
MINSK, 16. Oktober (BelTA) – Um die wichtigsten wirtschaftlichen Ziele für 2026 zu erreichen, muss man sich mächtig ins Zeug legen. Diese Meinung äußerte der Vorstandsvorsitzende der Nationalbank, Roman Golowtschenko, gegenüber Journalisten nach einer Sitzung mit dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zu den Entwürfen der Prognosedokumente für 2026.
Nach Ansicht von Roman Golowtschenko mögen die wichtigsten Indikatoren für die sozioökonomische Entwicklung, die in dem entsprechenden Entwurf des Dekrets des Staatsoberhauptes enthalten sind und auf der Veranstaltung diskutiert wurden, auf den ersten Blick nicht anspruchsvoll genug erscheinen, da sie rechnerisch unter denen der Vorjahre liegen. „Aber dafür gibt es Gründe. Dazu gehören die schwierige internationale Lage, Handelskriege und eine recht deutliche Abkühlung der russischen Wirtschaft, unseres wichtigsten Handelspartners. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Aufgaben recht anspruchsvoll“, meint Roman Golowtschenko.
„Die Aufgaben sind so, dass man sich ernsthaft anstrengen muss, um sie zu erfüllen, auch wenn sie vielleicht nicht so groß erscheinen. Aber im Grunde genommen sind sie nicht geringer als die Wachstumsraten der am weitesten entwickelten Länder“, sagte der Leiter der Nationalbank.
Gleichzeitig darf man bei der Festlegung der Ziele für die Zukunft keinesfalls die Messlatte niedriger legen und sich dabei auf die schwierige Lage oder beispielsweise den Rückgang des russischen Marktes berufen, ist Roman Golowtschenko überzeugt. „Man darf auch auf dem russischen Markt nicht aufgeben, sondern muss sehr intensiv arbeiten (in den russischen Regionen gibt es noch viel Potenzial, daher muss man einfach aktiver und dynamischer mit ihnen arbeiten). Und der Rest der Welt ist groß. Wir haben gute Beispiele dafür, wie wir in nur wenigen Jahren Regionen erschließen, zu denen wir zuvor nur fragmentarische Kontakte hatten“, betonte der Chef der Nationalbank.
Ihm zufolge war die Nationalbank intensiv an der Ausarbeitung aller Prognosedokumente für die Zukunft (nicht nur im Bereich der Geld- und Kreditpolitik), der Festlegung der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren und des Haushalts sowie der Steuerpolitik beteiligt. „Es gibt keine grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten. Wir unterstützen die Ziele, die im Entwurf des Dekrets des Staatsoberhauptes formuliert sind", bemerkte Roman Golowtschenko.

Wie berichtet, betonte der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einer Sitzung am 16. Oktober, dass die Prognosen für 2026 ein realistisches, aber anspruchsvolles Szenario enthalten sollten. Die Regierung schlägt vor, das Wirtschaftswachstum für das nächste Jahr auf 102,8 % festzulegen, die Inflation wird auf bis zu 7 % prognostiziert.