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Wirtschaft
15 Juni 2025, 17:50

Das 4. Eurasische Wirtschaftsforums in Minsk. Was steht auf der Tagesordnung? 

Vom 26. bis 27. Juni findet im Minsker Internationalen Ausstellungszentrum das 4. Eurasische Wirtschaftsforum statt. Die Organisatoren haben für die Teilnehmer ein reichhaltiges und vielseitiges Programm vorbereitet, das Aspekte in den Bereichen Arbeit, technische Regulierung, Zusammenarbeit im Zollwesen, Entwicklung der Beziehungen in den Bereichen Energie, Wirtschaft und Landwirtschaft behandelt. 

Herausforderungen und Perspektiven des einheitlichen Arbeitsmarktes der EAWU

Am ersten Tag des Forums zum einheitlichen Arbeitsmarkt der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) werden die Teilnehmer die  Herausforderungen und Perspektiven der Entwicklung diskutieren. Die Umsetzung der Strategie 2025 zur Gewährleistung der Arbeitskräfte-Mobilität und Zusammenarbeit in der Ausbildung soll zur Schaffung eines einheitlichen Arbeitsmarktes beitragen. Experten betonen die Bedeutung qualifizierter Arbeitskräfte für die Wirtschaftsentwicklung der EAWU-Mitglieder und erwarten eine gesteigerte Produktivität durch Angleichung der Qualifikationen. Die Anerkennung beruflicher Qualifikationen bei Arbeitsvermittlung zwischen den EAWU-Staaten wird als vielversprechend betrachtet. Die Sitzung des Eurasischen Wirtschaftsforums wird Themen wie Arbeitsmigration in der Union und die Zukunft des einheitlichen Arbeitsmarktes der EAWU behandeln, wobei Vertreter von Regierungsbehörden, UN-Agenturen, Wirtschaft und NGOs sprechen werden. 

Allgemeiner Entwicklungsvektor für Standardisierung und Akkreditierung

Am selben Tag finden zwei wichtige Sitzungen im Bereich der technischen Regulierung statt: Der Rat der Leiter der staatlichen (nationalen) Normungsbehörden der Mitgliedstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion diskutiert über die systemische Entwicklung des Normungsbereichs und den Arbeitsplan bis 2027. Dieser Rat wurde als Hilfsorgan der EAWU gegründet, um die Normung in der Union voranzutreiben. Belarus hat aktuell den Vorsitz im Rat inne. Auf der zweiten Sitzung des Rates der Leiter der Akkreditierungsstellen der Mitgliedstaaten der EAWU wird die Durchführung von gegenseitigen Vergleichsbewertungen und die Anwendung der Ergebnisse zur Bestätigung der Konformität mit den technischen Vorschriften der Union erörtert. Auch dieser Rat wurde als Hilfsorgan zur Entwicklung der Akkreditierung in der Union eingerichtet, wobei Belarus auch hier den Vorsitz innehat. 

Der gemeinsame Strommarkt in der EAWU

Am 26. Juni findet eine Sitzung zum Thema „Der gemeinsame Strommarkt der EAWU - ein Blick in die Zukunft” statt, bei der die Transformation der Energiesektoren der EAWU-Länder im Zusammenhang mit den Regeln für den gemeinsamen Strommarkt und den Vorbereitungsmaßnahmen diskutiert wird. Experten sollen die Entwicklung der Strommärkte der EAWU-Länder analysieren, insbesondere im Hinblick auf Risiken beim Bau neuer Kraftwerke, die Großhandelsmärkte für Strom, den Wettbewerb zwischen erneuerbaren Energien und traditioneller Stromerzeugung, sowie den Handel mit grünen Zertifikaten zur Förderung des gemeinsamen Strommarktes. Die Diskussion umfasst auch die Perspektiven des Wirtschaftssektors und die Transformation der Energiesektoren im Rahmen des gemeinsamen Strommarktes. Die Entscheidung der fünf eurasischen Länder, einen gemeinsamen Strommarkt zu errichten, wird angesichts steigender Energiepreise als sinnvoll betrachtet, um ausgewogene Preise zu gewährleisten und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Es wird betont, dass bedeutende Fortschritte bei der Schaffung der Rechtsgrundlage erzielt wurden, wie die Verabschiedung von Handelsregeln und Kapazitätsverteilungsvorschriften für grenzüberschreitende Stromleitungen. Ein Vertrag wird erarbeitet, um den Beitritt zum gemeinsamen Energiemarkt zu regeln. Infrastrukturorganisationen spielen eine Schlüsselrolle, um die Vorbereitungen für einen reibungslosen Betrieb des Marktes sicherzustellen und den grenzüberschreitenden Stromhandel zu fördern. Die Veranstaltung wird von hochrangigen Vertretern der Energiebehörden, Fach- und Börsenorganisationen der eurasischen Länder geleitet, und über 50 Organisationen der Elektrizitätswirtschaft werden vertreten sein. Die Schaffung eines gemeinsamen Strommarktes innerhalb der EAWU zielt darauf ab, einen ausgeglichenen und effizienten Energiehandel zwischen den Mitgliedstaaten zu gewährleisten, um die Versorgungssicherheit zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. 

Digitale Transformation des Zollwesens

Die Eurasische Wirtschaftskommission und die Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion sollen eng zusammenarbeiten, um die Zollverwaltung zu verbessern, innovative Technologien einzuführen und Grenzübergänge zu  modernisieren, um das Transitpotenzial zu maximieren. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Zollverfahren beschleunigen, sondern auch die Außenhandelsbeziehungen stärken und Investoren anziehen. Diese Themen werden auf dem 4. Eurasischen Wirtschaftsforum diskutiert. Auf der Veranstaltung sind drei Hauptveranstaltungen geplant, die sich mit Zollfragen befassen, darunter Diskussionen über Neuerungen in der Zollregulierung, die digitale Transformation der Zollbehörden und die Entwicklung von Grenzübergängen zur Förderung des Transitpotenzials. Der Moderator der Veranstaltungen ist Ruslan Dawydow, ein Mitglied der Eurasischen Wirtschaftskommission, und die Teilnehmer umfassen Vertreter staatlicher Behörden, Unternehmen, internationale Organisationen sowie Experten und Spezialisten im Bereich der digitalen Wirtschaft und Informationstechnologie. 

Ökoökonomie. Die Gewinner des Wettbewerbs „Grünes Eurasien“ werden ausgezeichnet

Am 26. Juni findet in Minsk die Preisverleihung für die Gewinner und Finalisten des internationalen Wettbewerbs „Grünes Eurasien“ statt, bei dem Bewerbungen aus 16 Ländern eingereicht wurden. Die Experten bewerteten Lösungen für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel in verschiedenen Kategorien, darunter staatliche Praktiken und Bildungsprojekte. Das Wettbewerbspräsidium lobte die Bewerbungen für ihre fortschrittlichen Technologien und Praktiken. Die Gewinner und Finalisten werden ihre Projekte zu Klimatechnologien, nachhaltiger Entwicklung und digitalen Lösungen vorstellen, die zur ökologischen Transformation der Wirtschaft beitragen. Sie werden auch Fragen von Experten beantworten. 

Wirtschaftsdialog zwischen der EAWU und den VAE

Am Rande des 4. Eurasischen Wirtschaftsforums unterzeichneten die Eurasischen Wirtschaftsunion und die Vereinigten Arabischen Emirate ein Abkommen über wirtschaftliche Partnerschaft, was mehr als 90 % des Handelsumsatzes und über 85 % der Warenpalette betrifft. Die Veranstaltung bringt Vertreter staatlicher Behörden, Wirtschaftskreise und Experten der eurasischen Länder und der VAE zusammen, um die Zusammenarbeit zu vertiefen, nichttarifäre Handelshemmnisse zu beseitigen und Möglichkeiten für Lieferketten, digitale Infrastruktur sowie die Einbindung kleiner und mittlerer Unternehmen zu diskutieren. Des Weiteren findet eine Sitzung des Beirats für die Zusammenarbeit zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und dem Wirtschaftsrat der EAWU statt, um Themen wie Industriepolitik, Zugang zu Ausschreibungen und den Schutz der Rechte von Unternehmern zu behandeln. 

„Eurasischer Agroexpress“: beschleunigte Lieferung von Agrarprodukten

Geplant ist eine thematische Sitzung zum Projekt "Eurasischer Agroexpress", welches den Transport von Agrarprodukten per Bahn und multimodal innerhalb der EAWU sowie in Drittländer beschleunigt. Teilnehmer werden über Warenbasis, Handels- und Logistikeffizienz, geografische Reichweite von Agrarlieferungen und Infrastruktur diskutieren. Die Podiumsdiskussion "Eurasischer Agroexpress – neue Horizonte und Möglichkeiten" wird Vertreter von Behörden und Unternehmen aus EAWU-Ländern und Partnern wie Iran, Mongolei, China, VAE und Indien zusammenbringen. Das Hauptthema des Forums "Strategie der eurasischen Wirtschaftsintegration" umfasst Bereiche wie Finanzen, Industrie, Agrarwirtschaft, Energie, Regulierung, Entwicklung des Binnenmarktes, Handel, Verkehr, Zoll und Statistik. Das Forum bietet Plenarsitzungen, Rundtischgespräche und Geschäftsdialoge und wird ein bedeutendes Ereignis der internationalen Zusammenarbeit im eurasischen Raum sein, mit Delegierten aus EAWU-Ländern und Beobachterstaaten wie Iran, Kuba und Usbekistan sowie offiziellen Delegationen aus den VAE und der Mongolei. 
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