MINSK, 22. Juni (BelTA) - In einem Interview mit dem Fernsehsender „Erster Informationskanal“ hat Roman Golowtschenko, der Vorstandsvorsitzende der Nationalbank von Belarus eklärt, dass Belarus den Vorschlag zur Gründung der Entwicklungsbank der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) unterstützt.
Im Juni nahm Roman Golowtschenko an einem Treffen der Finanzminister und Zentralbankvorsitzenden der SOZ-Mitgliedsstaaten in China teil. „Wir haben zum ersten Mal als Mitgliedsland an einem solchen Treffen teilgenommen und uns eingehend mit den Prozessen befasst. Für uns gibt es zwei wichtige, vorrangige Themen: die Finanzierung gemeinsamer Projekte innerhalb der SOZ und die Erhöhung des Anteils der Abrechnungen in nationalen Währungen. Daher ist die Schaffung einer SOZ-Finanzplattform entscheidend, damit Querschnittsprojekte zu günstigeren Bedingungen als kommerziellen finanziert werden können. Bisher haben die Mitgliedsländer der Organisation unterschiedliche Ansichten über die Zweckmäßigkeit der Gründung einer separaten Bankenstruktur - der SOZ-Entwicklungsbank. Dennoch war der Dialog zu diesem Thema sehr nützlich. Belarus, bereits als Vollmitglied der Organisation, unterstützt die Gründung einer solchen Bank, und wir werden uns aktiv an den Konsultationen zu diesem Thema beteiligen“, sagte er.
Belarus ist auch an internationalen Erfahrungen im Bereich digitaler Währungen interessiert. „Auch wir arbeiten an diesem Thema. Wir haben bereits angekündigt, dass wir Mitte nächsten Jahres einen digitalen belarussischen Rubel vorstellen werden. Höchstwahrscheinlich werden digitale Währungen in Zukunft eine Schlüsselrolle im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr spielen. Daher ist es für uns natürlich sehr wichtig, Fehler auf diesem Weg zu vermeiden, und die Best Practices führender Länder sind uns sehr wichtig. Dies ist nicht nur chinesische Praxis, wir studieren die Erfahrungen vieler anderer Länder - der Vereinigten Arabischen Emirate, der Russischen Föderation - und übernehmen, wie man so schön sagt, das Beste. Warum ist uns das wichtig? Weil dies die Zukunft ist. Wenn wir kein eigenes nationales Zahlungssystem auf Basis der Blockchain-Technologie schaffen, werden wir gezwungen sein, ausländische Währungen zu verwenden. Das ist eine Bedrohung für unsere Souveränität. Deshalb habe ich während der Verhandlungen in China viel Zeit darauf verwendet, dieses Thema mit bestimmten Organisationen zu diskutieren. Unsere chinesischen Freunde reagierten sehr positiv auf unsere Anfrage, und darüber hinaus erhielten wir eine Einladung, eine spezielle Schulung direkt für Experten durchzuführen – diejenigen, die sich mit der technischen und organisatorischen Seite des Themas befassen“, bemerkte der Vorstandsvorsitzende der Nationalbank.
Belarus strebte seit vielen Jahren einen Beitritt zur Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit an: Seit 2010 ist es als Dialogpartner und seit 2015 als Beobachter an der SOZ beteiligt. Im Juli 2024 wurde unser Land Vollmitglied der Organisation.
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