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Politik
23 März 2022, 15:52

Meinung: Ukraine trifft staatsfeindliche Entscheidungen nicht im Interesse des eigenen Volkes

MINSK, 23. März (BelTA) – Die Ukraine trifft staatsfeindliche Entscheidungen, die den nationalen Interessen vollkommen entgegenlaufen. Diese Meinung äußerte Politikwissenschaftler Wadim Borowik der Telegraphenagentur BelTA.

„Wenn man die Politik und die Haltung der Republik Belarus gegenüber der Ukraine einmal genauer betrachtet, so stellt man fest: Belarus hat sich nie in die inneren Angelegenheiten des Nachbarstaates eingemischt. Im Gegensatz, wir haben unser Territorium für Friedensgespräche zur Verfügung gestellt. Belarus hat immer eine konstruktive Position eingenommen. Wir sind uns wohl bewusst, dass unsere Staaten starke Handels- und Wirtschaftspartner sind. Wir pflegen enge Beziehungen in der Kultur. Und im Grenzgebiet zwischen Belarus und der Ukraine herrschte immer Frieden: die Menschen besuchten einander, gingen in den Wald, sammelten Pilze. Wir halfen den Ukrainern wie richtige Nachbarn mit Technik und Brennstoff. Politisch und ökonomisch bauten wir ganz normale, konstruktive und nachbarschaftliche Beziehungen auf“, sagte Borowik.

Warum die Ukraine heute so aggressiv reagiere sei nicht nachvollziehbar, sagte der Politologe. „Wir waren Zeugen, wie sich die Ukraine als einer der ersten Staaten der berüchtigten „Erklärung des Hohen Vertreters im Namen der EU zum ersten Jahrestag der gefälschten Präsidentschaftswahlen in Belarus“ angeschlossen hat. Im ukrainischen Parlament wurden irgendwelche antibelarussischen Fraktionen gegründet, die noch vor den Wahlen 2020 die belarussische Frage thematisierten. In unserem Parlament wurde die Ukraine nie auf solche Art und Weise behandelt. Wir haben keine Fraktionen, die ihre Arbeit gegen irgendein Land ausgerichtet hätten. Das ist völlig irre, die parlamentarische Tätigkeit auf die Demokratisierung des Nachbarstaates abzuzielen. Das ist einfach undenkbar.“

„Nach den Wahlen ging es weiter bergab: Mal haben sie den Kalitransit verboten, mal Stromlieferungen gestoppt, mal Sanktionen verhängt. Der jüngste Vorfall mit dem belarussischen Botschafter an der ukrainischen Grenze ist weltweit ohnegleichen.“

Borowik betonte: Belarus nehme an der militärischen Sonderoperation in der Ukraine nicht teil. Jeder Vorwurf sei deshalb unberechtigt. „Die Ukraine benimmt sich einerseits vollkommen unzumutbar, andererseits absolut unselbstständig. Jeder Politiker mit dem gesunden Menschenverstand würde denken: wir betreiben Handel in Höhe von $7 Mrd. mit einem Land, mit dem wir freundschaftliche Beziehungen pflegen, wo unsere Staatsbürger visafrei einreisen dürfen, wo das touristische Angebot breit ist und aus dem die Ukrainer als Touristen gern zu uns kommen. Seit 2014 haben wir 150 000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Heute sind es über 200.000 Menschen. Sie kommen zu uns, erhalten Unterkunft, belarussische Staatsbürgerschaft. Wir haben die Ukrainer immer wie Brüder behandelt. Aber was die Ukraine heute tut, ist ein Beweis, dass sie kein souveräner Staat ist. Für einen souveränen Staat wäre es eine Katastrophe, mit uns feste partnerschaftliche und nachbarschaftliche Beziehungen in Handel und Wirtschaft abzubrechen. Das kann man nur erklären, wenn man annimmt, dass die ukrainische Staatsführung von außen kontrolliert wird. Es gibt keine andere Erklärung.“

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