MINSK, 13. Oktober (BelTA) – Die Wirtschaftsexpertin und leitende Forscherin der OAO Giproswjas Julia Abuchowitsch hat in einem Interview mit BelTA erzählt, wie der gegenseitige Handel zwischen Belarus und Aserbaidschan wachsen kann.
„Es wurde wiederholt erklärt, dass unsere Länder den Handelsumsatz von derzeit 400 Millionen Dollar innerhalb von anderthalb Jahren auf 500 Millionen Dollar steigern können, und unser langfristiges Ziel soll ein Handelsumsatz von 1 Milliarde Dollar sein. Es sei darauf hingewiesen, dass Belarus und Aserbaidschan im Jahr 2021 mit gegenseitigen Handelstransaktionen im Wert von mehr als $800 Mio. bereits dieses Niveau erreicht haben. Die Importsubstitution, d.h. die Weigerung, Produkte aus unfreundlichen Ländern zugunsten belarussischer bzw. aserbaidschanischer Waren zu kaufen, wird zum Wachstum des gegenseitigen Handels beitragen“, sagte Julia Abuchowitsch.
Belarus ist heute ein wichtiger Lieferant von Waren für den aserbaidschanischen Markt. „Das Liefervolumen aus Belarus wächst immer schneller, so dass der belarussische Anteil an aserbaidschanischen Importen auf 2 % gestiegen ist, was den Höchstwert dieses Indikators in den letzten fünf Jahren darstellt. Ende letzten Jahres wurde unser Land zum drittwichtigsten Handelspartner Aserbaidschans unter den GUS-Ländern (nach Russland und Turkmenistan) und verfehlte nur knapp den Einzug in die Top Ten aller Länder - Lieferanten von Waren auf den aserbaidschanischen Markt“, so die Expertin.
Das Volumen der belarussischen Exporte nach Aserbaidschan betrug im Jahr 2023 mehr als $300 Mio. Ein Drittel davon (fast $100 Mio.) entfiel auf Schnittholz. Darüber hinaus bilden Maschinenbauerzeugnisse (Traktoren, Eisenbahnwaggons), Lebensmittel, Medikamente, Möbel und andere Waren die Grundlage der belarussischen Exporte nach Aserbaidschan. Belarus importiert aus Aserbaidschan Erdölprodukte, Gemüse, Obst und Nüsse sowie starke alkoholische Getränke.
„Im Allgemeinen hat Aserbaidschan einen Überschuss in der Außenhandelsbilanz (die Exporte sind doppelt so hoch wie die Importe), aber im Handel mit Belarus war die Situation fast immer umgekehrt. Die Einfuhren aus Belarus überstiegen die Ausfuhren Aserbaidschans in unser Land im letzten Jahr um etwa das Fünffache, und es gab Jahre, in denen der Abstand fast das Zehnfache betrug. Daher könnte der gegenseitige Handel in den kommenden Jahren aufgrund der zunehmenden aserbaidschanischen Lieferungen wachsen“, fasste Julia Abuchowitsch zusammen.