MINSK, 3. Dezember (BelTA) – Die Zukunft der belarussischen Wissenschaft und die Arbeit der Nationalen Akademie der Wissenschaften (NAN) waren das Thema des Treffens des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko mit der Arbeitsgruppe für die Analyse der Tätigkeit der Nationalen Akademie der Wissenschaften.
Zu Beginn der Veranstaltung stellte das Staatsoberhaupt fest, dass auf der Tagesordnung ein ernsthaftes Gespräch darüber steht, wie sich die Wissenschaft, vor allem die akademische Wissenschaft, entwickeln wird und wie man weiterleben kann - mit oder ohne Wissenschaft. „Die Antwort ist eindeutig“, bemerkte das Staatsoberhaupt. Alexander Lukaschenko betonte: „Ohne eine effektive akademische Wissenschaft wird die Entwicklung des Landes problematisch sein. Aber mit einer solchen Wissenschaft, wie wir sie haben, werden wir nicht vorankommen und keine Erfolge erzielen“.
Das erste Treffen des Staatschefs mit der Arbeitsgruppe fand am 30. Juli 2024 statt. Damals erklärte Alexander Lukaschenko die Gründung der Arbeitsgruppe: „Wir geben der Wissenschaft alle Prioritäten, ohne sie ist keine Entwicklung möglich. Aber in letzter Zeit habe ich gesehen, dass die Akademie der Wissenschaften schwere Fehlentscheidungen getroffen hat. Das kommt auch vor. Die Wissenschaft ist so eine Sache, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade gehen muss, wenn man ernsthafte Probleme meistern muss, muss man sich an die Spitze setzen. Deshalb sind natürlich Fehler möglich. Aber ich bin besorgt darüber, dass die Akademie der Wissenschaften dort Fehler gemacht hat, wo sie nicht sein sollten, wo wir schon etwas gelernt haben: in der Tierhaltung, im Pflanzenbau“.
Die Einsetzung der Arbeitsgruppe wurde außerdem durch die Appelle einiger Fachleute, Mitglieder der Regierung, veranlasst. „Ich bin davon überzeugt, dass wir uns ernsthaft mit der Entwicklung der akademischen Wissenschaft befassen und in allen Bereichen entsprechende Entscheidungen treffen müssen“, sagte Alexander Lukaschenko.
Nach Ansicht des Präsidenten gibt es viele Fragen zu der Tätigkeit der wissenschaftlichen Gemeinschaft: „Es gibt einige Erfolge, aber es gibt auch eine große Unzufriedenheit mit den Ergebnissen“. Die ständige Arbeitsgruppe unter der Leitung des Vorsitzenden des Komitees für Staatskontrolle, der beauftragt wurde, verantwortliche kompetente Fachleute in die Arbeit der Gruppe einzubeziehen, soll die brennenden Fragen der NAN-Entwicklung beantworten.
In der ersten Sitzung warnte Alexander Lukaschenko vor voreiligen Schlussfolgerungen und orientierte auf eine ausführliche Erörterung eines breiten Spektrums von Fragen, mit denen die Gruppe konfrontiert ist, sowie ihrer Ziele und Aufgaben. „Das ist genau der Weg, den das Gespräch gehen sollte. Ich möchte nicht, dass die Leiter der Nationalen Akademie der Wissenschaften und die hier anwesenden Wissenschaftler denken, dass wir irgendeine Aktion gegen die Akademie der Wissenschaften vorbereiten. Wir müssen uns ernsthaft mit den Problemen der Akademie der Wissenschaften befassen und entsprechende Entscheidungen treffen, denn ohne Wissenschaft gibt es keinen Weg nach vorn“, erklärte der Präsident.
Der erste Bericht der Arbeitsgruppe über die Ergebnisse ihrer Arbeit war für Ende dieses Jahres geplant, danach sollten die oben genannten Entscheidungen folgen.
Wie berichtet, wurde die Arbeitsgruppe für die Analyse der Tätigkeit der Nationalen Akademie der Wissenschaften auf Anordnung des Staatsoberhauptes im Juni dieses Jahres eingerichtet. Sie arbeitet auf ständiger Basis und soll die Fragen der praktischen Ausrichtung und Effektivität der wissenschaftlichen Forschung und der Entwicklungen der Wissenschaftler der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Belarus, der Umsetzung von Entwicklungen in der Wirtschaft und im sozialen Bereich, der Entwicklung von importsubstituierenden Produkten und Technologien sowie des Exports von wissenschaftlichen und technischen Produkten untersuchen. Der Präsident sollte einen Bericht über die Ergebnisse der Arbeit der Arbeitsgruppe und Vorschläge zur Lösung der festgestellten problematischen Fragen jährlich erhalten.