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Wirtschaft
06 Juli 2021, 16:50

Premierminister: „Keine Wirkung von Sanktionen“ ist unsere wichtigste Gegensanktion

MINSK, 6. Juli (BelTA) – Premierminister Roman Golowtschenko hat heute im Anschluss an die Besprechung mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko zu Antisanktionsmaßnahmen vor Journalisten gesagt, dass Belarus seine wichtigste Gegensanktion darin sieht, dass die EU-Sanktionen in unserem Land keine Wirkung entfalten.

„Wir arbeiten heute sehr aktiv daran, dass die westlichen Sanktionen den belarussischen Betrieben und ganzen Industrien keinen Schaden zufügen. Keine Wirkung von Sanktionen ist unsere wichtigste Gegensanktion“, sagte der belarussische Regierungschef.

Belarus sehe sich zum ersten Mal mit sektoralen Wirtschaftssanktionen konfrontiert, so Golowtschenko. Diese Sanktionen seien gesetzwidrig und würden gegen das Völkerrecht verstoßen. „Wir haben jede Branche, die mit Sanktionen belegt wurde, gründlich analysiert, mögliche Risiken und Verluste eingeschätzt und uns auf eine weitere Strategie zur Abfederung der Folgen und Minimierung von Schaden geeinigt“, sagte er.

Nach seinen Angaben schätzt die Regierung die möglichen Verluste adäquat ein. „Nach internationalen Einschätzungen schaffen selbst die konsolidierten Wirtschafts- und Handelssanktionen gegen Belarus keine Bedingungen für eine bedeutende Störung der Wirtschaftsprozesse. Wir wissen, wie wir die negative Folgen abzufedern haben. Ich bin überzeugt, dass das belarussische Volk die negativen Wirkungen nicht zu spüren bekommt, obwohl die Sanktionen gegen das Volk gerichtet sind.“

Im erfolgreichen Wirtschaftsmodell Belarus sieht der Premierminister Golowtschenko einen der Gründe für den Sanktionsdruck. „Viele Alarmisten haben uns den wirtschaftlichen Rückgang und den Kollaps orakelt, trotz ihrer Alarmrufe sind belarussische Exporte in den ersten 5 Monaten 2021 um 30 Prozent auf $4 Milliarden gestiegen. Die Zahlungsbilanz hat die besten Werte seit den letzten 10 Jahren erreicht“, teilte der Regierungschef mit.

Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass der gesunde Menschenverstand im Westen eines Tages die Oberhand gewinnt und der Druck aufhört. „Wir sind nach wie vor bereit für einen Dialog. Wir sind bereit, uns an den Verhandlungstisch zu setzen und alle Fragen im Interesse des belarussischen Volkes zu lösen. Aber wir lassen keinen Diktat zu“, sagte Golowtschenko.

Die Regierung hat Strategien und Taktiken für das weitere Vorgehen gegen die Sanktionen vorgeschlagen. Der Staatschef hat sie unterstützt. „Wir haben einerseits keine Panik. Andererseits nehmen wir die Lage nicht leichtfertig wahr. Wir verstehen das Ernst der Sache. Zum ersten Mal in Europa werden gegen ein europäisches Land sektorale Sanktionen eingeführt. Wir haben aber genügend Widerstandsfähigkeit, genügend Kraft und Willen“, erklärte Premierminister.

Belarus wird jedes Mal darauf schauen, dass die Gegenmaßnahmen angemessen sind und die wirtschaftliche Lage nicht noch weiter erschweren.

„Wir sind keine Anhänger von Handelskriegen. Wir können politische und diplomatische Schritte unternehmen. Das Außenministerium hat in der vorigen Woche und Ende Juni ziemlich harte Maßnahmen ergriffen. Wird der Druck weiter anhalten, werden wir zusätzliche Schritte unternehmen“, betonte der Premierminister.

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