
MINSK, 14. Oktober (BelTA) – Der Vorsitzende des Komitees für Staatssicherheit (KGB) Iwan Tertel hat im Anschluss an die Besprechung beim Präsidenten vor Journalisten erklärt, was auf der Hauptagenda im belarussisch-amerikanischen Dialog steht.
Im Mittelpunkt der Besprechung standen die globale Lage in der Welt und der Dialog zwischen Belarus und den USA. „Der Staatschef führt sehr ernsthafte Gespräche mit den Amerikanern. Unsere Partner im Übersee verstehen, dass Belarus als ein wichtiger Akteur in der Region ernsthaft zur Stabilisierung der Situation beitragen kann. Daher wird sehr viel und umständlich über die Ukraine gesprochen. Dieses Thema steht auf der Hauptagenda. Dieses Thema besprechen wir mit den Amerikanern. Das zweite Thema betrifft die Sicherheit in der Region. Hier geht es um die Beziehungen zwischen Belarus und den Staaten, die westliche Interessen vertreten, formulieren wir das mal so. Die Beziehungen in verschiedenen Bereichen - Politik, Wirtschaft etc. Dieser Dialog hat bereits erhebliche Vorteile für die Stabilisierung der Situation in der Region gebracht“, sagte der KGB-Chef.

„Natürlich bestimmt die Wirtschaft alle politischen Entscheidungen und umgekehrt. Wirtschaftliche Themen sind also ebenfalls auf der Tagesordnung“, betonte Tertel.
Die Seiten bekunden gegenseitiges wirtschaftliches Interesse in Puncto Gewährleistung der Ernährungssicherheit in verschiedenen Ländern der Welt. In vielen Regionen soll die Nachfrage der Bevölkerung nach Lebensmitteln befriedigt werden. Die Vereinigten Staaten sind ihrerseits daran interessiert, die Ernährungssicherheit in einigen Ländern zu gewährleisten, und Belarus als Nahrungsmittelexporteur ist wiederum an der Ausweitung der Absatzmärkte und dem Erwerb zuverlässiger Exportpartner interessiert.
Zu den wirtschaftlichen Fragen, die auf der bilateralen Agenda stehen, gehört auch die Möglichkeit, den Verkehr an gelähmten Verkehrsadern freizuschalten. „Hier besteht das gegenseitige Interesse“, sagte Iwan Tertel.
Gleichzeitig gebe es im Dialog zwischen Belarus und den USA keine Forderungen, betonte er. Die Parteien wollen die gegenseitigen Interessen und Bedürfnisse berücksichtigen. „Wir stellen im Dialog mit allen Staaten unsere nationalen Interessen in den Mittelpunkt. Das ist eine objektive Realität“, sagte der KGB-Chef.
„Wir haben alle Chancen, einen Durchbruch in den Beziehungen mit den USA zu erreichen. Für Westeuropa sind wir dafür offen. Ich denke, wir werden bald gute Nachrichten in dieser Richtung hören“, fügte er hinzu.
Iwan Tertel betonte, Belarus strebe Dialog und tragfähige Lösungen an. Dabei sollten nationale Interessen berücksichtigt werden. „Wir haben unsere Vorschläge und Verhandlungsposition ausgearbeitet. In einer Reihe von Fragen sind wir und die amerikanische Seite bereits zu einem Konsens gekommen. Aber wir müssen unseren Partnern klarmachen, dass es nationale Interessen gibt, die wir immer genauso berücksichtigen und umsetzen werden wie die Amerikaner - ein praktischer, rationaler Ansatz für den Verhandlungsprozess, auch unter Berücksichtigung ausschließlich unserer nationalen Interessen.“
„Es gibt bestimmte Dinge, die diskutiert werden müssen. Wenn wir erkennen, dass wir die Positionen näher gebracht haben, sind wir immer bereit, uns zu treffen, immer bereit, sensible Themen zu diskutieren. Und diese Diskussion läuft. Jeden Tag tauschen wir uns über diese oder jene Aspekte aus“, sagte der KGB-Chef.