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29 April 2022, 17:33

Belarus lädt Litauen zum offenen Dialog über litauische Nuklearprojekte ein

MINSK, 29. April (BelTA) – Belarus lädt Litauen zu einem professionellen und offenen Dialog über alle Fragen im Zusammenhang mit den litauischen Nuklearprojekten ein. Das sagte Sprecher des Außenministeriums Anatoli Glas der Telegraphenagentur BelTA.

„Litauen hat ernsthafte Schwierigkeiten mit der Stilllegung des KKW Ignalina und der damit verbundenen Entsorgung von Kernbrennstoffen und radioaktiven Abfällen. Das ist für niemanden ein Geheimnis“, betonte der offizielle Vertreter des belarussischen Außenministeriums. „In der letzten Zeit wurden auf dem KKW Ignalina drei neue Anlagen in Betrieb genommen, und zwar ein Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente, ein Komplex für die Extraktion fester radioaktiver Abfälle MI-1 und ein Komplex für die Extraktion fester radioaktiver Abfälle MI-2 und MI-3.“

„Dabei werden diese Arbeiten geheim durchgeführt. Die grundlegenden Sicherheitsanforderungen werden ignoriert. Das ist kein Scherz. Litauen verstößt bereits seit mehr als 15 Jahren gegen die IAEO-Normen und verweigert den wichtigsten IAEO-Missionen den Zutritt zur Anlage. Nicht zugelassen wurde beispielsweise die SEED-Mission zur Bewertung der Sicherheit des Standorts, der Lagerung abgebrannter Brennelemente und der Entsorgung radioaktiver Abfälle. Auch eine OSART-Mission zur Bewertung der KKW-Stillegung wurde nicht zugelassen“, fügte Glas hinzu. „Außerdem hält sich Litauen nicht an die Empfehlungen der europäischen Atomaufsichtsbehörden.“

Belarus sei auch darüber besorgt, dass Litauen keine Vertragspartei des Protokolls zum Wiener Übereinkommen über die zivilrechtliche Haftung für nukleare Schäden sei. Belarus habe Litauen mehrmals aufgefordert, diesem grundlegenden internationalen Abkommen beizutreten. Bislang ohne Erfolg.

„Der Bau von Atommülllagerstätten direkt an der Grenze der Republik Belarus und die langfristige offene Lagerung von bestrahltem Kernbrennstoff auf dem Gelände rufen bei uns nur berechtigte Besorgnis hervor“, hieß es aus dem Außenministerium. „Wir laden Litauen zu einem professionellen und offenen Dialog über alle von der belarussischen Seite aufgeworfenen Fragen zu den litauischen Nuklearprojekten ein und erwarten, dass Litauen seine deklarierte verantwortungsvolle Haltung zur nuklearen Sicherheit in der Region in der Praxis bestätigt“, sagte er.

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