MINSK, 15. Dezember (BelTA) – Es ist gelungen, eine erfolgreiche Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zwischen Belarus und dem Vatikan aufzubauen, aber es gibt noch viel zu tun. Das bekundete der Außenminister Sergej Alejnik in seiner Anrede anlässlich der Präsentation der ersten Übersetzung des Kirchenrechtskodexes aus dem Lateinischen ins Belarussische. Der Text der Ansprache wurde bei einer Zeremonie in der Nationalbibliothek vom stellvertretenden Außenminister Juri Ambrasewitsch vorgelesen.
Der Außenminister wies darauf hin, das es wichtig sei, die Präsentation des Kodexes in diesem Jahr und an diesem Ort abzuhalten: Man feiert den Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Belarus und dem Heiligen Stuhl, 100 Jahre seit der Gründung der belarussischen Nationalbibliothek, 500 Jahre seit dem Druck des ersten Gebetsbuchs für Laienbrüder und Schwester in belarussischer Sprache, Kleinen Adventsbuchs von Franziskus Skaryna, und 1030 Jahre seit der Gründung der ersten christlichen Eparchie auf belarussischem Boden. Vor 500 Jahren hat der aus Belarus stammende Nikolaj Gusowski für den Papst Leo X. ein Versepos in lateinischer Sprache mit dem Titel „ Ein Lied über Wisent" verfasst. "Sie und ich sind heute bei der Präsentation der Übersetzung des Kirchenrechtskodexes aus dem Lateinischen ins Belarussische anwesend. Ich möchte betonen, dass das ein bedeutendes Ereignis sowohl für die belarussisch-vatikanischen Beziehungen als auch für die römisch-katholische Kirche in Belarus und für unser Land im Allgemeinen ist", heißt es in der Anrede des Außenministers.
"Die Beziehungen zwischen Minsk und dem Vatikan beruhen auf den starken Traditionen, dem Respekt, Vertrauen, Verständnis und auf der Offenheit. Es ist uns gelungen, eine erfolgreiche Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen aufzubauen. Damit meine ich in erster Linie die Bemühungen zur Stärkung der vertrauensbildenden und sicherheitsgerichteten Maßnahmen in der Region und in der Welt. Unsere führenden Politiker haben wiederholt ihre konsequente Haltung in dieser Frage zum Ausdruck gebracht", betonte Sergej Alejnik in seiner Ansprache. „Minsk und die Apostolische Hauptstadt haben bereits viel in diesem Bereich getan. Leider zeigt die Realität, dass wir noch viel zu tun haben, um das Ergebnis, das wir alle brauchen, zu erzielen."
Als traditionelle gemeinsame Initiativen nannte das Außenministerium die Bekämpfung des Menschenhandels, der Gewalt gegen Kinder, den Schutz der natürlichen Familie und der traditionellen Familienwerte sowie die Zusammenarbeit im humanitären Bereich. "Unsere langjährigen gemeinsamen Aktivitäten in all diesen Bereichen haben zu spürbaren positiven Ergebnissen geführt. Unsere Positionen stimmen auch in der Notwendigkeit überein, umfassende Bildungsmöglichkeiten zu schaffen, auch im geistigen Bereich", so der Außenminister in seiner Ansprache.
Von besonderer Bedeutung sei der zwischenreligiöse Dialog bei der Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl und der römisch-katholischen Kirche. Seinerseits ist Belarus bereit, diese fruchtbare Zusammenarbeit im Geiste der Achtung und des gegenseitigen Verständnisses auszubauen.