MINSK, 18. April (BelTA) – Belarus steigert sein außenpolitisches Gewicht. Diese Meinung äußerte Generaldirektorin der BelKP-PRESS AG, Galina Malischewskaja, in einer Diskussionsrunde des Klubs der Redakteure am 17. April beim TV-Sender „Belarus 1.“
Eines der Diskussionsthemen der Runde war die Reise des belarussischen Präsidenten zum Gipfeltreffen der Organisation für islamische Zusammenarbeit nach Istanbul. In der Türkei hat Alexander Lukaschenko mehrere bilaterale Gespräche mit OIC-Leitern geführt. „Es ist wahr, dass es auf einer Seite einen Konflikt zwischen der Türkei und Russland gibt, auf der anderen Seite einen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. Belarus versucht seinerseits gute freundschaftliche Beziehungen mit der Ukraine und mit der Türkei zu entwickeln. Muss die Republik Belarus in diesem Zusammenhang irgendwelche politische und friedensstiftende Verpflichtungen übernehmen?“, fragte Moderator und Vorsitzender der Staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft Gennadi Dawydko in die Runde.
„Ich halte das für eine normale Situation, wenn ein Staat wie Belarus sein globales außenpolitisches Gewicht steigert. Denn es ist eine große Errungenschaft unserer Diplomatie, wenn auf höchstem Niveau solche Kontakte gepflegt werden“, sagte Galina Malischewskaja.
„Wenn zwei Konfliktparteien in einem Tete-a-tete-Gespräch keine Einigung erzielen können, sind oft Staaten mit einem auf den ersten Blick geringeren politischen Gewicht imstande, mit denselben Konfliktparteien in einen Dialog – auf unterschiedlichen Ebenen – zu treten. Das ist sehr wichtig und bedeutet Belarus sehr viel“, betonte die Medienexpertin.
„Belarus tritt in diesem Sinne als Friedensstifter und diplomatischer Vermittler auf. Das ist ein normales Verhalten. Wir können einen Dialog führen. Das ist wichtig. Wenn wir geopolitisch zwischen Ost und West liegen, so müssen wir diese Position auch nutzen. Auch unsere Diplomaten müssen diese Lage zwischen zwei Konfliktparteien für ihre Vermittlungsbemühungen nutzen“, fügte sie hinzu.