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06 März 2025, 12:10

Von unbemannten Systemen bis zur Plattform-Wirtschaft. Lukaschenko wird über bahnbrechende Kooperationsprojekte mit Russland informiert

MINSK, 6. März (BelTA) – Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat heute eine Ausstellung für moderne russische unbemannte Flugsysteme besucht. Die Organisatoren der Ausstellung informierten ihn über die bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Belarus und über die zukunftsfähigen Kooperationsbereiche.

Der Bericht wurde Alexander Lukaschenko von der sogenannten Gruppe Krutoi-Oreschkin vorgestellt. Leiter der Verwaltung des belarussischen Präsidenten Dmitri Krutoi und Leiter der Verwaltung des russischen Präsidenten Maxim Oreschkin haben 2018 in ihrer Funktion als Wirtschaftsminister von Belarus und Russland eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit der Integration der beiden verbündeten Staaten befasst. Krutoi und Oreschkin betreuen seitdem den Ressort Entwicklung umfassender Beziehungen zwischen den Ländern.

Unbemannte Flugsysteme

Zu den vielversprechenden Kooperationsbereichen gehört vor allem die Entwicklung unbemannter Luftfahrtsysteme, sagte Maxim Oreschkin. Seiner Meinung nach können sie in der Wirtschaft, unter anderem in der Logistik, Landwirtschaft und Energieversorgung wirksam eingesetzt werden.

„Es wäre richtig, unsere Schritte aufeinander so abzustimmen, dass wir in einem einzigen regulären Raum arbeiten“, sagte der stellvertretende Leiter der russischen Präsidialverwaltung.

Plattform-Wirtschaft

Digitale Plattformen ermöglichen es, das Angebot an belarussischen Waren auf russischen und benachbarten Märkten zu erhöhen. So hat beispielsweise der Verkauf einheimischer Produkte allein über das Wildberries-Ökosystem einen Wert von Br2,4 Mrd. erreicht, während der Umsatz auf dem heimischen Markt Br3,5 Mrd. beträgt. Sie müssen sich keine Gedanken über die Logistik machen und darüber, wie sie einen bestimmten Kunden erreichen. Sie müssen ein Qualitätsprodukt herstellen und es dem Verbraucher anbieten“, sagte Maxim Oresсhkin.

Durch die Plattformlösungen können belarussische Hersteller auch Vorzugskredite erhalten, die es ihnen ermöglichen, in die Produktion zu investieren und die Lieferungen auf den russischen Markt auszuweiten.

Die Entwicklung der Plattform-Wirtschaft erfordert eine neue Infrastruktur und hohe Investitionen. In Belarus werden zum Beispiel neue Logistikzentren entstehen. Die Möglichkeit, ein großes Datenzentrum zu bauen, wird in Betracht gezogen.

„Die Kollegen kommen nicht mit irgendeiner lokalen Lösung für die Versorgung, sondern mit einer Systemlösung für den Aufbau einer Logistik auf einem neuen Niveau“, betonte der stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung. „Meiner Meinung nach hat das einen großen Einfluss auf die russische Wirtschaft insgesamt gehabt. Wir haben eine sehr niedrige Arbeitslosenquote, sie liegt bei 2,3 Prozent. Einer der Gründe dafür sind neue Lösungen. Ein Kleinproduzent aus Jakutien konnte früher nicht in den Moskauer Markt eintreten: Er musste zuerst seine Waren dorthin bringen und einen Ort finden, wo er sie verkaufen konnte. Aber jetzt ist das alles nicht mehr nötig. Hast du ein Produkt hergestellt, das die Kunden interessiert,  kannst du es auf der digitalen Plattform platzieren - und die Leute werden es bestellen. Die Logistik wird bereits von der Plattform übernommen. Das ist der Grund, warum kleine und mittlere Hersteller im ganzen Land sehr aktiv wachsen.“

„Jeder belarussische Hersteller erhält durch die Plattform-Lösungen sofort Zugang zum russischen Markt“, sagte Maxim Oreschkin. 
Automobiltourismus

Maxim Oreschkin erzählte, dass er in verschiedene Städte reisen konnte, um belarussische Sehenswürdigkeiten kennenzulernen, und er erfuhr, wie interessant und reich die belarussische Geschichte ist. „Es ist sehr interessant. Hier leben freundliche Menschen. Der Service ist gut. Es macht Spaß, das Land kennenzulernen“, sagte der stellvertretende Leiter der russischen Präsidialverwaltung.

Er erinnerte daran, dass in seinem Land neue Autobahnen gebaut wurden und heute ganz Russland bis zum Ural nach Belarus kommen kann. „Hier gibt es definitiv etwas zu sehen. Ein Land mit einer sehr reichen Geschichte“, sagte er.

„Ja, Belarus muss man sehen“, betonte Alexander Lukaschenko.

„Eine sehr interessante, reiche Vergangenheit und hervorragende Gegenwart. Die Menschen sollen mehr reisen. Und dafür müssen wir Voraussetzungen schaffen“, fügte Maxim Oreschkin hinzu.

Im Jahr 2024 belief sich der Touristenstrom zwischen Belarus und Russland auf 5 Millionen Menschen, die durchschnittliche Reisedauer lag bei 4-5 Tagen. Die Länder beabsichtigen, die touristischen Routen zu systematisieren, digitale Dienstleistungen zu integrieren und technische Lösungen zu entwickeln, die den Weg der Autoreisenden bequemer und angenehmer machen würden.

Eisenbahnverbindung

Der Bau von Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken wird nicht nur zur Steigerung der Touristenströme beitragen, sondern auch die wirtschaftliche Verflechtung der beiden Länder erhöhen. Heute dauert die Bahnfahrt zwischen Minsk und Moskau mehr als 8 Stunden. Dank der Hochgeschwindigkeitsbahn kann sie auf drei Stunden reduziert werden.

„Dieses Thema steht ganz hoch auf der Tagesordnung zwischen Putin und mir. Ich bitte ihn immer wieder: Warum irgendwo weit weg bauen? Wir haben bereits eine Straße, lasst uns in dieser Richtung etwas bauen. Und zwar nicht bis nach Minsk, sondern bis nach Brest. Und das wird bald der Fall sein. Er unterstützt mich in dieser Hinsicht“, sagte der Präsident.

Industrieroboter

Der Einsatz dieser Technologien wird zur Steigerung der Arbeitsproduktivität beitragen. Unter den Bedingungen des Arbeitskräftemangels ist dies besonders wichtig.

„Es wäre großartig, auch belarussische Hersteller einzubeziehen, um zusammenzuarbeiten. Belarus ist führend im Maschinenbau, wir haben alles dafür. Wir sollten es tun“, sagte Maxim Oreschkin.

Datenwirtschaft

Zu den möglichen Bereichen der Zusammenarbeit im Bereich der Datenwirtschaft gehören die Schaffung und Umsetzung digitaler Plattformen und Standards, der Bau von Datenzentren mit möglicher Nutzung von Kernenergie für deren Bereitstellung, die Schaffung gemeinsamer Forschungszentren im Bereich der künstlichen Intelligenz und die Harmonisierung der Rechtsvorschriften.

„Hier bleiben wir etwas zurück, so scheint es mir. Wir müssen im wissenschaftlichen Bereich, in der Ausbildung und in der Forschung enger zusammenarbeiten. Wir müssen aktivere Schritte nach vorne machen“, sagte der stellvertretende Leiter der russischen Präsidialverwaltung.

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