne Ihre Einschätzungen hören", skizzierte das Staatsoberhaupt die Diskussionsagenda.

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