MINSK, 6. Juni (BelTA) – Unser Land hat alle Entwicklungsetappen in den Beziehungen mit SOZ konsequent und verantwortungsbewusst durchlaufen und ist nach seinem vollwertigen Beitritt zur Shanghaier Familie bereit, sich in allen Dimensionen der SOZ aktiv zu engagieren. Dabei will das Land sein industrielles, wissenschaftliches Potential, seine Transit- und Transportmöglichkeiten sowie die gesammelten Erfahrungen in der Friedenssicherung und seine Integrationskompetenzen anbieten. Das erklärte Witali Stachowski, stellvertretender Direktor des Belarussischen Instituts für Strategische Studien (BISI), gegenüber BelTA. Die BISI-Delegation nimmt am 19. SOZ-Forum in Taschkent teil.
Das diesjährige Treffen steht unter dem Motto: „Die Rolle der SOZ unter neuen Bedingungen: gemeinsame Anstrengungen im Interesse der Sicherheit, Stabilität und des Wohlstands“.
Bei der Eröffnung des Forums hob der Generalsekretär der SOZ, Zhang Ming, die Errungenschaften hervor. Wie der SOZ-Chef feststellte, „hat sich die Organisation in den über 20 Jahren ihrer Entwicklung von einem regionalen Mechanismus für Staatschef-Gespräche zur größten umfassenden internationalen Organisation entwickelt“. Die Zahl der Mitglieder der großen SOZ-Familie wachse, fügte er hinzu.
„Es wird erwartet, dass auf dem bevorstehenden SOZ-Gipfel in Astana im nächsten Monat über den Beitritt von Belarus zur SOZ entschieden wird, so dass die Zahl der Mitgliedsstaaten eine historische zweistellige Zahl erreichen wird“, sagte Zhang Ming.
In diesem Zusammenhang bemerkte Stachowski, die Teilnahme an diesem Treffen sei von Bedeutung, da die Republik Belarus auf dem Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter im Juli in Astana voraussichtlich den Status eines offiziellen Mitglieds dieser internationalen Vereinigung erhalten werde. „Die SOZ unterscheidet sich heute erheblich von der Organisation, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegründet wurde. Sie hat sich in einer im historischen Vergleich kurzen Zeitspanne zu einer der tragenden Säulen der neuen internationalen Beziehungen entwickelt“, sagte er.
Der „Shanghaier Geist“ hat sich im politischen Lexikon als Synonym für eine neue Qualität von Vertrauen und Koordination etabliert. So weist die SOZ heute alle Merkmale eines systembildenden Kerns echter Multipolarität auf, der auf dem Prinzip der „drei V“ aufbaut: Vertrauen, Vertragsfähigkeit und Vorwärtsbewegung“, erklärte Witali Stachowski.
„Unser Land hat alle Etappen der Beziehungen mit SOZ konsequent und verantwortungsbewusst durchlaufen und ist nach dem vollwertigen Beitritt zur Shanghaier Familie bereit, sich aktiv in allen Dimensionen der Organisation zu engagieren. Das Land ist bereit, sein industrielles, wissenschaftliches Potential, seine Transit- und Transportmöglichkeiten, seine Erfahrungen in den Bereichen Friedensarbeit und Integration mitzuteilen“, betonte der stellvertretende Direktor des BISI.
„Es ist wichtig, dass die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit ihre Arbeit immer weiter verbessert. SOZ soll in der Lage sein, auf neue Herausforderungen effektiv zu reagieren und sich den modernen Realitäten anzupassen. Darüber hinaus ist es für die SOZ als internationale Organisation neuen Typs wichtig, sich nicht nur an die sich verändernde Welt und die damit einhergehenden Herausforderungen und Bedrohungen anzupassen, sondern auch zu versuchen, über den Horizont aktueller und zukünftiger Ereignisse und Trends hinauszuschauen. Verbände, die die Entwicklungsagenda aktiv gestalten, sind im Vorteil. Deshalb ist es so wichtig, eine neue SOZ-Entwicklungsstrategie bis 2035 fertig zu stellen und zu verabschieden. Wir sind der Meinung, dass dieses Dokument in erster Linie die Vollendung der institutionellen und verwaltungstechnischen Reformen, Mechanismen für die praktische Zusammenarbeit und die Umsetzung bestehender Abkommen zwischen den Mitgliedstaaten sowie Möglichkeiten für die Suche nach dem effektivsten Modell für die handelspolitische und wirtschaftliche Zusammenarbeit vorsehen sollte. Gleichzeitig ist es vor dem Hintergrund globaler Vertrauenskrise von entscheidender Bedeutung, alle bilateralen Probleme und Widersprüche bei der gemeinsamen Arbeit an der Stärkung des SOZ-Potenzials auszublenden“, erklärte Witali Stachowski.
Er fügte hinzu: „Da wir uns in Usbekistan, dem Herzen Zentralasiens, befinden, sollte die politische Bedeutung dieser Region als geopolitischer Kern Groß-Eurasiens und der SOZ als Ganzes hervorgehoben werden. Zu berücksichtigen ist auch, dass der kollektive Westen hier seine Gegenstrategien aktiv vorantreibt. Die gegenwärtige Situation erfordert, dass die SOZ wirksame gemeinsame Antworten zur Verhinderung von Krisensituationen gibt.“
Das SOZ-Forum wurde im Mai 2006 in Moskau als öffentlicher Konsultations- und Expertenmechanismus für die wissenschaftliche Ausarbeitung politischer Initiativen und Beschlüsse der Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten gegründet, die auf den jährlichen Gipfeltreffen angenommen und genehmigt wurden. Das BISI nimmt am Forum seit 2020 als Beobachter teil.