
MINSK, 6. Mai (BelTA) - Ein direkter Dialog zwischen den Konfliktparteien in der Ukraine ist unerlässlich. Das erklärte der Erste Stellvertretende Außenminister von Belarus Sergej Lukaschewitsch in einem Interview mit der brasilianischen Zeitung O Mundo Diplomático.
Dem Diplomaten zufolge sei es bei der Bewertung von Aussichten auf eine Lösung der Ukraine-Krise wichtig, nicht nur die diplomatischen Bemühungen zu berücksichtigen, sondern auch die Ursachen des Konflikts, ohne deren Beseitigung ein dauerhafter Frieden unmöglich sei. „In jedem Fall ist ein direkter Dialog zwischen den Parteien unerlässlich“, ist Sergej Lukaschewitsch überzeugt.
„Der Konflikt zwischen unseren eng befreundeten Völkern ist eine große Tragödie. Von Anfang an haben wir friedensstiftende Schritte unternommen und versucht, eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Im Jahr 2022 bot Belarus eine Plattform für direkte russisch-ukrainische Verhandlungen. Es fanden drei Gesprächsrunden statt, bei denen zwar kein unmittelbarer Durchbruch erzielt werden konnte, aber dringende Fragen wie die Organisation humanitärer Korridore für die Evakuierung der Zivilbevölkerung und die Lieferung von Hilfsgütern in Gebiete, die gefährlich nahe an der Kontaktlinie liegen, gelöst werden konnten", erinnerte der Erste Stellvertretende Minister.
Sergej Lukaschewitsch weist darauf hin, dass Belarus über positive Erfahrungen mit der Bereitstellung einer Verhandlungsplattform innerhalb der trilateralen Kontaktgruppe zur Regelung der Situation in der Ostukraine verfügt. Belarus stellt nun beiden Seiten sein Territorium für den Austausch von Toten und Kriegsgefangenen zur Verfügung.
„Belarus ist bereit, weiterhin alles in seiner Macht Stehende zu tun, um substanzielle Verhandlungen über eine friedliche Lösung in der Ukraine fortzusetzen, und ist daran interessiert, sich direkt daran zu beteiligen. Die Stimme von Belarus muss unbedingt am Verhandlungstisch gehört werden, und die endgültigen Vereinbarungen müssen auch die Interessen der belarussischen Seite berücksichtigen“, betonte der Diplomat.