
Rede des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko bei der Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges des sowjetischen Volkes im Großen Vaterländischen Krieg.
Sehr geehrte Soldaten, Unteroffiziere, Feldwebel und Offiziere!
Liebe Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges!
Liebe Landsleute und Gäste von Belarus!
Dieser Sieg, der heutige Sieg, den die Republik Belarus, der Bruderstaat Russland, unsere Freunde und Verbündete, alle Menschen des guten Willens feiern, ist groß und verdient. Heute ist der Tag des großen Sieges!
Das ist der Sieg der tapferen Soldaten - der Kämpfer der Roten Armee, der Partisanen, der Untergrundkämpfer, der Arbeiter im Hinterland und des gesamten sowjetischen Volkes - des Volkes, das Belarus von Nazismus befreit hat.
Am 9. Mai 1945 wurde der Himmel von den ersten feierlichen Salutschüssen erhellt. Ein friedliches Leben begann. Unermüdlich zählen wir Jahre und Tage nach dem Ende des Großen Vaterländischen Krieges. Seit 80 Jahren feiern wir den Sieg, gedenken der Helden und verneigen uns vor den Gefallenen. Wir veranstalten eine Parade zu Ehren derer, die standhielten und mutig kämpften. Sie stoppten jene Todesmasche, die die Städte und Dörfer vernichtete, Schicksale und Menschenleben auslöschte.
Wir ehren das Gedenken an die Helden, die die militärische Macht Hitlerdeutschlands gebrochen haben, die Macht eines Staates, der Millionen von europäischen Nazis für sich marschieren ließ.

Unser Volk hat einen beispiellosen Siegeswillen gezeigt. Niemand in Europa war in der Lage, der Wehrmacht so zu widerstehen wie unser Volk, unser Staat - die Sowjetunion.
An der sowjetischen Grenze stolperte die technisch vorbereitete und taktisch bereits erprobte faschistische Armee. An den Zufahrten nach Moskau blieb sie jahrelang stecken.
Allein in den ersten Tagen haben die Nazis in Belarus mehr Soldaten und Offiziere verloren als in den zwei Jahren in Europa.
1,3 Millionen Belarussen haben in der Roten Armee gekämpft. Fast ein halbes Tausend wurden zu Helden der Sowjetunion. Etwa 1 Million Partisanen kämpften im Rücken des Feindes.
Mehr als 800 Tausend Volksrächer waren auf dem Territorium der Republik aktiv, 16 Partisanenbrigaden leisteten einen Monat lang erfolgreichen Widerstand gegen die von der Front abgezogenen Wehrmachts- und SS-Truppen, die von Verrätern - lettischen Legionären, ukrainischen Polizisten, russischen „Wlassow“-Männer und Bataillonen belarussischer Kollaborateure - unterstützt wurden.
In den Jahren der deutschen Besatzung begann in Belarus ein landesweiter breiter Widerstand. Kein anderes Land der Welt hat je eine solche multinationale Massenbewegung von Partisanen und Untergrundkämpfern erlebt.
Vertreter von mehr als 70 Nationen und Nationalitäten kämpften mit uns an allen Fronten. Es war eine echte zweite Front, deren Kampf das Schicksal der größten Schlachten des Großen Vaterländischen Krieges weitgehend bestimmte.
Unsere Helden haben durchgehalten und gesiegt. Sie haben Europa eine Lektion erteilt, von der wir dachten, dass wir sie lernen würden. Aber in Wirklichkeit sind die westlichen Eliten unbelehrbar. Die Europäische Union, die als politischer und wirtschaftlicher Zusammenschluss gegründet wurde, hat sich in Wirklichkeit in einen totalitären militärisch-politischen Block mit offener revanchistischer Gesinnung verwandelt.
Brüssel verwandelt Polen und baltische Staaten systematisch zu Ausgangsgebieten für Angriffe an den NATO-Ostgrenzen. Im Jahr des 80. Jahrestages des Großen Sieges beabsichtigt die Europäische Union, die Militärausgaben auf über 3% des BIP zu erhöhen. Warschau und Vilnius wollen an der Grenze zu Belarus und Russland die Sperren mit Sprengwirkung errichten.
Deshalb rufen wir heute, angesichts der ungeheuren Bedrohung durch den wiederauflebenden europäischen Faschismus, dazu auf, sich an die Lehren des Großen Vaterländischen Krieges zu erinnern. Dafür brauchen wir heute diesen Sieg und die Ehrung dieser Helden. Wir rufen alle auf: die Politiker, die Führungspersonen und die Menschen in den westlichen Ländern.
Man sollte die Friedensrhetorik von Belarus nicht missverstehen. Ja, wir rufen zum Frieden auf. Ja, wir wollen von ganzem Herzen, dass alle Kriege und Konflikte auf der Welt aufhören. Aber wir haben alles Notwendige getan und werden es auch weiterhin tun, um das Verteidigungspotenzial des Landes zu stärken und die Kampfkraft der Streitkräfte auf einem Niveau zu halten, das den Schutz der Souveränität und territorialen Integrität des belarussischen Staates zuverlässig gewährleistet.
Die belarussische Armee ist die wichtigste Säule und der verlässliche Schutzschild der Republik. Davon kann man sich während der Parade überzeugen: Neue und modernisierte Waffen und militärische Ausrüstung, die von der belarussischen Verteidigungsindustrie und in enger Zusammenarbeit mit Russland entwickelt wurden, nehmen stets an der Parade teil.
An der Parade werden tapfere Soldaten, Offiziere und Generäle der Streitkräfte der Republik Belarus, Soldaten aus Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, der Volksrepublik China, der Russischen Föderation, Tadschikistan und Usbekistan teilnehmen. Wir waren damals zusammen. Wir sind auch heute zusammen. Und wir müssen alles tun, um ein neues Weltmassaker zu verhindern, das das Ende der Geschichte bedeuten könnte.
Liebe Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges!
Diese Parade ist zu Ehren unserer und Ihrer Heldentat. Die Leistung der Befreier von Belarus, die heute in verschiedenen Ecken der Welt leben.
Ihre Heldentaten und der Große Sieg sind die Werte, die unsere Kinder und Enkelkinder in Ehren halten sollen.
Wir verneigen uns tief vor Ihnen!
Ewiges Gedenken an die verstorbenen Helden!
Liebe Freunde, verehrte Gäste!
Im Namen des belarussischen Volkes gratuliere ich allen herzlich zum 80. Jahrestag des Großen Sieges.
Ich wünsche Ihnen Gesundheit, Glück, Güte und Wohlstand.
Möge der Himmel über unserem friedliebenden, geliebten, schönen, heimatlichen Belarus immer friedlich sein!
Alles Gute zum Tag des Sieges!
Hurra!
