MINSK, 26. Oktober (BelTA) – Die Ständige UN-Vertreterin der Republik Belarus Larissa Belskaja hat in der 16. Tagung der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf eine Rede gehalten.
„Belarus teilt viele Vorschläge anderer Delegationen bezüglich der Zukunft der UNCTAD, ihrer Rolle und Aufgaben im Rahmen des Mandats der UN-Generalversammlung“, sagte Larissa Belskaja. „In diesen Tagen bilden die UN-Mitgliedstaaten in Genf ein aktualisiertes Mandat der UNCTAD, das den wirtschaftlichen Wandel im Interesse einer gerechten, integrativen und nachhaltigen Entwicklung vorantreiben soll.“
Sie glaubt, dass die Mandatsbildung unter Berücksichtigung von Interessen der Länder mit mittlerem Einkommen und der Transformationsländer, in denen etwa 70% der Weltbevölkerung leben, erfolgen sollte.
„Wir bekennen uns zum Abschlussdokument UNCTAD-16, in dem die Förderung der inklusiven Entwicklung auf nationaler Ebene, Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen und des Frauenunternehmertums im Mittelpunkt stehen. Wir begrüßen auch das Ziel der UNCTAD, die nachhaltige Entwicklung aller Länder ohne Ausnahme zu unterstützen und eine gerechtere und nachhaltigere Weltwirtschaft zu schaffen“, sagte die UN-Vertreterin.
„Mit Blick auf die Prioritäten der belarussischen EAWU-Präsidentschaft sehen wir in UNCTAD folgende Bereiche als besonders relevant an: Entwicklung der technologischen Kapazitäten der UNCTAD-Mitgliedstaaten, Schaffung eines transparenten und fairen Wettbewerbs, Entwicklung des Börsenhandels und Verbesserung der Zölle und Tarife, Regulierung des E-Handels, Beseitigung digitaler Lücken und Barrieren.“
Belarus teilt auch die Ansätze der Länder des Globalen Südens, dass eine faire und nachhaltige Weltwirtschaft ohne den Zugang der Entwicklungsländer zu Technologien und ohne ausreichende Entwicklungshilfe nicht möglich ist. Außerdem hält Belarus die Stärkung der internationalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen durch die Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Strukturen der wirtschaftlichen Integration für eine wichtige Aufgabe der UNCTAD, um den gegenseitigen Handel auszubauen und Best Practices für die Erreichung der Ziele einer nachhaltigen Entwicklung auszutauschen.
Belarus äußerte sich auch besorgt über die zunehmende Tendenz, dass eine Gruppe westlicher Staaten illegale einseitige Zwangsmaßnahmen, Finanz- und Handelssanktionen gegen souveräne Staaten aggressiv anwendet. Solche Maßnahmen haben negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und den internationalen Handel, beschränken die Fähigkeit der Staaten, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, beeinträchtigen die Ernährungssicherheit und tragen zu Krisenereignissen im Energiebereich bei.
Larissa Belskaja sagte: „Sanktionen fügen dem Wohlstand der Bevölkerung enormen Schaden zu, sie beeinträchtigen wirtschaftliche und soziale Rechte in Zielstaaten, aber auch in Drittstaaten und sogar in den Staaten, die diese Sanktionen initiiert haben. Sanktionen gegen ganz konkrete Branchen (Düngemittel, Energieträger, Technologien usw.) blockieren internationalen Zahlungsverkehr und verursachen einen Anstieg der Marktpreise. Sanktionen gegen kritische Rohstoffe oder Produkte führen zu einer weltweiten Rekonfiguration der Lieferungen. Die Suche nach alternativen Liefermöglichkeiten erfordert in der Regel viel Zeit und Ressourcen. Restriktive Maßnahmen für eine Reihe von Gütern wie Düngemittel und Lebensmittel rufen große Besorgnis hinsichtlich der negativen Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit hervor. Das betrifft in erster Linie die Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas.“
„Als UN-Sondergremium sollte die UNCTAD die Möglichkeiten schaffen, die durch Sanktionen verursachte Preisvolatilität und Störungen der Lieferketten, insbesondere für kritische Rohstoffe, Energie und Nahrungsmittel, zu überwachen, vorherzusagen und darauf zu reagieren, um die am stärksten gefährdeten Länder und Regionen zu identifizieren und die Auswirkungen restriktiver Maßnahmen auf die Weltwirtschaft, den internationalen Handel und die nachhaltige Entwicklung insgesamt zu bewerten. Die zwischenstaatliche Zusammenarbeit durch die UNCTAD und andere UN-Gremien muss ausgebaut werden, um die negativen Auswirkungen von Sanktionen zu analysieren und zu verhindern. Belarus hat sich verpflichtet, das aktualisierte UNCTAD-Mandat zu genehmigen. Wir erwarten, dass das Ergebnis der Konferenz auf konkrete praktische Ergebnisse abzielt, die die integrative nachhaltige Entwicklung aller Länder ohne Ausnahme gewährleisten, das Wohlbefinden verbessern und den Herausforderungen der Gegenwart begegnen“, betonte die belarussische Diplomatin.
Sie dankte UNCTAD für eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Belarus in den Bereichen Wettbewerb und Verbraucherschutz, Buchführung, Rechenschaft und E-Handel.
„Belarus wird die Anstrengungen der UNCTAD zur Stärkung des echten Multilateralismus in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen, zur Entwicklung der interregionalen Integration und zur Förderung des internationalen Handels auf jede mögliche Weise unterstützen“, sagte Larissa Belskaja.
