MINSK, 25. Oktober (BelTA) – Belarus baut die industrielle Zusammenarbeit mit Kasachstan aus. Dies erklärte der erste stellvertretende Ministerpräsident Nikolai Snopkow in einem Interview mit dem Fernsehsender „Erster Informationskanal“.
Der Markt Kasachstans sei für Belarus interessant und wichtig, betonte der erste stellvertretende Ministerpräsident. Viele Nischen seien bereits von belarussischen Unternehmen erschlossen worden, nun müsse man sich auf diesem Markt etablieren. „Die Grundlage der Zusammenarbeit ist die industrielle Zusammenarbeit. Die kasachische Seite erwartet zu Recht, dass wir die Produktion von MTZ, Gomselmash, Bobruiskagromash, POZHSNAB und MAZ lokalisieren. Das sind unsere Standardtreiber für das wirtschaftliche Wachstum im Maschinenbau“, betonte Nikolai Snopkow. „Die Überlegungen der kasachischen Seite sind berechtigt. Unser Gegenvorschlag ist recht einfach und fair. Wenn wir heute durchschnittlich etwa 5.000 Traktoren produzieren, dann müssen wir den Umfang mit einer zunehmenden Lokalisierung erweitern. Auf diese Weise werden die Interessen der belarussischen und der kasachischen Seite auf paritätischer Basis gewahrt.“
Belarus setzt nicht nur auf den kasachischen Markt, sondern auch auf die Märkte Zentralasiens insgesamt. „Das wäre ideal. Derzeit sind wir auf dem kasachischen Markt tätig. Wenn dieser als Plattform fungiert, ist eine Ausweitung der Lieferungen auf die Märkte anderer zentralasiatischer Länder möglich“, fügte der erste stellvertretende Ministerpräsident hinzu.
Seiner Meinung nach ist die Konkurrenz auf allen Märkten groß. „Qualität, Service und Preis sind die Faktoren, die das Interesse der lokalen Landwirte und Hersteller an unserer Technik wecken“, meint Nikolai Snopkow.
Der erste stellvertretende Ministerpräsident betonte, dass das Thema Agrarindustrie hinsichtlich des Exportvolumens im Vordergrund stehe. „Kurzfristig gesehen – bis zu 500 Millionen Dollar pro Jahr an Exporten belarussischer Produkte“, erklärte er.
Kasachstan ist unter den GUS-Staaten der zweitwichtigste Partner von Belarus in Bezug auf Export, Import und gemeinsamen Außenhandel, bemerkte Nikolai Snopkow. Unter den Ländern der Welt liegt es an dritter Stelle nach Russland und China. „Ich glaube, dass unter Berücksichtigung aller Perspektiven eine Verdopplung des Warenumsatzes durchaus möglich ist, wenn man die traditionell positive Handelsbilanz zwischen Belarus und Kasachstan berücksichtigt“, ist der erste stellvertretende Ministerpräsident überzeugt.
Nikolai Snopkow bekundete seine Bereitschaft, gemeinsame Marken in der EAWU zu schaffen. „Wir sind bereit, und hier kommt es nicht auf Geld an, sondern auf Ideen“, betonte er. „Man muss stärker mit Partnern zusammenarbeiten, die auf Augenhöhe kooperieren. Heute ist es sehr wichtig, wirtschaftliche Beziehungen wiederherzustellen, die niemanden benachteiligen, keine Barrieren schaffen und das Potenzial der Zusammenarbeit zwischen den Ländern der ehemaligen Sowjetunion maximal ausschöpfen. Wir werden uns bemühen, mit Kasachstan in diese Richtung zu gehen.“
