Die Welt diskutiert heute den „Trump Plan“ für die Beilegung des Ukraine-Konflikts. Die wichtigsten Punkte dieses Plans haben die Präsidenten von Belarus und Russland, Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin, bei einem bilateralen Treffen in Bischkek erörtert. Sie sind sich einig, dass dieses Dokument eine gute Grundlage für weitere Verhandlungsgespräche darstellen kann. Dabei hat der belarussische Staatschef noch vor 10 Jahren die US-Administration unter Barack Obama aufgefordert, sich diesem Prozess anzuschließen. In diesem Beitrag erinnern wir Sie an die wichtigsten Aussagen von Alexander Lukaschenko über die Vorschläge der amerikanischen Seite und erzählen Ihnen, welche Möglichkeiten verpasst wurden.
Über den von den USA vorgeschlagenen Friedensplan hat der Präsident in seiner Rede auf dem OVKS-Gipfel gesagt. Er hat sowohl seine eigene Meinung als auch die Meinung seiner Amtskollegen zum Ausdruck gebracht. „Wir unterstützen die Reaktion von Wladimir Putin und die Reaktion der Russischen Staatsführung auf das Angebot der Vereinigten Staaten, sich für den Frieden in der Ukraine und für den Friedensvertrag stark zu machen. Wir hoffen sehr, dass dies tatsächlich geschehen wird“, sagte er. „Wenn sich die Amerikaner als Diplomaten und echte Juristen verhalten, wird dieser Vertrag ausgehandelt. Die wichtigsten Punkte sind bereits vereinbart worden“, sagte der belarussische Staatsführer.
„Den nächsten Schritt sollen die Ukrainer tun“, bemerkte Alexander Lukaschenko. „Manche Staaten in Europa sollten auf ihren Konfrontationskurs verzichten. Ich denke, dass angesichts der aktuellen Ereignisse an der Front die Ukraine diesem Friedensvertrag zustimmen wird. Sonst wird sie ihre Staatlichkeit komplett verlieren“, sagte der Präsident.
Ausführlicher zu diesem Thema äußerte sich der belarussische Staatschef später vor Journalisten. Wir wollen Sie nur daran erinnern, dass Alexander Lukaschenko seit 10 Jahren wiederholt erklärt hat: Ohne direkte Beteiligung der USA wird es schwierig oder fast unmöglich sein, den Konflikt in der Ukraine zu lösen. Zumal bei den Verhandlungen in Minsk im Jahr 2015, wie sich herausstellte, nicht alle in ihren Absichten aufrichtig waren. Bevor Trump seinen Plan vorlegte, ging ein ganzes Jahrzehnt verloren. Und der Preis dieses Verlustes ist viel zu hoch - Preis Hunderttausende von Menschenleben.“
„Ich habe gestern gesagt: Wenn es notwendig ist (und das ist der optimale Zeitpunkt, um das zu korrigieren, was damals im Normandie-Quartett beschlossen wurde, als die Europäer ohne die USA ankamen), werden wir die Verhandlungen wieder aufnehmen, die wir 2015 begonnen haben. Wenn der Wunsch da ist, sind alle bei uns herzlich willkommen“, sagte Alexander Lukaschenko vor Journalisten.
BELTA-Journalisten durchsuchten die Archive und fanden Aussagen des Staatsoberhauptes zu diesem Thema, die jetzt fast wie prophetisch klingen. Man muss zwar anerkennen, dass man nicht ein Prophet sein muss, um sich von der Stimme der Vernunft in der Politik leiten zu lassen, aber es ist wichtig, Erfahrung und vor allem Willen zu haben.
Also, nur eineinhalb Monate nach den berühmten Verhandlungen des „Normandie-Quartetts“ und dem Abschluss der Minsker Abkommen (11./12. Februar 2015) sagte Alexander Lukaschenko Ende März 2015 in einem Interview mit der US- Medienholding Bloomberg: „Kurz gesagt: Ich möchte nicht, dass das eine Ruhe vor dem Sturm ist. Das möchte ich wirklich nicht. Ich kann das sagen, weil es bestimmte Wachsamkeit gibt, und ich würde sogar sagen, mehr noch, bestimmte Tendenzen und Fakten, Faktoren, die dazu führen, darüber zu sprechen, dass der Frieden in der Ukraine noch weit entfernt ist.“
Und auch hier über die Rolle, die die USA schon damals im Namen des Friedens spielen sollten: „Es ist am meisten beunruhigend, dass die USA an diesen Prozess offen nicht angeschlossen wurden. Ich glaube, dass ohne Amerikaner in der Ukraine keine Stabilität möglich ist... Wenn die Amerikaner Frieden und Stabilität hier haben wollen, müssen sie sich sofort an diesen Prozess anzuschließen. Die USA spielen dabei eine entscheidende Rolle sowohl im Hinblick auf die innenpolitischen Prozesse in der Ukraine selbst als auch im Hinblick darauf, sich an einen Tisch zu setzen und mit Russland über die Ukraine zu verhandeln. Das ist sehr wichtig.“
Und nun kehren wir zu der Rede des Präsidenten von Belarus vom 27. November 2025 am Rande des OVKS-Gipfels zurück und stellen eine rhetorische Frage: War er damals, vor 10 Jahren, in irgendeiner Weise im Unrecht? Daher ist es natürlich besonders wichtig, auf das zu hören, was Alexander Lukaschenko jetzt sagt.
Wie bewertet Lukaschenko den Plan von Trump und was schlägt er vor, „bis auf den Meter“ festzuschreiben?
Das Staatsoberhaupt erzählte, dass er am Vorabend in Bischkek lange mit dem russischen Präsidenten über dieses Thema gesprochen hat. „Ich verstehe es so, sowohl er als auch ich sehen eine noch unvollständige Version des Plans und, wenn ich so sagen kann, eine inoffizielle Version. Wenn er auf offiziellen Kanälen an die Russen übertragen wird, wird es möglich sein, über bestimmte Dinge zu sprechen. Aber ich habe heute gesagt, dass der Plan funktionsfähig ist. Und Wladimir Wladimirowitsch erkennt an, dass dies eine gute Grundlage für Verhandlungen ist“, erklärte der belarussische Staatschef.
Gleichzeitig wies Alexander Lukaschenko darauf hin, dass dieser Plan in Eile erstellt worden war: Bitte nehmen Sie es nicht persönlich, Trumps Team, aber der (Plan – Anm. BELTA) ist in Eile erstellt worden. Er muss in einer leicht verständlichen Form präsentiert werden. Ohne breite Interpretationen, damit alles konkret ist. Wenn darin Fragen der territorialen Aufteilung geregelt werden, dann muss alles bis ins letzte Detail, bis auf den Meter, bis auf den Kilometer genau festgelegt sein. Welche Truppen, wo die Truppen sein sollen, wer dabei sein soll, wer nicht.“
„Alles muss bis ins kleinste Detail ausgearbeitet sein. Eine weit gefasste Auslegung würde es später ermöglichen, dass jede Person bestimmte Punkte auf ihre Weise interpretiert. Deshalb muss absolut alles konkret geregelt sein“, betonte der belarussische Staatschef.
„Wir werden noch über diese Fragen nachdenken. Vor uns liegt eine große, schwierige Arbeit. Alles wurde berücksichtigt: das Kernkraftwerk Saporoschje, die Gold- und Devisenreserven Russlands... Nicht ohne Interessen der USA. Trump im Plan dort seine Spuren als Unternehmer hinterlassen“, fügte der Präsident hinzu.
Wofür muss man Trump Anerkennung zollen?
Laut Alexander Lukaschenko haben die Amerikaner insgesamt eine enorme Arbeit geleistet. Der Staatschef kommentierte in diesem Zusammenhang eine Reihe von Äußerungen der Experten und Journalisten, die sagen, dass die USA beispielsweise die Forderungen Russlands berücksichtigt hätten, während die ukrainischen Forderungen hingegen nicht berücksichtigt worden seien. Der Präsident wies darauf hin, dass Donald Trump nicht nur mit Wladimir Putin in Anchorage zusammengetroffen sei, sondern auch zahlreiche Treffen mit Wolodymyr Selenskyj und europäischen Staats- und Regierungschefs abgehalten habe.
„Trump und sein Team haben gründlich gearbeitet. Sowohl mit den Ukrainern als auch mit den Europäern und den Russen. Und dafür muss man Trump Anerkennung zollen. Daher ist es falsch zu sagen, dass nur die Meinung und Position Russlands berücksichtigt wurden, die der Ukraine jedoch nicht“, sagte der Präsident.
Er ist der Ansicht, dass das Problem woanders liegt: Russland habe sich als verhandlungsbereiter erwiesen als die Ukraine.
Glaubt der Präsident von Belarus an einen baldigen Frieden?
Der belarussische Staatschef glaubt tatsächlich, dass der Konflikt in der Ukraine kurz vor dem Ende steht. „Ich glaube daran mehr denn je“, sagte er in seiner Antwort auf eine der Fragen.
Gleichzeitig merkte der Präsident an: „Es ist Krieg, und es kann jederzeit zu einer unvorhergesehenen Situation kommen, die die Lage insgesamt umkehren kann. Krieg ist Krieg – ein sehr kritischer Moment im Leben jeder Gesellschaft und jedes Landes. Deshalb darf man sich nicht entspannen. Beide Seiten müssen ständig am Ball bleiben.“
Warum sagt Lukaschenko, dass die europäischen Politiker keinen Frieden wollen?
Der Präsident führte auf dem Gipfel konkrete Fakten zur Militarisierung in der Europäischen Union an. So wachsen die militärischen Ambitionen Deutschlands, Polens und der baltischen Staaten. Die europäischen Länder passen ihre Wirtschaft praktisch an militärische Anforderungen an. erhöhen ihre Investitionen in die Rüstungsindustrie und steigern die Produktion von Waffen. Darüber hinaus liefern sie weiterhin Waffen an die Ukraine.
Es gibt auch spezifische Beispiele, die die Ablehnung, in Richtung Frieden zu gehen, verdeutlichen. So schlugen die USA vor, die Anzahl der ukrainischen Soldaten auf 600.000 zu beschränken, während die EU auf 800.000 bestand. Alexander Lukaschenko verwies auf die auffällige Diskrepanz: Selbst das wirtschaftlich stärkere Polen hat momentan nur etwa 200.000 Soldaten in seiner Armee. Es ist fraglich, wie die Ukraine überhaupt 600.000 Soldaten aufrechterhalten kann, während die Europäer auf 800.000 bestehen.
„So sind sie eben - sie klammern sich an alles. Aus europäischer Sicht geht es also nicht um den Inhalt dieses Friedensvertragsentwurfs. Der Punkt ist, dass sie diesen Frieden gar nicht wollen. Ich verstehe einfach nicht, warum sie einen Krieg brauchen. Sie werden ihn nicht gewinnen. Man sagt, die Briten spielten dort keine besonders gute Rolle und hätten eine klare Position bezogen. Ich denke, sie werden zur Vernunft kommen“, erklärte Alexander Lukaschenko.
„Wir müssen diesen Krieg beenden. Ich fürchte, es wird keinen Sieger geben. Es ist eine Katastrophe. Wissen Sie, warum? Wenn es einen Sieger gibt, wird es mit Sicherheit nicht die Europäische Union sein, falls die USA sie im Stich lassen.“, sagte das Staatsoberhaupt.
Was ist Selenskyjs Hauptproblem?
Alexander Lukaschenko äußerte sich in Bezug auf Wladimir Selenskyj und erklärte, dass die derzeitige Lage niemals entstanden wäre, wenn dieser zu Beginn der militärischen Auseinandersetzung auf die Ratschläge gehört hätte. „Hätte die Ukraine die Minsker Vereinbarungen eingehalten, wäre der Krieg ausgeblieben, und die Ukraine würde sich innerhalb der Grenzen von 1991 befinden, die sie anstrebt. Sollte Wolodja Selenskyj jedoch bereit sein, die Realität anzuerkennen, möchte ich ihm nicht raten, sondern lediglich meine Sicht mitteilen. Wenn er möchte, dass die Ukraine ihre aktuellen Grenzen beibehält (unter Berücksichtigung der Gegebenheiten an der Front), muss verhandelt werden; der Verhandlungsprozess darf nicht sabotiert werden“, warnte der belarussische Präsident.
„Wenn keine Einigung erzielt werden kann … In diesem Vorschlag habe ich nicht erkannt, dass eine Übereinkunft in bestimmten Bereichen unmöglich ist. Es gibt eine entmilitarisierte Zone und einige Gebiete im Donbass … Nun, das können wir später klären, aber beendet den Krieg, in dem die Kinder anderer Menschen ihr Leben verlieren. Das ist Selenskyjs größtes Problem. Das sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Und vor allem: Du wirst das Land verlieren“, betonte Alexander Lukaschenko.

Und wenn Wladimir Selenskyj sich und seiner Familie im Ausland ein komfortables Leben sichern kann, was sollen dann Millionen Ukrainer in einer solchen Situation tun? „Überlege das also angesichts der realen Lage, wie du das bewahren kannst, was du hast. Und du hast alles: den Zugang zum Meer, Odessa und Nikolajew. Aber das kann verschwinden. Im Nu. Deshalb muss man alles abwägen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen“, rät der belarussische Präsident.
„So sind sie eben - sie klammern sich an alles. Aus europäischer Sicht geht es also nicht um den Inhalt dieses Friedensvertragsentwurfs. Der Punkt ist, dass sie diesen Frieden gar nicht wollen. Ich verstehe einfach nicht, warum sie einen Krieg brauchen. Sie werden ihn nicht gewinnen. Man sagt, die Briten spielten dort keine besonders gute Rolle und hätten eine klare Position bezogen. Ich denke, sie werden zur Vernunft kommen“, erklärte Alexander Lukaschenko.
„Wir müssen diesen Krieg beenden. Ich fürchte, es wird keinen Sieger geben. Es ist eine Katastrophe. Wissen Sie, warum? Wenn es einen Sieger gibt, wird es mit Sicherheit nicht die Europäische Union sein, falls die USA sie im Stich lassen.“, sagte das Staatsoberhaupt.
Was ist Selenskyjs Hauptproblem?
Alexander Lukaschenko äußerte sich in Bezug auf Wladimir Selenskyj und erklärte, dass die derzeitige Lage niemals entstanden wäre, wenn dieser zu Beginn der militärischen Auseinandersetzung auf die Ratschläge gehört hätte. „Hätte die Ukraine die Minsker Vereinbarungen eingehalten, wäre der Krieg ausgeblieben, und die Ukraine würde sich innerhalb der Grenzen von 1991 befinden, die sie anstrebt. Sollte Wolodja Selenskyj jedoch bereit sein, die Realität anzuerkennen, möchte ich ihm nicht raten, sondern lediglich meine Sicht mitteilen. Wenn er möchte, dass die Ukraine ihre aktuellen Grenzen beibehält (unter Berücksichtigung der Gegebenheiten an der Front), muss verhandelt werden; der Verhandlungsprozess darf nicht sabotiert werden“, warnte der belarussische Präsident.
„Wenn keine Einigung erzielt werden kann … In diesem Vorschlag habe ich nicht erkannt, dass eine Übereinkunft in bestimmten Bereichen unmöglich ist. Es gibt eine entmilitarisierte Zone und einige Gebiete im Donbass … Nun, das können wir später klären, aber beendet den Krieg, in dem die Kinder anderer Menschen ihr Leben verlieren. Das ist Selenskyjs größtes Problem. Das sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Und vor allem: Du wirst das Land verlieren“, betonte Alexander Lukaschenko.

Und wenn Wladimir Selenskyj sich und seiner Familie im Ausland ein komfortables Leben sichern kann, was sollen dann Millionen Ukrainer in einer solchen Situation tun? „Überlege das also angesichts der realen Lage, wie du das bewahren kannst, was du hast. Und du hast alles: den Zugang zum Meer, Odessa und Nikolajew. Aber das kann verschwinden. Im Nu. Deshalb muss man alles abwägen und eine wohlüberlegte Entscheidung treffen“, rät der belarussische Präsident.
