MINSK, 16. November (BelTA) - Belarus hat nun bereits seit zwei Jahren einen Getreideüberschuss. Diese Information gab Vizepremierminister Juri Schulejko im Fernsehsender Belarus 1 bekannt.
„Objektiv betrachtet hatten wir in diesem Jahr nicht nur einen heißen, sondern auch einen regnerischen Sommer sowie Spätfröste. Es war ein ertragreiches Jahr. Ich schätze, dass wir etwa 10 Millionen Tonnen Getreide und 1 Million Tonnen Raps ernten werden. Seit zwei Jahren verzeichnen wir bereits einen Getreideüberschuss. Früher mussten wir unsere Ernte in Russland einkaufen, doch heute bieten viele Betriebe in unserem Land ihre Produkte selbst an“, erklärte Juri Schulejko.
Laut seinen Angaben haben die Flächen für den Gemüseanbau in diesem Jahr zugenommen. „Die Ergebnisse sind eindeutig. Im Land gibt es reichlich Kartoffeln, und es wurden 85.000 Tonnen mehr Gemüse geerntet. Eine klare Entscheidung wurde getroffen, und das Staatsoberhaupt hat uns dabei unterstützt. Wir haben Stabilisierungsfonds für die staatliche Beschaffung eingerichtet und die Verantwortlichkeiten aller Beteiligten festgelegt: Wer lagert die Produkte heute, wer bringt sie in die Regale, und welche Preise gelten außerhalb der Saison?“, ergänzte der stellvertretende Premierminister.
Seinen Angaben zufolge wurden außerdem 14.000 Tonnen Gurken produziert, was 172 % des Bedarfs der Belarussen entspricht. Die Strategie zur Steigerung der Tomatenproduktion wird fortgesetzt. Ziel ist es, die Produktion von 6.500 auf 20.000 Tonnen zu erhöhen. Diese Ergebnisse werden voraussichtlich Ende 2027 oder Anfang 2028 erzielt.
Juri Schulejko merkte an, dass auch daran gearbeitet werde, den technologischen Verfall in der Tierhaltung aufzuhalten. Dies sei jedoch kein Prozess, der über Nacht geschehe, da der Zustand der Tiere, die Futtermittelbeschaffung und das gesamte Veterinärsystem von entscheidender Bedeutung seien.
„Das Land verfügt über ausreichend Getreide, und es ist möglich, die Tierfutterrationen so anzupassen, dass eine angemessene Gewichtszunahme, die benötigte Milchmenge und die Tiergesundheit gewährleistet sind. Bis 2030 müssen wir etwa 350 Milchviehbetriebe errichten, woran wir bereits heute arbeiten“, so der stellvertretende Premierminister abschließend.
