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MINSK, 6. Oktober (BelTA) – Belarus plant für die nächsten fünf Jahre ein Wirtschaftswachstum, das nicht unter dem weltweiten Durchschnitt liegt, sowie eine beschleunigte Investitionsentwicklung. Dies teilte der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands der Nationalbank, Andrej Kartun, Journalisten mit.
Der Präsident von Belarus, Alexander Lukaschenko, unterzeichnete einen Erlass zur Einrichtung einer Arbeitsgruppe zur Überarbeitung des Entwurfs des Programms zur sozioökonomischen Entwicklung des Landes für 2026-2030. Dieser Gruppe gehören Delegierte der Allbelarussischen Volksversammlung, amtierende und ehemalige Leiter von staatlichen Behörden, Organisationen der Realwirtschaft, wissenschaftlichen und öffentlichen Organisationen an. Zum Leiter wurde Roman Golowtschenko ernannt. Die erste Sitzung der Arbeitsgruppe fand heute in der Nationalbank statt.
„Die Regierung hat schon viel Arbeit geleistet, und die Ansätze für die Gestaltung des Fünfjahresprogramms wurden im Großen und Ganzen auch vom Präsidenten genehmigt. Wir werden uns das Programm noch einmal ansehen, um zu prüfen, was verbessert werden kann und auf welche Indikatoren wir uns konzentrieren sollten. Das Wichtigste ist, dass das Dokument leicht lesbar und für möglichst viele Bürger verständlich ist und gleichzeitig möglichst konkrete Aufgaben für die staatlichen Organe und die Regierung festlegt, mit denen sie sich in den nächsten fünf Jahren befassen werden“, sagte Andrej Kartun.
Seinen Worten zufolge gibt es bestimmte Fragen zu den ausgewählten Prioritäten. „Wir werden mit Experten prüfen, was hier zu tun ist. Das Wichtigste ist der Inhalt. Vielleicht sollte man sich nicht verzetteln und nicht 20 bis 30 Aufgaben in jedem Block in das Dokument aufnehmen, sondern besser zwei bis drei konkrete Aufgaben, die aussagekräftig und für alle verständlich sind. Aber wenn wir zum Beispiel über die Digitalisierung sprechen, welche Aufgabe sollen wir uns dann stellen, damit allen klar ist, welches Niveau der digitalen Wirtschaft wir erreichen wollen? Wir werden darüber diskutieren. Oder zum Beispiel die demografischen Trends – wie können wir sie umkehren, welchen Weg sollen wir einschlagen? Vielleicht müssen wir uns hier ein sehr ehrgeiziges Ziel in Bezug auf Maßnahmen zur Unterstützung von Familien oder in anderen Bereichen setzen. Auch in der technologischen Entwicklung kann man nicht über alles auf einmal sprechen, damit das Ziel nicht zu diffus wird. Es muss konkrete Aufgaben geben. Im Grunde genommen müssen neue Schlüsselbranchen entstehen, die in fünf Jahren die Wirtschaft des Landes vorantreiben werden“, betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Nationalbank.

Seinen Worten zufolge ist das Hauptziel des Fünfjahresprogramms ein Wirtschaftswachstum, das nicht unter dem weltweiten Durchschnitt liegt. „Dieses Ziel bleibt grundsätzlich bestehen. Das Wichtigste ist jedoch eine beschleunigte Investitionsentwicklung, damit die Investitionen das Wirtschaftswachstum übertreffen, was die Grundlage für ein stabiles Wachstum in der Zukunft schafft. Gemäß der nationalen Strategie für nachhaltige Entwicklung von Belarus für den Zeitraum bis 2040 haben wir uns zum Ziel gesetzt, unter den 50 Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-BIP nach Kaufkraftparität zu sein. Wir haben alle Chancen, dies zu erreichen, daher müssen wir auch prüfen, was wir in den nächsten fünf Jahren tun werden, um diesen Prozess erheblich zu beschleunigen“, betonte Andrej Kartun.
Als eine der Aufgaben des Fünfjahresprogramms nannte er die Definition der Herausforderungen, vor denen die Wirtschaft steht. „Dazu gehören die geopolitische Lage, gewisse Turbulenzen auf den wichtigsten Absatzmärkten und so weiter. Unsere Aufgabe ist es einerseits, uns ehrgeizige Entwicklungsziele zu setzen, und andererseits festzulegen, wie sich die Wirtschaft an bestimmte Schocks anpassen und sich darauf vorbereiten kann. Wir leugnen nicht, dass es Risiken für die Wirtschaft gibt, aber unsere Aufgabe ist es, ein Fundament zu legen und einen Maßnahmenplan für verschiedene Fälle zu erstellen“, resümierte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Nationalbank.