MINSK, 3. Mai (BelTA) – Belarus und Russland haben einen Aktionsplan in der Mikroelektronik vereinbart. Das sagte Premierminister Roman Golowtschenko in einer Abendsendung bei „Belarus 1“.
Roman Golowtschenko kommentierte das jüngste Treffen der Präsidenten von Belarus und Russland.
„Wenn wir über die Kooperation im Maschinenbau, in der Chemie und Petrochemie sprechen, so stellen wir ein hohes Niveau der Zusammenarbeit fest. Wir haben uns jene Industriesegmente angeschaut, die aufgrund des Sanktionsdrucks in den beiden Staaten mehr Gewicht bekommen. Darunter ist auch die Mikroelektronik und die gesamte elektronische Komponentenbasis“, so Golowtschenko.
Seiner Meinung nach sollten die beiden Staaten ihre Bemühungen synchronisieren und belarussische Mikroelektronikunternehmen an den Entwicklungsprogrammen der Mikroelektronikindustrie in Russland teilhaben zu lassen. „Unser Potenzial wird nicht nur bewahrt, sondern entwickelt und vervielfacht“, fügte er hinzu.
Wichtige Elemente dieser Kooperation sind der Markt, die Produktpalette und die möglichen Liefervolumen. Die Produktion sollte allen technischen Anforderungen der Verbraucher entsprechen. Roman Golowtschenko stellte klar, dass es sich um eine Zusammenarbeit nicht nur im Bereich der militärischen Elektronik handelt, sondern auch im zivilen Bereich, wo das Volumen noch größer ist. „Es gibt einen Aktionsplan, eine Art Fahrplan. Und daran werden wir festhalten“, sagte er.
Über das Treffen des Eurasischen Zwischenstaatlichen Rates, das am 29. und 30. April in Kasan stattfand, sagte Roman Golowtschenko, dass die Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion vereinbart haben, die Zusammenarbeit im Raumfahrtsektor zu erweitern. „Wir haben dem Kooperationsprogramm im Bereich der Raumfahrt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Wir müssen auf dieser Schiene schneller vorankommen. Wir müssen eine Konstellation von Satelliten schaffen, um Informationen im Interesse aller Mitglieder der Union schneller zur Verfügung zu stellen. Nicht nur Belarus, Russland und Kasachstan müssen davon Nutzen haben, sondern auch andere Partnerstaaten“, sagte der Premierminister.
„Ich habe meine Kollegen persönlich dazu aufgerufen, die Finanzierung für diese Projekte schneller sicherzustellen. Es ist nicht mehr viel Zeit übrig. Bis 2025 soll das Ergebnis gemäß dem Programm feststehen“, fügte er hinzu.
Belarus war besonders an der Frage der Regulierung des elektronischen Handels interessiert. „Wir haben die niedrigsten Grenzwerte für die zollfreie Einfuhr von Waren im internationalen Postverkehr. Bisher gibt es noch keine Parität, aber wir haben darauf bestanden, dass die Länder bis zum Ende dieses Jahres eine gemeinsame Grenze für zollfreie Importe erreichen“, sagte der Premierminister. Er stellte fest, dass von diesen Verwerfungen in erster Linie der Haushalt leidet, dass es „graue“ Überströmungen gibt. Einen großen Schaden trägt Belarus, denn es hat die niedrigste Schwelle. Roman Golowtschenko bestätigte, dass sich alle Kollegen einig waren, diesen Weg zu gehen und Schritt für Schritt die Situation zu korrigieren.
Bei den Gesprächen mit dem russischen Premierminister Michail Mischustin hat Belarus 26 Entwürfe für Integrationsprogramme der Union genehmigt und der russischen Seite vorgelegt. Zwei Entwürfe sind noch in Arbeit. Golowtschenko wies darauf hin, dass die Programme zuvor auf der Ebene der Abteilungsleiter abgestimmt wurden. „Sie implizieren in der Tat eine gemeinsame Politik in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft (Industrie, Landwirtschaft). Es sollen Streitigkeiten darüber vermieden werden, welche Bereiche der Produktion und des Imports von landwirtschaftlichen Produkten entwickelt werden sollten. Das sind spezifische Programme, um gemeinsame Bedingungen nicht nur im Bereich der Wirtschaft, sondern auch für die Planung zukünftiger Aktivitäten zu erreichen“, erklärte der Premierminister.
Die letzten beiden Programme sind wirtschaftlich schwer zu vereinbaren, weil sie ein Menge von Berechnungen und Kalkulationen erfordern, fügte Roman Golowtschenko hinzu. „Wir diskutieren darüber, wie wir das gesamte Programmpaket im Unionsstaat schneller auf den Weg bringen und wie das wirtschaftliche Potential in vollem Maße zur Geltung kommen kann“, sagte er. Zu den Bedingungen sagte der Premierminister, dass die entsprechenden Entscheidungen nicht aufgeschoben würden, aber es gebe keine strikten Fristen. „Die Situation drängt uns nicht dazu, dringend etwas zu tun. Wir diskutieren und bringen unsere Positionen näher. In den letzten sechs Monaten haben wir unsere Positionen viel stärker aufeinander abgestimmt als in den vergangenen Jahren. Wir bewegen uns mit einem konstruktiven, ruhigen Tempo vorwärts“, sagte er.
„Die Aufgabe ist es, gleiche Bedingungen für Wirtschaftssubjekte zu schaffen, es gibt hier keine Verschwörung“, fügte Roman Golowtschenko hinzu. Das sei das gemeinsame Ziel der belarussischen und russischen Behörden. „Nur wenn wir gleiche Bedingungen haben, können wir nicht nur gleichberechtigt miteinander im Wettbewerb stehen, sondern uns auch gegenseitig ergänzen, neue Produkte und neue Technologien schaffen“, resümierte er.