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Wirtschaft
13 September 2021, 16:25

Chasin: EU-Sanktionen spielen für EAWU keine große Rolle

MINSK, 13. September (BelTA) – Die europäischen Sanktionen spielen für Belarus und die gesamte Eurasische Wirtschaftsunion keine wesentliche Rolle, weil das Zusammenwirken der EAWU und der EU auf Weltmärkten künftig ohnehin abnehmen wird. Diese Meinung äußerte Michail Chasin, Wirtschaftswissenschaftler und Journalist, auf der internationalen Konferenz „Auswirkung globaler wirtschaftlicher Herausforderungen auf Sozial- und Arbeitsrecht“, die am 13. und 14. September in Minsk stattfindet.

Der Experte zeigte sich überzeugt, dass die Position der Europäischen Union in Bezug auf Belarus keine Auswirkung auf das Land selbst hat. „Die EU hat heute andere Fragen zu lösen, etwa wer in Westeuropa das Sagen haben wird – Berlin oder London. Alle anderen Fragen sind de facto gelöst", sagte er. Es wäre falsch, über die Neuausrichtung des belarussischen Marktes auf Russland und EAWU zu sprechen. „Die Beziehungen zwischen Eurasien und Westeuropa werden objektiv stark eingeschränkt“, so Chasin. Die Staaten der Eurasischen Union sollten heute eher mit der Türkei, Iran oder Japan Freundschaftsbeziehungen schließen.

„Mit anderen Worten spielen die Sanktionen keine prinzipielle Rolle, weil die Aufteilung der Welt in Währungszonen jede Zusammenarbeit zwischen Eurasien und Westeuropa drastisch reduzieren wird. Es macht keinen grundsätzlichen Unterschied, ob es sechs Monate früher oder später ist“, betonte Michail Chasin.

Es wäre eine logische Lösung, dass sich der russische Rubel als Zahlungsmittel in der eurasischen Zone etablieren wird. „Es ist theoretisch möglich, eine Eurasische Zentralbank und die eurasische Währung zu schaffen. Bei allen gegenwärtigen Trends ist das aber kaum möglich. Die mögliche Lösung wäre der Übergang auf die russische Währung“, schloss Chasin.

Das Forum in Minsk versammelte renommierte in- und ausländische Fachleute, Experten für Völkerrecht, Vertreter der UN-Gremien, der Justiz, Botschafter, Parlamentsabgeordnete und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Zwei Tage lang werden sie über die Initiativen zur Aufrechterhaltung globaler Stabilität und Grundrechte der Menschen diskutieren. Eines der zentralen Themen des Forums wird die Rechtswidrigkeit von Wirtschaftssanktionen sein.

Das Ergebnis der Konferenz wird eine Resolution sein, die an die EU, IAO und die UNO geschickt wird.

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